Arthur Schopenhauer - Zitate

From Famous Quotes

Jump to: navigation, search

Inhaltsverzeichnis

Arthur Schopenhauer (1788-1860)

deutscher Philosoph

Überprüft

  • "Aber das Leben ist kurz und die Wahrheit wirkt ferner und lange: Sagen wir die Wahrheit." - Die Welt als Wille und Vorstellung, Vorrede zur ersten Auflage
  • "Aber so ein Gott Jehova, der zum Vergnügen und mutwillig diese Welt der Not und des Jammers hervorbringt und dann noch gar sich selber Beifall klatscht mit »Alles war sehr gut« (Moses, 1,31): Das ist nicht zu Ertragen." - Die Welt als Wille und Vorstellung
  • "Ach, es ist doch ein saures Stück Brot, das Philosophieprofessorenbrot!" - Einige Worte über den Pantheismus
  • "Alles, alles kann einer vergessen, nur nicht sich selbst, sein eigenes Wesen." - Aphorismen zur Lebensweisheit
  • "Alles wirkliche Dichten und Denken nämlich ist gewissermaßen ein Versuch, den kleinen Leuten einen großen Kopf aufzusetzen: kein Wunder, dass er nicht gleich gelingt." - Den Intellekt überhaupt und in jeder Beziehung betreffende Gedanken
  • "Auch wird unsere Scheu vor jenem kolossalen Gedanken sich mindern, wenn wir uns erinnern, dass das Subjekt des großen Lebenstraumes in gewissem Sinne nur Eines ist (...) und dass alle Vielheit der Erscheinungen durch Raum und Zeit bedingt ist. Es ist ein großer Traum, den jenes Eine Wesen träumt: aber so, dass alle seine Personen ihn mitträumen." - Parerga und Paralipomena
  • "Daher nun ist die erste, ja schon für sich allein beinahe ausreichende Regel des guten Stils diese, dass man etwas zu sagen habe: O, damit kommt man weit!" - Über Schriftstellerei und Stil
  • "Demnach würde zur Milderung des menschlichen Elends das Wirksamste die Verminderung, ja Aufhebung des Luxus sein." - Zur Rechtslehre und Politik
  • "Der Lebenslauf des Menschen besteht darin, dass er, von der Hoffnung genarrt, dem Tod in die Arme tanzt." - Die Welt als Wille und Vorstellung
  • "Der leitende Grundsatz der Stilistik sollte sein, dass der Mensch nur einen Gedanken zur Zeit deutlich denken kann; daher ihm nicht zugemutet werden darf, dass er deren mehrere auf einmal denke. Dies aber mutet ihm der zu, welcher solche, als Zwischensätze, in die Lücken einer Hauptperiode schiebt." - Über Schriftstellerei und Stil
  • "Der Stil ist die Physiognomie des Geistes. Sie ist untrüglicher als die des Leibes. Affektation im Stil ist dem Gesichterschneiden zu vergleichen." - Über Schriftstellerei und Stil
  • "Die Gegenwart eines Gedankens ist wie die Gegenwart einer Geliebten." - Aphorismen zur Lebensweisheit
  • "Die Welt ist meine Vorstellung." - Die Welt als Wille und Vorstellung
  • "Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt. Wer bedeutende persönliche Vorzüge besitzt, wird vielmehr die Fehler seiner eigenen Nation, da er sie beständig vor Augen hat, am deutlichsten erkennen. Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein. Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen." - Aphorismen zur Lebensweisheit, Kap. II
  • "Die, welche schwierige, dunkle, verflochtene, zweideutige Reden zusammensetzen, wissen ganz gewiss nicht recht, was sie sagen wollen, sondern haben nur ein dumpfes, nach einem Gedanken erst ringendes Bewusstsein davon; oft aber wollen sie sich selber und anderen verbergen, dass sie eigentlich nichts zu sagen haben." - Über Schriftstellerei und Stil
  • "Durch nichts entziehen wir uns so sehr dem Zwange von außen wie durch Selbstzwang." - Aphorismen zur Lebensweisheit
  • "Ein Denkmal wird die Nachwelt mir errichten." - Unverschämte Verse
  • "Es gibt keine andere Offenbarung als die Gedanken der Weisen." - Parerga und Paralipomena
  • "Es gibt nur eine Heilkraft, und das ist die Natur; in Salben und Pillen steckt keine. Höchstens können sie der Heilkraft der Natur einen Wink geben, wo etwas für sie zu tun ist." - Neue Paralipomena
  • "Ein unpersönlicher Gott ist gar kein Gott, sondern bloß ein missbrauchtes Wort, ein Unbegriff, eine contradictio in adjecto, ein Schiboleth für Philosophieprofessoren, welche, nachdem sie die Sache haben aufgeben müssen, mit dem Worte durchzuschleichen bemüht sind." - Parerga und Paralipomena I, Fragmente zur Geschichte der Philosophie, § 13 Noch einige Erläuterungen zur Kantischen Philosophie
  • "Für sein Tun und Lassen man keinen anderen zum Muster nehmen." - Aphorismen zur Lebensweisheit
  • "Gerade in Kleinigkeiten, als bei welchen der Mensch sich nicht zusammennimmt, zeigt er seinen Charakter." - Aphorismen zur Lebensweisheit
  • "Im allgemeinen freilich haben die Weisen aller Zeiten immer dasselbe gesagt, und die Toren, d.h. die unermessliche Majorität aller Zeiten, haben immer dasselbe, nämlich das Gegenteil getan; und so wird es denn auch ferner bleiben." - Aphorismen zur Lebensweisheit
  • "Jede menschliche Vollkommenheit ist einem Fehler verwandt, in welchen überzugehn sie droht." - Zur Ethik
  • "Jeder steckt in seinem Bewusstsein wie in seiner Haut und lebt unmittelbar nur in demselben." - Aphorismen zur Lebensweisheit
  • "Jedes Kind ist gewissermaßen ein Genie; und jedes Genie ist gewissermassen ein Kind." - Die Welt als Wille und Vorstellung, 1819
  • "Meistens belehrt uns erst der Verlust über den Wert der Dinge." - Aphorismen zur Lebensweisheit
  • "Religionen sind Kinder der Unwissenheit, die Ihre Mutter nicht lange überleben."
  • "Statt Hütten für sich, bauen tausende Prachtwohnungen für wenige." - Zur Rechtslehre und Politik
  • "Was nun andrerseits die Menschen gesellig macht, ist ihre Unfähigkeit, die Einsamkeit und in dieser sich selbst zu ertragen." - Aphorismen zur Lebensweisheit
  • "Wer fröhlich ist, hat allemal Ursache, es zu sein. Nämlich eben diese, dass er es ist." - Aphorismen zur Lebensweisheit
  • "Zu unserer Besserung bedürfen wir eines Spiegels." - Aphorismen zur Lebensweisheit
  • "Zum Leitstern seiner Bestrebungen soll man nicht Bilder der Phantasie nehmen, sondern deutlich gedachte Begriffe." - Aphorismen zur Lebensweisheit

