Bernhard Grzimek - Zitate

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Inhaltsverzeichnis

Bernhard Grzimek (1909-1987)

deutscher Zoologe, Verhaltensforscher, Zoodirektor, Tierfilmer und Sachbuchautor

Überprüft

  • "Außerdem wird auch eine wissenschaftliche Arbeit nicht dadurch gelehrter, dass man »adult« statt ausgewachsen, »juvenil« statt jugendlich und ähnliches sagt. Seit meinem zwölften Lebensjahr ist es mein Ehrgeiz, alles in meiner Muttersprache ausdrücken zu können, und zwar auch in vernünftigen, verständlichen Sätzen." - „Auf den Mensch gekommen, Erfahrungen mit Leuten“, München 1977, S. 340/341
  • "Dass wir es überhaupt wagen konnten, abendfüllende Lehrfilme zu drehen, hatten Michael und ich Walt Disney zu danken. Er hatte durch seinen Film »Die Wüste lebt« und eine Reihe von ähnlichen Naturfilmen bewiesen, dass Lichtspielhäuser nicht nur mit Spielfilmen und Verbrecherjagden volle Kassen haben können. [...] Walt Disney war sowohl ein großer Künstler als auch ein sehr erfolgreicher Geschäftsmann. Ich bemängelte an seinen Filmen nur, daß sie in etwa den Eindruck erweckten, Afrika sei noch voller Löwen und Elefanten und alles sei noch in bester Ordnung. [...] Welch ein ungeheurer Erfolg für den Naturschutz hätten die Disney-Naturfilme sein können, wenn sie nur einige Sätze über die Bedrohung der Tier- und Pflanzenwelt durch den Menschen enthalten hätten!" - „Auf den Mensch gekommen, Erfahrungen mit Leuten“, München 1977, S. 348
  • "Leider werden wirklich in der Geschichte immer diejenigen Männer als »groß« gefeiert, die viele Kriege begonnen und gewonnen haben. Aus diesen Gründen habe ich mich nie für Geschichtshelden wie Napoleon, Friedrich den Großen, Alexander oder Julius Cäsar begeistern können. Ihre Taten lesen sich Jahrzehnte und Jahrhunderte später wundervoll in Geschichtsbüchern, und ihre Standbilder prangen auf öffentlichen Plätzen. Mit ihnen zur gleichen Zeit und im gleichen Lande zu leben, ist etwas anderes." - „Auf den Mensch gekommen, Erfahrungen mit Leuten“, München 1977, S. 425
  • "Mit einem Buch konnte man im vorigen Jahrhundert noch Völker aufrütteln. In diesem Jahrhundert waren es erst die Illustrierten, die die größte Leserschaft erreichten, dann die Kinofilme, der Rundfunk und heute das Fernsehen. Ich habe mich aller dieser Mittel bedient, und ich glaube, mit gutem Erfolg." - „Auf den Mensch gekommen, Erfahrungen mit Leuten“, München 1977, S. 341/342
  • "Ohne Jäger, welche heute den Landwirten oft schwindelerregende Beträge als Jagdpachten zahlen, wären vermutlich Hirsche, Hasen, Rehe, Wildschweine und Rebhühner längst als landwirtschaftliche Schädlinge ausgerottet, wie das mit Maikäfern, Kornblumen oder Mohnblumen geschehen ist. Es ist das Verdienst der Jäger, das verhindert zu haben. Schließlich sind ja die Wölfe, Luchse, Bären, und weitgehend auch die Greifvögel bei uns verschwunden, weil sie auch jagen, also böse Wettbewerber des Jägers waren, und deswegen von ihm nicht geschützt und erhalten wurden. Diese Einstellung beginnt sich leider erst sehr langsam zu ändern. Dass viele sich heutzutage nur deswegen eine Jagd pachten, weil das Waidmannstum noch immer einen leicht aristokratischen Anstrich hat, ist eine ganz andere Sache. Mich kümmern nicht die Beweggründe, sondern die Ergebnisse. Diese sind im großen und ganzen gesehen gut." - „Auf den Mensch gekommen. Erfahrungen mit Leuten“, München 1977, S. 363

Zugeschrieben

  • "Der einzige, der einen Ozelotpelz wirklich braucht, ist der Ozelot."
  • "Und nun überlegen Sie mal, wie schlimm es geworden wäre, wenn Sie als Flamingo auf die Welt gekommen wären, dann würde es Ihnen noch schlimmer gehen."

Zitate mit Bezug auf Bernhard Grzimek

  • "Die angenehm knarzende – väterliche, opaeske, onkelische Stimme bzw. Vortragsweise segnet die Aufklärung mit etwas durchaus Gemüthaft-Gemütlichem. Ungefähr so stelle ich mir gern die Aufklärung im 18. Jahrhundert Kants und Linnés vor. Und trotz aller Revisionen des alten Tierbuchs von Alfred Brehm durch das Grzimeksche dürfte sich im Verstand und im Gestus von Wissenschaft nicht gar zu viel gewandelt haben." - Eckhard Henscheid, „TV-Zombies“, Zürich 1987, S. 119