Karl Marx - Zitate
From Famous Quotes
Karl Marx (1818-1883)
deutscher Journalist, Nationalökonom und Philosoph
Inhaltsverzeichnis |
Überprüft
- "Hinaus! Letzte Worte sind für Narren, die noch nicht genug gesagt haben." - Letzte Worte, 14. März 1883
Frühschriften
- "So gut, wie jeder schreiben und lesen lernt, muss jeder schreiben und lesen dürfen." - Debatten über Pressefreiheit und Publikation der Landständischen Verhandlungen. MEW 1, S. 73, 1842
- "Alle Emanzipation ist Zurückführung der menschlichen Welt, der Verhältnisse, auf den Menschen selbst." - Zur Judenfrage. MEW 1, S. 370, 1844
- "Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volkes." - Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung. MEW 1, S. 378, 1844
- "Krieg den deutschen Zuständen! Allerdings!" - Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung. MEW 1, S. 380, 1844
- "... man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" - Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung. MEW 1, S. 381, 1844
- "Die Waffe der Kritik kann allerdings die Kritik der Waffen nicht ersetzen, die materielle Gewalt muss gestürzt werden durch materielle Gewalt, allein auch die Theorie wird zur materiellen Gewalt, sobald sie die Massen ergreift." - Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung. MEW 1, S. 385, 1844
- "Die Kritik der Religion endet mit der Lehre, dass der Mensch das höchste Wesen für den Menschen sei, also mit dem kategorischen Imperativ, alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist." - Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung. MEW 1, S. 385, 1844
- "Es genügt nicht, dass der Gedanke zur Verwirklichung drängt, die Wirklichkeit muss sich selbst zum Gedanken drängen." - Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung. MEW 1, S. 386, 1844
- "Feuerbach löst das religiöse Wesen in das menschliche Wesen auf. Aber das menschliche Wesen ist kein dem einzelnen Individuum inwohnendes Abstraktum. In seiner Wirklichkeit ist es das ensemble der gesellschaftlichen Verhältnisse." - Thesen über Feuerbach. MEW 3, S. 6, 1845
- "Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kömmt drauf an, sie zu verändern." - Thesen über Feuerbach. MEW 3, S. 7, 1845
- "Die Menschen haben sich bisher stets falsche Vorstellungen über sich selbst gemacht, von dem, was sie sind oder sein sollen. Nach ihren Vorstellungen von Gott, von dem Normalmenschen usw. haben sie ihre Verhältnisse eingerichtet. Die Ausgeburten ihres Kopfes sind ihnen über den Kopf gewachsen. Vor ihren Geschöpfen haben sie, die Schöpfer, sich gebeugt. Befreien wir sie von den Hirngespinsten, den Ideen, den Dogmen, den eingebildeten Wesen, unter deren Joch sie verkümmern. Rebellieren wir gegen diese Herrschaft der Gedanken." - Die deutsche Ideologie. Marx/Engels, MEW 3, S. 13, 1846/1932
- "Die Menschen sind die Produzenten ihrer Vorstellungen, Ideen pp., aber die wirklichen, wirkenden Menschen, wie sie bedingt sind durch eine bestimmte Entwicklung ihrer Produktivkräfte und des denselben entsprechenden Verkehrs bis zu seinen weitesten Formationen hinauf. Das Bewusstsein kann nie etwas Andres sein als das bewusste Sein, und das Sein der Menschen ist ihr wirklicher Lebensprozeß." - Die deutsche Ideologie. Marx/Engels, MEW 3, S. 26, 1846/1932
- "Nicht das Bewußtsein bestimmt das Leben, sondern das Leben bestimmt das Bewußtsein." - Die deutsche Ideologie. Marx/Engels, MEW 3, S. 27, 1845/46