Zugeschrieben

  • "Geschichte ist immer dasselbe, nur immer anders."
  • "Alle Dummheit leidet am Überdruss ihrer selbst."
  • "Architektur ist erfrorene Musik."
  • "Auch das Zufälligste ist nur ein auf entfernterem Wege herangekommenes Notwendiges."
  • "Auch im Praktischen ist Originalität unerlässlich, sonst passt, was man tut, nicht zu dem, was man ist."
  • "Bibliotheken sind allein das sichere und bleibende Gedächnis des menschlichen Geschlechts."
  • "Das Mitleid ist die Grundlage der Moral."
  • "Das Schicksal mischt die Karten, und wir spielen."
  • "Das niedrig gewachsene, schmalschultrige, breithüftige und kurzbeinige Geschlecht das Schöne zu nennen, konnte nur der vom Geschlechtstrieb umnebelte männliche Intellekt fertigbringen."
  • "Den Ruhm kann man mit den Winterbirnen vergleichen, die im Sommer wachsen, aber im Winter genossen werden."
  • "Der Natur liegt bloß unser Dasein, nicht unser Wohlsein am Herzen."
  • "Der Arzt sieht den Menschen in seiner ganzen Schwäche, der Advokat in seiner ganzen Schlechtigkeit und der Priester in seiner ganzen Dummheit."
  • "Der eigene Vorteil verfälscht das Urteil vollständig."
  • "Der eigentümliche Fehler der Deutschen ist, dass sie, was vor ihren Füßen liegt, in den Wolken suchen."
  • "Der Mensch kann wohl tun was er will, aber er kann nicht wollen was er will."
  • "Der Optimismus ist ein Grundirrtum, der aller Wahrheit den Weg vertritt."
  • "Der Ruhm mag verschwinden, die Vergessenheit währt ewig."
  • "Der schlimmste Missbrauch ist der Missbrauch des Besten."
  • "Der wahre, tiefe Friede des Herzens und die vollkommene Gemütsruhe sind allein in der Einsamkeit zu finden."
  • "Der Wechsel allein ist die Beständigkeit."
  • "Die eigene Erfahrung hat den Vorteil völliger Gewissheit."
  • "Die Freunde nennen sich aufrichtig. Die Feinde sind es - daher man ihren Tadel zur Selbsterkenntnis benutzen sollte, als eine bittere Arznei."
  • "Die Höflichkeit ist dem Menschen, was die Wärme dem Wachs."
  • "Die Wilden fressen einander, und die Zahmen betrügen einander."
  • "Durch viele Zitate vermehrt man seinen Anspruch auf Gelehrsamkeit, vermindert aber den auf Originalität, und was ist Gelehrsamkeit ohne Originalität! Man soll sie also nur gebrauchen, wo man fremder Autorität wirklich bedarf."
  • "Ein geistreicher Mensch hat in gänzlicher Einsamkeit an seinen eigenen Gedanken und Phantasien vortreffliche Unterhaltung."
  • "Eine falsche Ansicht zu widerrufen erfordert mehr Charakter, als sie zu verteidigen."
  • "Eine Philosophie, in der man zwischen den Seiten nicht die Tränen, das Heulen und Zähneklappern und das furchtbare Getöse des gegenseitigen allgemeinen Mordens hört, ist keine Philosophie."
  • "Ein Neger mit Gazelle zagt im Regen nie."
  • "Endlich kommt noch hinzu, daß der Gott, welcher Nachsicht und Vergebung jeder Schuld, bis zur Feindesliebe, vorschreibt, keine übt, sondern vielmehr ins Gegenteil verfällt ... bis auf jene wenigen Ausnahmen, welche durch die Gnadenwahl, man weiß nicht warum, gerettet werden. Diese aber beiseite gesetzt, kommt heraus, als hätte der liebe Gott die Welt geschaffen, damit der Teufel sie holen solle; wonach er denn viel besser getan haben würde, es zu unterlassen."
