Karl May - Zitate
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Karl May (1842-1912)
deutscher Schriftsteller
Überprüft
- "Aber ich klage die ganze sich »zivilisiert« nennende Menschheit an, dass sie trotz aller Religionen und trotz einer achttausendjährigen Weltgeschichte noch heutigen Tages nicht wissen will, dass dieses »Zivilisieren« nichts anderes als ein »Terrorisieren« ist!" - Und Friede auf Erden!, 1904, S. 278
- "Auch der Indianer ist Mensch und steht im Besitze seiner Menschenrechte; es ist eine schwere Sünde, ihm das Recht, zu existieren, abzusprechen und die Mittel der Existenz nach und nach zu entziehen." - Ein Ölbrand, in: Das Neue Universum, 1882, S. 3
- "Bilder, bei deren Anblick sich das Menschenherz empört, soll man weder mit dem Pinsel noch mit der Feder malen." - Winnetou II, 1893, S. 389
- "Der rote Mann kämpft den Verzweiflungskampf; er muss unterliegen; aber ein jeder Schädel eines Indianers, welcher später aus der Erde geackert wird, wird denselben stummen Schrei zum Himmel stoßen, von dem das vierte Kapitel der Genesis erzählt." - Der Sohn des Bärenjägers, 1890, S. 78
- "Die beste, fürchterlichste Waffe ist die Lächerlichkeit. Sie siegt über Alles, selbst über die Wissenschaft, die Schönheit, den Ruhm. Wer die Liebe eines Weibes gewinnen will, kann Alles wagen, Alles thun; aber er muss sich hüten, sich lächerlich zu machen." - Der verlorne Sohn, 1885, S. 1235
- "Die Klugheit ist stärker als die Gewalt, und die Milde mächtiger als der Mord." - Satan und Ischariot III, 1897, S. 466
- "Ein jedes Volk hat das Recht, sich selbst zu regieren." - Waldröschen, Dresden 1884, S. 1670
- "Es ist besser, ein Unrecht erleiden, als eins begehen." - Winnetou II, 1893, S. 592
- "Geht mir mit einer Civilisation, die sich nur vom Länderraub ernährt und nur im Blute watet! Wir wollen da gar nicht etwa nur von der roten Rasse reden, o nein. Schaut in alle Erdteile, mögen sie heißen, wie sie wollen! Wird da nicht überall und allerwärts grad von den Civilisiertesten der Civilisierten ein fortgesetzter Raub, ein gewaltthätiger Länderdiebstahl ausgeführt, durch welchen Reiche gestürzt, Nationen vernichtet und Millionen und Abermillionen von Menschen um ihre angestammten Rechte betrogen werden?" - Old Surehand III, 1896, S. 127
- "Ist der Mensch ein Material, an welchem man Experimente macht?" - Die Liebe des Ulanen, 1884, S. 822
- "Jeder Mensch will glücklich werden; das ist falsch. Jeder Mensch soll glücklich machen; das ist richtig." Und Friede auf Erden!, 1904, S. 551
- "Sieg, großer Sieg! Ich sehe alles rosenrot." - Letzte Worte, 30. März 1912
- "Soll ein Buch seinen Zweck erreichen, so muss es eine Seele haben, nämlich die Seele des Verfassers. Ist es bei zugeknöpftem Rock geschrieben, so mag ich es nicht lesen." - Old Surehand III, 1896, S. 342
- "Vor allen Dingen bin ich Mensch, und wenn ein andrer Mensch sich in Not befindet und ihm helfen kann, so frage ich nicht, ob seine Haut eine grüne oder blaue Farbe hat." - Old Surehand I, 1894, S. 242
- "Wer auf seine Verstorbenen verzichtet, der ist nicht wert, dass sie für ihn gelebt haben." - Und Friede auf Erden!, 1904, S. 37