- "Sprache entsteht, wie das Bewußtsein, erst aus dem Bedürfnis, der Notdurft des Verkehrs mit anderen Menschen." - Die deutsche Ideologie. Marx/Engels, MEW 3, S. 30, 1845/46
- "Sowie nämlich die Arbeit verteilt zu werden anfängt, hat Jeder einen bestimmten ausschließlichen Kreis der Tätigkeit, der ihm aufgedrängt wird, aus dem er nicht heraus kann; er ist Jäger, Fischer oder Hirt oder kritischer Kritiker und muss es bleiben, wenn er nicht die Mittel zum Leben verlieren will - während in der kommunistischen Gesellschaft, wo Jeder nicht einen ausschließlichen Kreis der Tätigkeit hat, sondern sich in jedem beliebigen Zweige ausbilden kann, die Gesellschaft die allgemeine Produktion regelt und mir eben dadurch möglich macht, heute dies, morgen jenes zu tun, morgens zu jagen, nachmittags zu fischen, abends Viehzucht zu treiben, nach dem Essen zu kritisieren, wie ich gerade Lust habe, ohne je Jäger, Fischer, Hirt oder Kritiker zu werden." - Die deutsche Ideologie. Marx/Engels, MEW 3, S. 33, 1846/1932
- "Der Kommunismus ist für uns nicht ein Zustand, der hergestellt werden soll, ein Ideal, wonach die Wirklichkeit sich zu richten haben [wird]. Wir nennen Kommunismus die wirkliche Bewegung, welche den jetzigen Zustand aufhebt." - Die deutsche Ideologie. Marx/Engels, MEW 3, S. 35, 1846/1932
- "Die Gedanken der herrschenden Klasse sind in jeder Epoche die herrschenden Gedanken, d.h. die Klasse, welche die herrschende materielle Macht der Gesellschaft ist, ist zugleich ihre herrschende geistige Macht." - Die deutsche Ideologie. Marx/Engels, MEW 3, S. 46, 1846/1932
Manifest der Kommunistischen Partei
- "Ein Gespenst geht um in Europa, das Gespenst des Kommunismus." - Manifest der Kommunistischen Partei, Einleitung. Marx/Engels, MEW 4, S. 461, 1848
- "Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft ist die Geschichte von Klassenkämpfen." - Manifest der Kommunistischen Partei, I. Marx/Engels, MEW 4, S. 462, 1848
- "Die Bourgeoisie hat in der Geschichte eine höchst revolutionäre Rolle gespielt. Die Bourgeoisie, wo sie zur Herrschaft gekommen, hat alle feudalen, patriarchalischen, idyllischen Verhältnisse zerstört. Sie hat die buntscheckigen Feudalbande, die den Menschen an seinen natürlichen Vorgesetzten knüpften, unbarmherzig zerrissen und kein anderes Band zwischen Mensch und Mensch übriggelassen als das nackte Interesse, als die gefühllose "bare Zahlung"." - Manifest der Kommunistischen Partei, I. Marx/Engels, MEW 4, S. 464, 1848
- "Die moderne Staatsgewalt ist nur ein Ausschuss, der die gemeinschaftlichen Geschäfte der ganzen Bourgeoisklasse verwaltet." - Manifest der Kommunistischen Partei, I. Marx/Engels, MEW 4, S. 464, 1848
- "Die Bourgeoisie kann nicht existieren, ohne die Produktionsinstrumente, also die Produktionsverhältnisse, also sämtliche gesellschaftlichen Verhältnisse fortwährend zu revolutionieren. ... Die fortwährende Umwälzung der Produktion, die ununterbrochene Erschütterung aller gesellschaftlichen Zustände, die ewige Unsicherheit und Bewegung zeichnet die Bourgeoisepoche vor allen anderen aus. Alle festen eingerosteten Verhältnisse mit ihrem Gefolge von altehrwürdigen Vorstellungen und Anschauungen werden aufgelöst, alle neugebildeten veralten, ehe sie verknöchern können. Alles Ständische und Stehende verdampft, alles Heilige wird entweiht, und die Menschen sind endlich gezwungen, ihre Lebensstellung, ihre gegenseitigen Beziehungen mit nüchternen Augen anzusehen." - Manifest der Kommunistischen Partei, I. Marx/Engels, MEW 4, S. 465, 1848