  • "Es ist ein seltsamer Fehler, das, was vor unseren Füßen liegt, in den Wolken zu suchen."
  • "Es ist nicht genug, dass man verstehe, der Natur Daumenschrauben anzulegen; man muss sie verstehen können, wenn sie aussagt."
  • "Für das praktische Leben ist ein Genie genauso brauchbar wie ein Teleskop im Theater.
  • "Für eine gelungene Rede gebrauche gewöhnliche Worte und sage ungewöhnliche Dinge."
  • "Das Geld gleicht dem Seewasser. Je mehr davon getrunken wird, desto durstiger wird man."
  • "Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts."
  • "Heiraten heißt seine Rechte halbieren und seine Pflichten verdoppeln."
  • "Heiraten bedeutet das Mögliche tun, einander zum Ekel zu werden."
  • "Ich lege hier für den Fall meines Todes das Bekenntnis ab, dass ich die deutsche Nation wegen ihrer überschwenglichen Dummheit verachte und mich schäme, ihr anzugehören."
  • "In Deutschland ist die höchste Form der Anerkennung der Neid."
  • "Je edler und vollkommener eine Sache ist, desto später und langsamer gelangt sie zur Reife." - Über die Weiber
  • "Jedes Problem durchläuft bis zu seiner Anerkennung drei Stufen: In der ersten wird es lächerlich gemacht. In der zweiten bekämpft, in der dritten gilt es als selbstverständlich."
  • "Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen."
  • "Man wird in der Regel keinen Freund dadurch verlieren, dass man ihm ein Darlehen abschlägt, aber sehr leicht dadurch, dass man es ihm gibt."
  • "Musik ist die Melodie, zu der die Welt der Text ist."
  • "Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand."
  • "Neid ist dem Menschen natürlich, dennoch ist er ein Laster und ein Unglück zugleich."
  • "Neid zu fühlen ist menschlich, Schadenfreude zu genießen teuflisch."
  • "Pantheismus ist nur ein höflicher Atheismus." - zugeschrieben von Ernst Haeckel
  • "Ruhm muss erworben werden, die Ehre hingegen braucht nur nicht verloren zu werden."
  • "Schönheit ist ein offener Empfehlungsbrief, der die Herzen im voraus für uns gewinnt."
  • "Seit ich die Menschen kenne, liebe ich die Tiere."
  • "Skepsis ist, was die Opposition im Parlament. Sie ist ebenso wohltätig wie notwendig."
  • "So ist auch der Wert aller Meisterwerke bedingt durch den verwandten, ihnen gewachsenen Geist, zu dem sie reden."
  • "Vergeben und vergessen heißt, gemachte kostbare Erfahrungen zum Fenster hinauswerfen."
  • "Viel zuviel Wert auf die Meinung anderer zu legen ist ein allgemein herrschender Irrwahn."
  • "Viele verlieren den Verstand deshalb nicht, weil sie keinen haben."
  • "Was die Leute gemeiniglich als Schicksal nennen, sind meistens nur ihre eigenen dummen Streiche."
  • "Was einer für sich selbst hat, was ihn in die Einsamkeit begleitet, und keiner ihm geben und nehmen kann: dies ist viel wesentlicher als alles, was er besitzt, oder was er in den Augen andrer ist."
  • "Wer klug ist, wird im Gespräch weniger an das denken, worüber er spricht, als an den, mit dem er spricht. Sobald er dies tut, ist er sicher, nichts zu sagen, das er nachher bereut."