- "Wer in der Wüste schmachtet, der lernt den Wert des Tropfens erkennen, der dem Dürstenden das Leben rettet. Und auf wem das Gewicht des Leides und der Sorge lastete, ohne dass eine Hand sich helfend ihm entgegenstreckte der weiß, wie köstlich die Liebe ist, nach der er sich vergebens sehnte." - Durchs wilde Kurdistan, 1892, S. 633
- "Wer Tiere quält, taugt nichts; wer aber Menschen unnütz wehe tut, der ist noch viel weniger wert." - Der schwarze Mustang, 1899, S. 192
- "Wie man den Krieg führt, das weiß jedermann; wie man den Frieden führt, das weiß kein Mensch. Ihr habt stehende Heere für den Krieg, die jährlich viele Milliarden kosten. Wo habt ihr eure stehenden Heere für den Frieden, die keinen einzigen Para kosten, sondern Millionen einbringen würden?" - Ardistan und Dschinnistan I, 1909, S. 17
Zugeschrieben
Zitate mit Bezug auf May
- "Bei Allah, dieser Karl Ben May hat den Orient im Hirn und Herzen mehr verstanden als ein Heer heutiger Journalisten, Orientalisten und ähnliche Idiotisten." - Rafik Schami, Der Rabe Nr. 31, 1991
- "Bei Karl May erinnere ich mich an den größten Verlust, der mir je widerfahren ist. Als wir 1945 über Nacht Schkopau verlassen mussten und von der Militärkommandantur nach West-Deutschland transportiert wurden, da durften wir nur einen einzigen Koffer mitnehmen. Meine gesamte Karl-May-Sammlung - etwa 30 bis 40 Bände - musste ich zurücklassen." - Kurt Biedenkopf, Mittelbayerische Zeitung vom 22./23. Februar 1992
- "Das Idol meiner Kindheit Winnetou, der stoische Apachenhäuptling aus den Karl-May-Romanen." - Teddy Kollek, 1980
- "Das Ergebnis einer für Schmidt nicht weniger bezeichnenden Marotte scheint ebenfalls sein Buch »Sitara und der Weg dorthin« (1963) zu sein, eine - so der Untertitel - »Studie über Wesen, Werk & Wirkung Karl Mays«. Nicht etwa, dass es überflüssig wäre, Werk und Wirkung des seit einem halben Jahrhundert höchst populären Schriftstellers einmal genauer zu untersuchen. Indes ist fast die ganze Monographie dem Nachweis einer einzigen These gewidmet, der eine angebliche Entdeckung Schmidts zugrunde liegt: Karl May sei homoerotisch veranlagt gewesen […] Schmidts Begegnung mit der Welt der Psychoanalyse muss, gelinde gesagt, sehr flüchtig gewesen sein. Während das Buch über Fouqué skurril, doch seriös, aber schon des Themas wegen nicht gerade nötig ist, wäre eine Monographie über Karl May gewiss nötig, nur dass mir diejenige von Arno Schmidt skurril und unseriös zu sein scheint." - Marcel Reich-Ranicki, DIE ZEIT, 13. Oktober 1967
- "Der bisher letzte Großmystiker unserer Literatur." - Arno Schmidt, 1955
- "Des guten Karl May edler Winnetou ist eine in dieser - und in jeder - Beziehung sehr schlechte und kenntnislos erfundene literarische Missfigur. Vornehme, großzügige Charaktere konnte man aus allen nördlichen Präriestämmen herausdichten, aus den Sioux, den Cheyennes, den Assiniboins: - nur nicht gerade aus dem armseligen, raubnomadischen Volke, dessen Wörterbuch dem unseligen »Old Shatterhand« zufällig auf den Schreibtisch gefallen war, aus den allverhassten Zigeunern unter den Rothäuten, den Apachen." - Friedrich von Gagern, Das Grenzerbuch, Berlin 1927, S. 81f.