- "Die Arbeit der Proletarier hat durch die Ausdehnung der Maschinerie und die Teilung der Arbeit allen selbständigen Charakter und damit allen Reiz für den Arbeiter verloren." - Manifest der Kommunistischen Partei, I. Marx/Engels, MEW 4, S. 468, 1848
- "In demselben Maße, in dem die Widerwärtigkeit der Arbeit wächst, nimmt daher der Lohn ab." - Manifest der Kommunistischen Partei, I. Marx/Engels, MEW 4, S. 469, 1848
- "Mit der Entwicklung der großen Industrie wird also unter den Füßen der Bourgeoisie die Grundlage selbst hinweggezogen, worauf sie produziert und die Produkte sich aneignet. Sie produziert vor allem ihren eigenen Totengräber. Ihr Untergang und der Sieg des Proletariats sind gleich unvermeidlich." - Manifest der Kommunistischen Partei, I. Marx/Engels, MEW 4, S. 474, 1848
- "Kapitalist sein, heißt nicht nur eine rein persönliche, sondern eine gesellschaftliche Stellung in der Produktion einzunehmen." - Manifest der Kommunistischen Partei, II. Marx/Engels, MEW 4, S. 475, 1848
- "Die Arbeiter haben kein Vaterland." - Manifest der Kommunistischen Partei, II. Marx/Engels, MEW 4, S. 479, 1848
- "An die Stelle der alten bürgerlichen Gesellschaft mit ihren Klassen und Klassengegensätzen tritt eine Assoziation, worin die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung aller ist." - Manifest der Kommunistischen Partei, II. Marx/Engels, MEW 4, S. 482, 1848
- "Nichts leichter, als dem christlichen Asketismus einen sozialistischen Anstrich zu geben. Hat das Christentum nicht auch gegen das Privateigentum, gegen die Ehe, gegen den Staat geeifert?" - Manifest der Kommunistischen Partei, III. 1 a. Marx/Engels, MEW 4, S. 484
- "Mögen die herrschenden Klassen vor einer kommunistischen Revolution zittern. Die Proletarier haben nichts in ihr zu verlieren als ihre Ketten. Sie haben eine Welt zu gewinnen. Proletarier aller Länder, vereinigt euch!" - Manifest der Kommunistischen Partei, IV. Marx/Engels, MEW 4, S. 493, 1848
Politische Schriften
- "Der Leibeigne gehört zum Grund und Boden und wirft dem Herrn des Grund und Bodens Früchte ab. Der freie Arbeiter dagegen verkauft sich selbst, und zwar stückweis. Er versteigert 8, 10, 12, 15 Stunden seines Lebens, einen Tag wie den andern, an den Meistbietenden, an den Besitzer der Rohstoffe, der Arbeitsinstrumente und Lebensmittel, d.h. an den Kapitalisten. Der Arbeiter gehört weder einem Eigentümer noch dem Grund und Boden an, aber 8, 10, 12, 15 Stunden seines täglichen Lebens gehören dem, der sie kauft. Der Arbeiter verläßt den Kapitalisten, dem er sich vermietet, sooft er will, und der Kapitalist entläßt ihn, sooft er es für gut findet, sobald er keinen Nutzen oder nicht den beabsichtigten Nutzen mehr aus ihm zieht. Aber der Arbeiter, dessen einzige Erwerbsquelle der Verkauf der Arbeitskraft ist, kann nicht die ganze Klasse der Käufer, d.h. die Kapitalistenklasse verlassen, ohne auf seine Existenz zu verzichten. Er gehört nicht diesem oder jenem Kapitalisten, aber der Kapitalistenklasse; und es ist dabei seine Sache, sich an den Mann zu bringen, das heißt in dieser Kapitalistenklasse einen Käufer zu finden." - Lohnarbeit und Kapital, MEW 6, S. 401
- "Die Revolutionen sind die Lokomotiven der Geschichte." - Die Klassenkämpfe in Frankreich 1848 bis 1850. MEW 7, S. 85, 1850
- "Hegel bemerkte irgendwo, dass alle großen weltgeschichtlichen Tatsachen und Personen sich sozusagen zweimal ereignen. Er hat vergessen, hinzuzufügen: das eine Mal als Tragödie, das andere Mal als Farce." - Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte. MEW 8, S. 115, 1852
