Friedrich Hölderlin - Zitate

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Inhaltsverzeichnis

Friedrich Hölderlin (1770-1843)

deutscher Dichter

Überprüft

  • "Das, das gibt erst dem Menschen seine ganze Jugend, dass er Fesseln zerreißt." - Hyperion
  • "Das Schönste ist auch das Heiligste." - Hyperion
  • "Du möchtest im Sumpfe nicht schwimmen. Komm nun, komm, und lass uns baden in offener See!" - Hyperion
  • "Ich fühl es endlich, nur in ganzer Kraft ist ganze Liebe." - Briefe (an Christian Landauer, Februar 1801)
  • "Ich kann kein Volk mir denken, das zerrissner wäre wie die Deutschen. Handwerker siehst du, aber keine Menschen, Priester, aber keine Menschen, Herrn und Knechte, Jungen und gesetzte Leute, aber keine Menschen - ist das nicht wie ein Schlachtfeld, wo Hände und Arme zerstückelt untereinanderliegen, indessen das vergoßne Lebensblut im Sande zerrinnt?" - Hyperion
  • "Lern im Leben die Kunst, im Kunstwerk lerne das Leben // Siehst du das Eine recht, siehst du das Andere auch." - Epigramm, für die geplante Zeitschrift "Iduna"
  • "Man kann auch in die Höhe fallen, so wie in die Tiefe." - Reflexion
  • "Nun versteh' ich den Menschen erst, da ich ferne von ihm und in der Einsamkeit lebe!" - zitiert in Wilhelm Waiblinger, Friedrich Hölderlins Leben, Dichtung und Wahnsinn
  • "O ein Gott ist der Mensch, wenn er träumt, ein Bettler, wenn er nachdenkt, und wenn die Begeisterung hin ist, steht er da, wie ein mißratener Sohn, den der Vater aus dem Hause stieß, und betrachtet die ärmlichen Pfennige, die ihm das Mitleid auf den Weg gab." - Hyperion
  • "… und darum ist der Güter Gefährlichstes, die Sprache dem Menschen gegeben, damit er schaffend, zerstörend, und untergehened, und wiederkehrend zur ewiglebenden, zur Meisterin und Mutter, damit er zeuge, was er sei / geerbt zu haben, gelernt von ihr, ihr Göttlichstes, die allerhaltende Liebe." - Betitelt mit "Im Walde" nach der Großen Stuttgarter Ausgabe, Bd.2.1, S. 325; Betitelung, Zuordnung und Genese jedoch sehr umstritten
  • "Vor den Alpen, die in der Entfernung von einigen Stunden hieherum sind, stehe ich immer noch betroffen, ich habe wirklich einen solchen Eindruck nie erfahren, sie sind wie eine wunderbare Sage aus der Heldenjugend unserer Mutter Erde und mahnen an das alte bildende Chaos, indes sie niedersehn in ihrer Ruhe, und über ihrem Schnee in hellerem Blau die Sonne und die Sterne bei Tag und Nacht erglänzen." - an Christian Landauer, Februar 1801
  • "Was bleibet aber, stiften die Dichter." - Andenken
  • "Wenn das Jagdhorn schallt, da fühlen sich die Jäger." - Hyperion
  • "Wie ein heulender Nordwind, fährt die Gegenwart über die Blüten unsers Geistes und versengt sie im Entstehen." - Hyperion
  • "Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch." - Patmos

Zugeschrieben

  • "Die Schönheit ist den Kindern eigen."
  • "Was kümmert mich der Schiffbruch der Welt, ich weiß von nichts als meiner seligen Insel."
  • "Was wäre das Leben ohne Hoffnung!"
  • "Wir haben in uns ein Urbild alles Schönen, dem kein einzelner gleicht. Vor diesem wird der echt vortreffliche Mensch sich beugen und die Demut lernen, die er in der Welt verlernt."

Zitate mit Bezug auf Friedrich Hölderlin

  • "Dass ich dieses jiddische Epos nun ausgerechnet in die Sprache der Mörder transportiere, soll keinen irritieren. Mein Deutsch ist ja nicht das von Hitler & Co., es ist gemacht aus der Muttersprache von Oma Meume und Emma Biermann in Hamburg, meine Sprache hat sich gebildet an der Vatersprache von Hölderlin, Heinrich Heine und Meister Brecht. Die wirkliche Sprache der Mörder aber ist der Mord." - Wolf Biermann
  • "Der edle Schiller hatte ihn äußerst lieb gewonnen, achtete sein Streben ungemein und sagte, dass er weit der talentvollste von allen seinen Landsleuten sey. […] Man sagt, dass ihm Göthe nicht gut gewesen. Diß scheint wahr zu seyn, denn so oft ich von Göthe mit ihm zu sprechen anfieng, wollte er ihn schlechterdings nicht kennen, was bey ihm immer der Ausdruck einer feindlichen Gesinnung ist. Schillers dagegen, und vieler anderer Männer erinnerte er sich oft." - Wilhelm Waiblinger, Friedrich Hölderlins Leben, Dichtung und Wahnsinn. Niederschrift: Winter 1827/28, Text nach der Handschrift im Deutschen Literaturarchiv Marbach/Neckar, nach der 1951 in der "Turmhahn-Bücherei" erschienenen Ausgabe
  • "Es ist eine unermeßliche Kluft zwischen ihm und der ganzen Menschheit. Er ist entschieden aus ihr hinausgetreten, wie ihm auch ihre Kräfte versagt haben. Es findet keine Verbindung mehr mit ihr statt, als etwa die der blosen Erinnerung, der blosen Angewöhnung, des Bedürfnisses, und des nie ganz zu ertödtenden Instinkts." - Wilhelm Waiblinger, Friedrich Hölderlins Leben, Dichtung und Wahnsinn (Niederschrift: Winter 1827/28. Text nach der Handschrift im Deutschen Literaturarchiv Marbach/Neckar, nach der 1951 in der "Turmhahn-Bücherei" erschienenen Ausgabe)
  • "Sein Tag ist äußerst einfach. Des Morgens, besonders zur Sommerszeit, wo er überhaupt viel unruhiger und gequälter ist, erhebt er sich vor oder mit der Sonne, und verläßt sogleich das Haus, um im Zwinger spazieren zu gehen. Dieser Spaziergang währt hie und da vier oder fünf Stunden, so daß er müde wird. Gerne unterhält er sich damit, daß er ein Schnupftuch in die Hand nimmt, und auf die Zaunpfähle damit zuschlägt, oder das Gras ausrauft. Was er findet, und sollt' es nur ein Stück Eisen oder ein Leder seyn, das steckt er ein und nimmt es mit. Dabey spricht er immer mit sich selbst, fragt sich und antwortet sich, bald mit Ja, bald mit Nein, häufig mit Beydem. Denn er verneint gerne." - Wilhelm Waiblinger, Friedrich Hölderlins Leben, Dichtung und Wahnsinn (Niederschrift: Winter 1827/28. Text nach der Handschrift im Deutschen Literaturarchiv Marbach/Neckar, nach der 1951 in der "Turmhahn-Bücherei" erschienenen Ausgabe)