Zitate mit Bezug auf Schopenhauer

  • "Eine Bibliothek macht es möglich, dass einer den Marx sucht, den Schopenhauer findet und die Bibel entleiht." - Ernst R. Hauschka
  • "Er weiß alles: von den Menschen und von den Frauen und von den Leidenschaften und von der Welt und von der Kunst und alles, alles. Der Atem stockt einem, wenn man das liest. Und das Resultat seiner ganzen Bemühungen – das wusste er aber selber und sagte es eindringlich genug – ist ein Wort, mit dem sein Hauptwerk nicht zum Spaß aufhört: Nichts. Unsere tiefsten und größten Humoristen waren seine begeistertsten Anhänger – denn das ist Humor: durch die Dinge durchsehen, wie wenn sie aus Glas wären." - Kurt Tucholsky, Brief an Mary Gerold, 4. Oktober 1918
  • "Ich glaube nicht an die Freiheit des Willens. Schopenhauers Wort: »Der Mensch kann wohl tun was er will, aber er kann nicht wollen, was er will.« begleitet mich in allen Lebenslagen und versöhnt mich mit den Handlungen der Menschen, auch wenn sie mir recht schmerzlich sind. Diese Erkenntnis von der Unfreiheit des Willens schützt mich davor, mich selbst und die Mitmenschen als handelnde und urteilende Individuen allzu ernst zu nehmen und den guten Humor zu verlieren." - Albert Einstein, Mein Glaubensbekenntnis, August 1932, Caputh
  • "Ich habe niemals von zweien Genies innerhalb einer Familie gehört!" - Johanna Schopenhauer, Erwiderung auf Goethes Prophezeiung, ihr Sohn Arthur werde einmal weltberühmt