- "Die Wahlphilosophie der Parlamentskandidaten besteht demnach einfach darin, dass sie ihrer linken Hand erlauben, nicht zu wissen, was ihre rechte Hand tut, und so waschen sie beide Hände in Unschuld. Ihre Hosentaschen zu öffnen, keine Fragen zu stellen und an die allgemeine Tugend der Menschheit zu glauben - das dient ihren Absichten am allerbesten." - Wahlkorruption in England. MEW 13, S. 527, 1859
- "In einer höheren Phase der kommunistischen Gesellschaft, nachdem die knechtende Unterordnung der Individuen unter die Teilung der Arbeit, damit auch der Gegensatz geistiger und körperlicher Arbeit verschwunden ist; nachdem die Arbeit nicht nur Mittel zum Leben, sondern selbst das erste Lebensbedürfnis geworden; nachdem mit der allseitigen Entwicklung der Individuen auch ihre Produktivkräfte gewachsen und alle Springquellen des genossenschaftlichen Reichtums voller fließen - erst dann kann der enge bürgerliche Rechtshorizont ganz überschritten werden und die Gesellschaft auf ihre Fahne schreiben: Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen!" - Kritik des Gothaer Programms. MEW 19, S. 21, 1875/1891
Zur Kritik der Politischen Ökonomie
- "Es ist nicht das Bewusstsein der Menschen, das ihr Sein, sondern umgekehrt ihr gesellschaftliches Sein, das ihr Bewusstsein bestimmt." - Zur Kritik der Politischen Ökonomie. Vorwort. MEW 13, S. 9, 1859
Das Kapital
- "… eine Biene beschämt durch den Bau ihrer Wachszellen manchen menschlichen Baumeister. Was aber von vornherein den schlechtesten Baumeister vor der besten Biene auszeichnet, ist, dass er die Zelle in seinem Kopf gebaut hat, bevor er sie in Wachs baut. Am Ende des Arbeitsprozesses kommt ein Resultat heraus, das beim Beginn desselben schon in der Vorstellung des Arbeiters, also schon ideel vorhanden war." - Das Kapital. Band 1, MEW 23, S. 193
- "Es ist sinnenklar, dass der Mensch durch seine Tätigkeit die Formen der Naturstoffe in einer ihm nützliche Weise verändert. Die Form des Holzes z.B. wird verändert, wenn man aus ihm einen Tisch macht. Nichtsdestoweniger bleibt der Tisch Holz, ein ordinäres sinnliches Ding. Aber sobald er als Ware auftritt, verwandelt er sich in ein sinnlich übersinnliches Ding. Er steht nicht nur mit seinen Füßen auf dem Boden, sondern er stellt sich allen andren Waren gegenüber auf den Kopf und entwickelt aus seinem Holzkopf Grillen, viel wunderlicher, als wenn er aus freien Stücken zu tanzen begänne." - Das Kapital. Band 1. Erster Abschnitt: Ware und Geld. MEW 23, S. 85, 1867
- "Zur Verwandlung von Geld in Kapital muss der Geldbesitzer also den freien Arbeiter auf dem Warenmarkt vorfinden, frei in dem Doppelsinn, dass er als freie Person über seine Arbeitskraft als seine Ware verfügt, dass er andrerseits andre Waren nicht zu verkaufen hat, los und ledig, frei ist von allen zur Verwirklichung seiner Arbeitskraft nötigen Sachen." - Das Kapital, Band 1. Zweiter Abschnitt: Die Verwandlung von Geld in Kapital. MEW 23, S. 183, 1867
- "Der ehemalige Geldbesitzer schreitet voran als Kapitalist, der Arbeitskraftbesitzer folgt ihm nach als sein Arbeiter; der eine bedeutungsvoll schmunzelnd und geschäftseifrig, der andre scheu, widerstrebsam, wie jemand, der seine eigne Haut zu Markt getragen und nun nichts andres zu erwarten hat als die - Gerberei." - Das Kapital. Band 1. Zweiter Abschnitt: Die Verwandlung von Geld in Kapital. MEW 23, S. 191, 1867
