Georg Christoph Lichtenberg - Zitate

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Inhaltsverzeichnis

Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799)

deutscher Naturwissenschaftler, Schriftsteller und Philosoph

Überprüft

  • "Acht Bände hat er geschrieben. Er hätte gewiss besser getan er hätte acht Bäume gepflanzt oder acht Kinder gezeugt." - Sudelbücher, Heft D (173)
  • "Der erste Schluss der Weisheit: Alles anzweifeln. Der letzte Schluss der Weisheit: Sich mit allem versöhnen." - aus den Sudelbüchern
  • "Alles hat seine Tiefen. Wer Augen hat, der sieht alles in allem." - Sudelbücher
  • "Da er seinem Vater bei der Zeugung nun einmal so misslungen war, wagte auch später kein Kupferstecher sein Glück an ihm." - Sudelbücher
  • "Das Buch, das in der Welt am ersten verboten zu werden verdiente, wäre ein Katalogus von verbotenen Büchern." - Sudelbücher
  • "Der Amerikaner, der den Columbus zuerst entdeckte, machte eine böse Entdeckung." - Sudelbücher, Heft G (183)
  • "Der Mann hatte so viel Verstand, dass er fast zu nichts mehr in der Welt zu gebrauchen war." - Sudelbücher, Heft D (447)
  • "Die Astronomie ist vielleicht diejenige Wissenschaft, worin das wenigste durch Zufall entdeckt worden ist, wo der menschliche Verstand in seiner ganzen Größe erscheint, und wo der Mensch am besten kennen lernen kann, wie klein er ist." - Sudelbücher, Heft C (181)
  • "Ein langes Glück verliert schon allein durch seine Dauer." - Von Menschenart
  • "Ein sicheres Zeichen von einem guten Buch ist, wenn es einem immer besser gefällt je älter man wird." - Sudelbücher, Heft E (196)
  • "Er gehörte in der Mathematik nicht zu der produzierenden Klasse, sondern zu den retailers, die ellen- und pfundweise verkaufen." - Sudelbücher, Heft J (1129)
  • "Er kann die Tinte nicht halten, und wenn es ihm ankommt, so besudelt er sich gemeiniglich am meisten." - Aphorismen
  • "Es gibt Schwärmer ohne Fähigkeit, und dann sind sie wirklich gefährliche Leute." - Sudelbücher, Heft F (598)
  • "Es ist fast unmöglich, die Fackel der Wahrheit durch ein Gedränge zu tragen, ohne jemandem den Bart zu sengen." - Sudelbücher, Heft G (13)
  • "Es wird gewiss in England des Jahres noch einmal so viel Portwein getrunken, als in Portugal wächst." - Sudelbücher, Heft J (151)
  • "Heutzutage machen drei Pointen und eine Lüge einen Schriftsteller." - Sudelbücher, Heft D (137)
  • "Ich glaube, dass es, im strengsten Verstand, für den Menschen nur eine einzige Wissenschaft gibt, und diese ist reine Mathematik. Hierzu bedürfen wir nichts weiter als unseren Geist." - Sudelbücher, Heft J (1129)
  • "In England wird ein Mann der Bigamie wegen angeklagt, und von seinem Advokaten dadurch gerettet, dass er bewies, sein Klient habe drei Weiber." - Sudelbücher, Heft L (681)
  • "In England wurde bei einem politischen Frauenzimmer-Club festgesetzt, dass bei wichtigen Vorfällen außer der Präsidentin nur noch zwei Personen zu gleicher Zeit reden sollen." - Sudelbücher, Heft J (351)
  • "Ja die Nonnen haben nicht allein ein strenges Gelübde der Keuschheit getan, sondern haben auch noch starke Gitter vor ihren Fenstern." - Sudelbücher, Heft C (37)
  • "Man spricht viel von Aufklärung, und wünscht mehr Licht. Mein Gott was hilft aber alles Licht, wenn die Leute entweder keine Augen haben, oder die, die sie haben, vorsätzlich verschließen?" - Sudelbücher, Heft L (469)
  • "Mit größerer Majestät hat noch nie ein Verstand stillgestanden." - Sudelbücher, Heft C (25)
  • "Unternimm nie etwas, wozu du nicht das Herz hast, dir den Segen des Himmels zu erbitten!" - Sudelbücher
  • "Wir sehen in der Natur nicht Wörter, sondern immer nur Anfangsbuchstaben von Wörtern, und wenn wir alsdann lesen wollen, so finden wir, dass die neuen so genannten Wörter wiederum bloß Anfangsbuchstaben von andern sind." - Sudelbücher, Heft J (1346)
  • "Man muß etwas Neues machen, um etwas Neues zu sehen" - Sudelbücher, Heft J (1770)