- "Eine einzigartige Leistung, der ohne Zweifel ein geniehafter Zug anhaftet." - Carl Zuckmayer, 1929
- "Er ist der glänzendste Vertreter eines Typs von Dichtung, der zu den ganz ursprünglichen gehört, und den man etwa »Dichtung als Wunscherfüllung« nennen könnte […] Kürzlich las ich zum erstenmal zwei Bücher eines Autors, der seit Jahrzehnten der gelesenste in Deutschland ist und den ich noch nicht kannte. Es ist Karl May. Von Leuten, die etwas verstehen, war mir immer gesagt worden, er sei ein ganz übler Macher und Schmierer. Es gab einmal eine Art Kampf um ihn. Nun, ich kenne ihn jetzt und empfehle seine Bücher. Sie sind phantastisch, unentwegt und hanebüchen, von einer gesunden, prächtigen Struktur, etwas völlig Frisches und Naives, trotz aller flotten Technik. Wie muss er auf die Jugend gewirkt haben! Hätte er doch den Krieg noch erlebt und wäre Pazifist gewesen! Kein Sechzehnjähriger wäre mehr eingerückt." - Hermann Hesse, Gesammelte Werke, 12. Band, Schriften zur Literatur II, 1970, S. 356f.; Ausspruch von 1912
- "Es gibt nur Karl May und Hegel - alles dazwischen ist eine unreine Mischung." - Ernst Bloch, Westfälische Rundschau, 11. März 1978
- "Ich bin ein begeisterter Anhänger Karl Mays." - Johannes Mario Simmel, 1973
- "Ich habe alle Bände von Karl May gelesen und hätte als kleiner Junge in Halle niemals erträumt, einmal selbst soviel zu reisen wie Karl May in seiner Phantasie. Mein Lieblingsheld war Old Shatterhand - wegen der durchschlagenden Wirkung." - Hans-Dietrich Genscher, Mittelbayerische Zeitung, 22./23. Februar 1992
- "Ich hörte, dass Karl May der Öffentlichkeit so lange als guter Schriftsteller galt, bis irgendwelche Missetaten aus seiner Jugend bekannt wurden. Angenommen aber, er hat sie begangen, so beweist mir das nichts gegen ihn - vielleicht sogar manches für ihn. Jetzt vermute ich in ihm erst recht einen Dichter!" - Heinrich Mann, Neues Wiener Tagblatt, 20. November 1935
- "Ich meine, Karl May ist ein Schriftsteller von großem Talent, mit beneidenswerter Phantasie und von erstaunlicher Intuition. Nicht alle seine Bücher sind gleich gut, viele seiner Romane sind zu sehr dem Geschmack seiner Zeit verhaftet, also für uns heute schwer zu lesen. Aber die Reiseerzählungen, sei es Amerika oder Orient, Winnetou und Old Shatterhand, Kara Ben Nemsi und seine Umgebung sind immer noch große Klasse. Das hat ihm bisher keiner nachgemacht." - Utta Danella, aus einem Privatbrief an Erich Heinemann, 14. November 1973
- "Irgendwann trat die Knabenzeitschrift »Der Gute Kamerad« in unser Leben; […] durch ihn kamen wir zu Karl May, der eben begonnen hatte, der Halbgott der Jugend, und nicht bloß der Jugend, zu werden. Wir verschlangen von ihm, was erreichbar war, und abonnierten die in Heften erscheinenden neuen Werke. Er bezauberte uns. Was frugen wir nach Echtheit, nach Wirklichkeit! Es genügte, dass immer etwas los war, dass man in fremden Ländern und Sitten mit sicherer Hand geleitet wurde, dass es Käuze gab, über die man lachen konnte, Helden, für die man schwärmen durfte, Bösewichter, die man verachten musste." - Theodor Heuss, Vorspiele des Lebens, 1953, S. 155f
- "Karl May hat mit Old Shatterhand und Kara Ben Nemsi Figuren geschaffen, mit denen sich jugendliche und erwachsene Leser noch identifizieren werden, wenn längst vergessen ist, wer Rambo oder "Der Terminator" sind. Die Wirkung von Karl Mays Figuren beruht darauf, dass sie unsere Phantasie anregen. Sie treffen unsere Sehnsucht nach exotischer Ferne und einer besseren Welt. Selbst wenn sie ins Mythische und Surreale gleiten, behalten sie ein menschliches Maß und sind damit den Kultfiguren des Action-Kinos haushoch überlegen." - Norbert Blüm, Mittelbayerische Zeitung, 22./23. Februar 1992