- "Das Kapital ist verstorbne Arbeit, die sich nur vampirmäßig belebt durch Einsaugung lebendiger Arbeit und um so mehr lebt, je mehr sie davon einsaugt." - Das Kapital. Band 1. Dritter Abschnitt: Die Produktion des absoluten Mehrwerts. MEW 23, S. 247, 1867
- "Was könnte die kapitalistische Produktionsweise besser charakterisieren als die Notwendigkeit, ihr durch Zwangsgesetz von Staats wegen die einfachsten Reinlichkeits- und Gesundheitsvorrichtungen aufzuherrschen?" - Das Kapital, MEW 23, S. 505
- "Die ökonomische Charaktermaske des Kapitalisten hängt nur dadurch an einem Menschen fest, dass sein Geld fortwährend als Kapital funktioniert." - Das Kapital. Band 1. Siebenter Abschnitt: Der Akkumulationsprozess des Kapitals. MEW 23, S. 591, 1867
- "Die Gewalt ist der Geburtshelfer jeder alten Gesellschaft, die mit einer neuen schwanger geht." - Das Kapital. Band 1. Siebenter Abschnitt: Der Akkumulationsprozess des Kapitals. MEW 23, S. 779, 1867
- "»Kapital«, sagt der Quarterly Reviewer, »flieht Tumult und Streit und ist ängstlicher Natur. Das ist sehr wahr, aber doch nicht die ganze Wahrheit. Das Kapital hat einen Horror vor Abwesenheit von Profit oder sehr kleinem Profit, wie die Natur vor der Leere. Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. Zehn Prozent sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf Gefahr des Galgens. Wenn Tumult und Streit Profit bringen, wird es sie beide encouragieren. Beweis: Schmuggel und Sklavenhandel.«" - Diese recht bekannte Aussage wird von Marx lediglich in einer Fußnote als Beleg zitiert. Sie stammt nach seiner Angabe von Thomas Joseph Dunning. Zitat in: Das Kapital, Band I. Siebenter Abschnitt: Der Akkumulationsprozess des Kapitals. MEW 23, S. 788, 1867
- "Die Zentralisation der Produktionsmittel und die Vergesellschaftung der Arbeit erreichen einen Punkt, wo sie unverträglich werden mit ihrer kapitalistischen Hülle. Sie wird gesprengt. Die Stunde des kapitalistischen Privateigentums schlägt. Die Expropriateure werden expropriiert." - Das Kapital. Band 1. Siebenter Abschnitt: Der Akkumulationsprozess des Kapitals. MEW 23, S. 791, 1867
Aus Privatbriefen
Anmerkung: In der lebenslangen Korrespondenz mit Engels sind die beiden Freunde oft in fürchterlichster Weise über Feinde und Freunde hergefallen, um sich Luft zu machen - wobei sie darauf bauen konnten, dass das beim jeweils anderen gut aufgehoben ist. Entsprechend finden sich dort oft sehr derbe Beschimpfungen. Der folgende Wutausbruch wurde dadurch ausgelöst, dass Marx pleite war, Miete und Essen nicht mehr bezahlen konnte und Lassalle ihm bei einem Besuch in seiner Wohnung kein Geld lieh.
- "Der jüdische Nigger Lassalle, der glücklicherweise Ende dieser Woche abreist, hat glücklich wieder 5000 Taler in einer falschen Spekulation verloren. Der Kerl würde eher das Geld in den Dreck werfen, als es einem "Freunde" pumpen, selbst wenn ihm Zinsen und Kapital garantiert würden. ... Es ist mir jetzt völlig klar, dass er, wie auch seine Kopfbildung und sein Haarwuchs beweist, von den Negern abstammt, die sich dem Zug des Moses aus Ägypten anschlossen (wenn nicht seine Mutter oder Großmutter von väterlicher Seite sich mit einem nigger kreuzten). Nun, diese Verbindung von Judentum und Germanentum mit der negerhaften Grundsubstanz müssen ein sonderbares Produkt hervorbringen. Die Zudringlichkeit des Burschen ist auch niggerhaft." - Marx an Engels, 1862. MEW 30, S. 257-259.
- "Während meines Aufenthalts in Paris, 1844, trat ich zu Proudhon in persönliche Beziehung. Ich erwähne das hier, weil ich zu einem gewissen Grad mit schuld bin an seiner »Sophistication«, wie die Engländer die Fälschung eines Handelsartikels nennen. Während langer, oft übernächtiger Debatten infizierte ich ihn zu seinem großen Schaden mit Hegelianismus, den er doch bei seiner Unkenntnis der deutschen Sprache nicht ordentlich studieren konnte. Was ich begann, setzte nach meiner Ausweisung aus Paris Herr Karl Grün fort. Der hatte als Lehrer der deutschen Philosophie noch den Vorzug vor mir, dass er selbst nichts davon verstand." - Brief an Johann Baptist von Schweitzer, erschienen in "Der Social-Demokrat", Ausgaben 16, 17 und 18 im Jahr 1865
Andere Werke
- "Deutschland wünscht Einheit, und England wünscht ihm Zersplitterung; Deutschland will selbständig sein, und England strebt danach, es industriell zu unterjochen ..." - In einem Artikel der Neuen Rheinischen Zeitung vom 6. 9. 1848
- "Die Natur baut keine Maschinen, keine Lokomotiven, Eisenbahnen, electric telegraphs, selfacting mules etc. Sie sind Produkte der menschlichen Industrie; natürliches Material, verwandelt in Organe des menschlichen Willens über die Natur oder seiner Betätigung in der Natur. Sie sind von der menschlichen Hand geschaffene Organe des menschlichen Hirns; vergegenständliche Wissenskraft. Die Entwicklung des capital fixe zeigt an, bis zu welchem Grade das allgemeine gesellschaftliche Wissen, knowledge, zur unmittelbaren Produktivkraft geworden ist und daher die Bedingungen des gesellschaftlichen Lebensprozesses selbst unter die Kontrolle des general intellect gekommen, und ihm gemäß umgeschaffen sind." - Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie (Rohentwurf), 1857/58, Berlin (DDR): Dietz Verlag, 1974, S. 594
Zugeschrieben
- "Alle Revolutionen haben bisher nur eines bewiesen, nämlich, dass sich vieles ändern lässt, bloß nicht die Menschen."
- "Bürokratie gilt sich selbst als der letzte Endzweck des Staates."
- "Der gesellschaftliche Fortschritt lässt sich exakt messen an der gesellschaftlichen Stellung des schönen Geschlechts."
- "Es ist die Kritik, die die einzelne Existenz am Wesen, die besondere Wirklichkeit an der Idee misst."
- "Freiheit ist ein Luxus, den sich nicht jedermann leisten kann." - Wohl fälschlich zugeschrieben, das Zitat dürfte von Bismarck stammen.
- "Goethe war der größte Deutsche, nicht nur der größte deutsche Dichter." - mit Friedrich Engels in einem Aufsatz.
- "Letzte Worte sind etwas für Narren, die zu Lebzeiten nicht genug gesagt haben."
- "Wie es selten Komplimente gibt ohne Lüge, so finden sich auch selten Grobheiten ohne alle Wahrheit." - Wohl fälschlich zugeschrieben, das Zitat dürfte von Lessing stammen.
Zitate mit Bezug auf Marx
- "Bei all seinen Fehlern und Schwächen wird ihm die Geschichte einen Ehrenplatz unter den Vorkämpfern des internationalen Proletariats sichern, mag dieser Platz auch immer bestritten werden, solange es Philister auf diesem Erdenball gibt, gleichviel ob sie die polizeiliche Nachtmütze über die langen Ohren ziehen oder ihr schlotterndes Gebein unter dem Löwenfell eines Marx zu bergen suchen." - Franz Mehring über Michail Bakunin
- "Der Sowjetkommunismus hat ganze Arbeit geleiset, um die Ideen von Marx zu entstellen und zu korrumpieren. Leider ist es ihm auch gelungen, den Westen davon zu überzeugen, dass der »sowjetische Marxismus« die wahre Interpretation von Marx sei. Darum ist es schwer, von diesem entstellten Bild freizukommen." - Erich Fromm, Humanismus als reale Utopie
- "Die Tragik des 20. Jahrhunderts liegt darin, dass es nicht möglich war, die Theorien von Karl Marx zuerst an Mäusen auszuprobieren." - Stanisław Lem
- "»Die Welt verändern«; hat Marx gesagt; »das Leben ändern«; hat Rimbaud gesagt: Diese beiden Lösungen sind für uns eine einzige." - André Breton
- "Eine Bibliothek macht es möglich, dass einer den Marx sucht, den Schopenhauer findet und die Bibel entleiht." - Ernst R. Hauschka
- "Er hatte zwar viele Gegner, doch kaum einen persönlichen Feind." - Grabrede von Friedrich Engels
-
- (Original engl.: "He had many opponents, though hardly one personal enemy.")