- "Karl May hat wie kaum ein anderer Schriftsteller bei Millionen Jugendlichen durch seine phantasievolle Erzählweise erste tiefe Eindrücke von Abenteuer, fremden Ländern, Menschen und Sitten hinterlassen. Ob "Von Bagdad nach Stambul" oder "Durchs wilde Kurdistan", seine Helden Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar haben viele junge Menschen fasziniert. Karl May hat vielen jungen Menschen etwas sehr Wichtiges vermittelt: Die Neugier auf Bücher. Wenn heute Abenteuer aus aller Welt unseren Kindern und Jugendlichen "mundgerecht" vom Fernsehen in die Wohnstube gebracht werden, finde ich dies manchmal schade; es fehlt dabei die Chance, sich die Szenen und Landschaften mit Hilfe der eigenen Phantasie auszumalen. Die Spannung der geschilderten Abenteuer, die lebendige Darstellung der Ereignisse, die Information über fremde Länder und Menschen machten das Faszinierende an den Karl-May-Büchern aus. Aber auch der Beitrag zur Völkerverständigung, die Anerkennung von Minderheiten, das Erwecken von Sympathie und Hilfsbereitschaft für bedrängte und benachteiligte Menschen dürfen ebenfalls nicht gering eingeschätzt werden. Die Karl-May-Bücher haben bis auf den heutigen Tag ihre Anziehungskraft aus guten Gründen nicht verloren." - Heiner Geißler, Grußwort. Pressemappe Karl-May-Spiele, Bad Segeberg 1983
- "Karl May ist einer der besten deutschen Erzähler, und er wäre vielleicht der beste schlechthin, wäre er eben kein armer, verwirrter Proletarier gewesen." - Ernst Bloch, 1929
- "Karl Mays Reise- und Abenteuerromane habe ich als Schüler sehr gern gelesen, und das mit wachsender Begeisterung. Die spannenden Handlungen zogen mich ebenso in ihren Bann wie die durch ihre Originalität gewinnenden Helden. Winnetou ist mir wohl deshalb in so lebhafter Erinnerung geblieben, weil mich die Freundschaft zwischen dem weißen Jäger Old Shatterhand und Winnetou beeindruckte. Und kaum anders verhält es sich mit dem Roman »Ardistan und Dschinnistan«. »Die Erde sehnt sich nach Ruhe«, heißt es da, »die Menschheit nach Frieden, und die Geschichte will nicht mehr Taten der Gewalt und des Hasses, sondern Taten der Liebe verzeichnen.« Das entsprach den Vorstellungen, mit denen ich als Schüler während des Krieges Karl May gelesen habe." - Helmut Kohl, Mittelbayerische Zeitung, 22./23. Februar 1992
- "Kein anderer als Karl May ist es gewesen, der einst die von den Kurden bewohnten Gebiete als »wildes Kurdistan« bezeichnet hat." - Kamuran A. Bedir-Khan, Vertraue der Pranke, Löwe, die Heiligen werden dir nicht helfen. Bilddokumentation Kurdistan, Hamburg 1966, S. 9
- "Mir fielen Taxis und Busse auf, die schwarz verhüllte Särge transportierten. Es gibt keine sehnlichere Erfüllung für einen Schiiten, als im Umkreis der großen Imame begraben zu sein. Die Pilgerstätten sind deshalb zu gewaltigen Nekropolen geworden. Schon Karl May, der sich sehr gewissenhaft mit dem Orient befasst hatte, schilderte die Leichenkarawanen aus Persien, die mit ihren verwesenden Kadavern, entsetzlichen Gestank und Pest verbreitend, durch die Wüste nach Kerbela zogen." - Peter Scholl-Latour, Allah ist mit den Standhaften. Begegnungen mit der islamischen Revolution, 1983, S. 510
- "Solch ein Naturtalent wird nur alle hundert Jahre geboren." - Erich Loest, 1975
- "Über May wäre zu sagen: Er war ein Mensch, der ungezählten Millionen das Unglück erleichtert, das Glück vermehrt hat, und er war letzten Endes auch ein großer Schriftsteller." - Hans Wollschläger, ARD-Fernsehsendung Bücherjournal, 1978
- "Verantwortung zu tragen, das wurde uns nicht gepredigt, das ergab sich einfach in der Gemeinschaft. Unsere Spielgefährten waren Dorfkinder, und es war klar, dass wir es waren, die für zerbrochene Fensterscheiben oder abhandengekommenes Werkzeug die Schelte bekamen - dafür sorgten schon die Handwerker, die keineswegs glimpflich mit uns umgingen. Petzen, sich drücken und einwenden, das waren nicht wir, das war der und der, das wäre ganz gegen unsere an Karl May geschulten Begriffe von Edelmut und Fairness gewesen." - Marion Gräfin Dönhoff, Kindheit in Ostpreußen, 1991, S. 75f
- "Vielleicht klingt es anmaßend, wenn ich behaupte, dass ich niemals, auch nicht als Kind, »Schund« gelesen habe. Aber es ist die reine Wahrheit. Mit Karl May begann's (oder will den jemand als Schund bezeichnen, dann möge er sich bei mir melden.)" - Georg Thomalla, nach Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 13, S. 26f
- "Von 1958 bis 1962 bin ich im sächsischen Radebeul zur Schule gegangen. Dort befindet sich das Karl-May-Museum mit vielen Ausstellungsstücken aus dem Leben und Schaffen dieses bemerkenswerten deutschen Schriftstellers. Wie viele Jugendliche habe ich seinerzeit seine spannenden Bücher wie »Winnetou« oder »Durchs wilde Kurdistan« ebenfalls geradezu verschlungen. Aber nicht weniger interessant ist es für mich gewesen, auch durch Museumsbesuche den Menschen Karl May kennenzulernen, dessen Leben ja ebenfalls recht abenteuerlich verlaufen ist." - Rainer Ortleb, Mittelbayerische Zeitung, 22./23. Februar 1992
- "Welche Rolle ich jetzt am liebsten spielen würde? Karl May! Nicht etwa als Parodie. Auch nicht als blutigen Abenteuerschinken. Nein, so wie er sich selbst gewiss gesehen hat: als einen liebenswürdigen Fernsüchtigen, den ein unwiderstehlicher Trieb aus Radebeul in die Welt verschlug." - Curd Jürgens, Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 13, S. 26f.; Ausspruch von 1955
- "Wenn die zwei Worte »Erste Liebe« das Gefühl umgrenzen, das ein junges Geschöpf zum erstenmal zu allen Höhen der Glückseligkeit und allen Tiefen der Verzweiflung schleudert, dann galt meine erste Liebe Winnetou, dem großen Häuptling der Apachen. Diese Liebe kam in mein Leben, als ich zwölf Jahre alt war; und ich bin ihr treu geblieben bis auf den heutigen Tag." - Thea von Harbou, Die Woche, Weihnachtsheft, Berlin 1926
- "Wer den schönen alten Mann an jenem 22. März (am 30. März, seinem Hochzeitstag, traf ihn ein Herzschlag) sprechen gehört, durch ganze zwei Stunden, weihevoll, begeisterungsvoll, in die höchsten Regionen des Gedankens strebend - der musste das Gefühl gehabt haben: In dieser Seele lodert das Feuer der Güte." - Bertha von Suttner, Wiener Zeit, 5. April 1912
- "Wer Karl May persönlich kennt, seine schönen, tiefen Augen gesehen, aus denen sich zuweilen Flammen lösen, begreift, dass er nicht als Schriftsteller, sondern vor allem als Mensch zu werten ist, falls man ihm gerecht zu werden wünscht." - Marie Luise Droop (Übersetzerin, Filmautorin), Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 37, S. 14
- "Wer so viel Hass, Neid, Verleumdung, Wut, Liebe, Bewunderung und Streit erntete wie Karl May, verdiente es schon um dieser Kraft willen, gehört zu werden." - Hermann Bahr, Neue Freie Presse, Wien, 10. März 1912
- "Wer zu den Anregern meiner literarischen Arbeiten zählt? Friedrich Gagerns »Grenzerbuch« gehört dazu wie Gerrit Engelkes »Rhythmus des neuen Europa«, ebenso Schiller wie Karl May, in dieser Bandbreite. Ohne sie, namentlich Karl May, sind meine Anfänge nicht denkbar." - Kurt Morawietz (Schriftsteller und erster Horen-Herausgeber), Interview des NDR-Fernsehens Hamburg, Oktober 1990
- "Wie arm sind doch die Jungen, die nie von Karl May gelesen haben." - Max von der Grün, Westfälische Rundschau, 11. März 1978
- "Wir alle sind Winnetous Erben. Old Shatterhand, Winnetou, Kara Ben Nemsi, Hadschi Halef Omar, der Hobble Frank und die Tante Droll: Welcher Junge kennt sie nicht, diese Helden des 19. Jahrhunderts? Karl May, das ist ein Volksklassiker, der klassenlose deutsche Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Seine Fangemeinde ist riesig. Zu ihr zählen Arno Schmidt und Ernst Bloch, aber auch »Lieschen Müller und Egon Mustermann«. In der ehemaligen DDR war er von der Staatsmacht nicht gerne gesehen. Es wurde zum Abenteuer, seine Abenteuerromane zu lesen. Er zog an - wie vieles Verbotene. Seine Lesebücher gehören zum gemeinsamen emotionalen Bestand der Nation. Wiederentdeckt werden aber müsste auch der andere Karl May. Der Karl May für Erwachsene, der Karl May von »Ardistan und Dschinnistan«. Hier fehlt der übertrieben missionarische deutsche Ton. Nachdem er - lange Zeit nach den Reiseerzählungen - den Orient und Amerika tatsächlich besucht hatte, war ihm die Phantasie versperrt. So begann er die Reise in das Innere des Menschen. So paradox es klingt: Wirklich realistisch wurde er erst da, wo die Phantasie mit ihm durchging. In der Symbolik seines Alterswerkes. Das zu lesen lohnt heute wieder." - Oskar Lafontaine, Mittelbayerische Zeitung, 22./23. Februar 1992