- "Gerade weil Marx keine konkreten Vorstellungen formulierte, wie die kommunistische Gesellschaft aussehen wird, hielt er an der Reinheit seiner Vision fest und musste sie nicht durch konkrete Beschreibungen verwässern, mit denen er Entwicklungen vorausgesehen hätte, die in der alten Gesellschaft und ohne Änderung des Menschen gar nicht vorausgesehen werden konnten. Marx beschrieb nur, was der Kommunismus nicht ist." - Erich Fromm, Humanismus als reale Utopie
- "Ich glaube, daß die Zukunft mehr vom Geiste Gesells als von jenem von Marx lernen wird. Das Vorwort zu »Die Natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland und Freigeld« wird dem Leser, wenn er es nachschlägt, die moralische Höhe Gesells zeigen. Die Antwort auf den Marxismus ist nach meiner Ansicht auf den Linien dieses Vorwortes zu finden." - John Maynard Keynes, Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes, Berlin 1935, S. 300
- "In den Nachkriegsjahren bombardierten mich seine Anhänger mit Exemplaren seiner Werke; aber wegen gewisser offenkundiger Mängel seiner Beweisführung verfehlte ich vollständig, ihre Vorzüge zu entdecken. [...] Gesell zog die halbreligiöse Verehrung auf sich, die früher Henry George umgab, und wurde der verehrte Prophet eines Kultus mit Tausenden von Anhängern in der ganzen Welt. [...] Der Zweck von Gesells Buch als Ganzes kann als die Aufstellung eines antimarxistischen Sozialismus beschrieben werden, eine Reaktion gegen das laissez-faire, auf theoretischen Grundlagen aufgebaut, die von jenen von Marx grundverschieden sind. Ich glaube, daß die Zukunft mehr vom Geiste Gesells als von jenem von Marx lernen wird. Das Vorwort zu »Die natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland und Freigeld« wird dem Leser, wenn er es nachschlägt, die moralische Höhe Gesells zeigen. [...] Aber die Theorie Gesells hat einen großen Fehler. [...] Er hat nur eine halbe Theorie des Zinsfußes aufgebaut. Die Unvollständigkeit seiner Theorie ist zweifellos die Erklärung, warum sein Werk von der akademischen Welt vernachlässigt worden ist. [...] Der hinter dem gestempelten Geld liegende Gedanke ist gesund. Es ist in der Tat möglich, daß Mittel gefunden werden könnten, um ihn in bescheidenem Rahmen in der Wirklichkeit anzuwenden. Aber es bestehen viele Schwierigkeiten, auf die Gesell nicht gefaßt war." - John Maynard Keynes, Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes
- "In der Sowjetunion und in der DDR wurde der großangelegte Versuch unternommen, Marx zu widerlegen. Der Versuch ist gescheitert." - Heiner Müller
- "Liebe: Auch so ein Problem, das Marx nicht gelöst hat." - Jean Anouilh
- "Marx geht es wie der Bibel: Er wird viel zitiert und kaum verstanden." - Erich Fromm, Humanismus als reale Utopie
- "Marx ist tot! Jesus lebt!" - Norbert Blüm, 1989 in Polen
- "Wer Kapital besitzt, braucht »Das Kapital« nicht zu lesen; und wer keines hat, wird auch durch Marx nicht zu Kapital gelangen." - Markus M. Ronner, Treffende Pointen zu Geld und Geist
- "Was wir bei Oskar Lafontaine gegenwärtig erleben, hat mit links nichts mehr zu tun. Das steht nicht in der Tradition von Karl Marx, sondern in der von Pim Fortuyn, Jürgen Möllemann und Jörg Haider. Es geht ihm in politischer Strategie und Sprache darum, ausländerfeindliche Stimmungen zu mobilisieren." - Joschka Fischer
- "Wir sollten eigentlich jeden Morgen Karl Marx lesen, damit wir unsere Regierung besser verstehen. Ich tue das nicht, denn meine Lektüre ist die Bibel. Darin finde ich Kraft das zu tun was ich für richtig halte. Alles in der Welt ist vergänglich, nicht aber die seelische Kraft der Verbindung mit Gott." - Emil Zátopek
(Die Quellenangaben beziehen sich auf die Marx-Engels-Werke)