Zugeschrieben

  • "Ach, das waren noch schöne Zeiten, als ich noch alles glaubte, was ich hörte."
  • "Als er eine Mücke ins Licht fliegen sah und sie nun mit dem Tode rang, so sagte er: Hinunter mit dem bitteren Kelch, du armes Tier, ein Professor sieht es und bedauert dich."
  • "An jeder Sache etwas zu sehen suchen was noch niemand gesehen und woran noch niemand gedacht hat."
  • "Dass der Mensch das edelste Geschöpf sei, lässt sich auch schon daraus abnehmen, dass es ihm noch kein anderes Geschöpf widersprochen hat."
  • "Dass ich etwas, ehe ich es glaube, erst durch meine Vernunft laufen lasse, ist mir nicht ein Haar wunderbarer, als dass ich erst etwas im Vorhof meiner Kehle kaue, ehe ich es hinunterschlucke. Es ist sonderbar, so etwas zu sagen, und für unsere Zeiten zu hell, aber ich fürchte, es ist für zweihundert Jahr, von hier ab gerechnet, zu dunkel."
  • "Dass in den Kirchen gepredigt wird, macht deswegen die Blitzableiter auf ihnen nicht unnötig."
  • "Der Gesundheit ist lieber, wenn der Körper tanzt, als wenn er schreibt."
  • "Der gewöhnliche Kopf ist immer der herrschenden Meinung und der herrschenden Mode konform."
  • "Der Mann zu sein, der in Deutschland allmächtig herrschen würde, wie ich über meinen Schreibtisch, wünsche ich mir gewiss nicht. Ich würde nur Tintenfässer umwerfen und durch Aufräumen das Ganze noch mehr verwirren."
  • "Der Mensch ist verloren, der sich früh für ein Genie hält."
  • "Der Weisheit erster Schritt ist: alles anzuklagen, Der letzte: sich mit allem zu vertragen."
  • "Die buntesten Vögel singen am schlechtesten."
  • "Die großen Begebenheiten in der Welt werden nicht gemacht, sondern sie finden statt."
  • "Die Klugheit eines Menschen lässt sich aus der Sorgfalt ermessen, mit der er das Künftige bedenkt."
  • "Die Leute, die niemals Zeit haben, tun am wenigsten."
  • "Die Medizin sollte nicht nur dem Leben Jahre geben, sondern auch den Jahren Leben."
  • "Die Neigung der Menschen, kleine Dinge für wichtig zu halten, hat sehr viel Großes hervorgebracht."
  • "Ein Buch ist Spiegel, aus dem kein Apostel herausgucken kann, wenn ein Affe hineinguckt."
  • "Eine seltsamere Ware als Bücher gibt es wohl schwerlich in der Welt. Von Leuten gedruckt, die sie nicht verstehen; von Leuten verkauft, die sie nicht verstehen; gebunden, rezensiert und gelesen von Leuten, die sie nicht verstehen; und nun gar geschrieben von Leuten, die sie nicht verstehen."
  • "Erfahrung, nicht lesen und hören ist die Sache."
  • "Er hatte gar keinen Charakter, sondern wenn er einen haben wollte, so musste er immer erst einen annehmen."
  • "Er las immer »Agamemnon« statt »angenommen«, so sehr hatte er seinen Homer gelesen." - über den typischen Vertreter des Bildungsbürgertums
  • "Es gibt Leute, die glauben, alles wäre vernünftig, was man mit einem ernsthaften Gesicht tut."
  • "Es gibt Leute, die können alles glauben, was sie wollen; das sind glückliche Geschöpfe."
  • "Es ist eine Frage, ob wir nicht, wenn wir einen Mörder rädern, grade in den Fehler des Kindes verfallen, das den Stuhl schlägt, an dem es sich stößt."
  • "Es regnet allemal, wenn's Jahrmarkt ist, oder wenn wir Wäsche trocknen wollen. Was wir suchen, ist immer in der letzten Tasche, in die wir die Hand stecken."
  • "Es war ihm unmöglich, die Wörter nicht in dem Besitz ihrer Bedeutung zu stören."
  • "Es waren eigentlich nur zwei Personen auf der Welt, die er mit Wärme liebte, die eine war jedes Mal sein größter Schmeichler, und die andere war er selbst."
  • "Habe keine zu künstliche Idee vom Menschen, sondern urteile natürlich von ihm, halt ihn weder für zu gut noch zu böse."
  • "Ich bin mehrmal wegen begangener Fehler getadelt worden, die mein Tadler nicht Kraft oder Witz genug hatte, zu begehen."
  • "Ich fürchte, unsere allzu sorgfältige Erziehung liefert uns Zwergobst."
  • "Ich glaube kaum, dass es möglich sein wird zu erweisen, dass wir das Werk eines höchsten Wesens [sind], und nicht vielmehr zum Zeitvertreib von einem sehr unvollkommenen sind zusammengesetzt worden."
  • "Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird wenn es anders wird; aber so viel kann ich sagen, es muß anders werden, wenn es gut werden soll."
  • "Im Wort »Gelehrter« steckt nur der Begriff, dass man ihn vieles gelehrt, aber nicht, dass er auch etwas gelernt hat."
  • "Jeder Fehler erscheint unglaublich dumm, wenn andere ihn begehen."
  • "Jeder ist ein Kaiser in seiner Lage."
  • "Kluge Leute glauben zu machen, man sei, was man nicht ist, ist in den meisten Fällen schwerer, als wirklich zu werden, was man Scheinen will."
  • "Mäßigkeit setzt Genuss voraus, Enthaltsamkeit nicht. Es gibt daher mehr enthaltsame Menschen als solche, die mäßig sind."
  • "Mehr als das Blei in der Flinte hat das Blei im Setzkasten die Welt verändert."
  • "Mein unerschütterliche Glaube an die Dummheit des Tieres Mensch hat mich nie enttäuscht und ist mir im Lauf des Lebens oft zustatten gekommen."
  • "Meine Sprache ist allzeit simpel, enge und plan. Wenn man einen Ochsen schlachten will, so schlägt man ihm gerade vor den Kopf."
  • "Müßiggang ist aller Laster Anfang."
  • "Nichts ist dem inneren Frieden förderlicher als überhaupt keine Meinung zu haben."
  • "Nichts kann mehr zu einer Seelenruhe beitragen, als wenn man gar keine Meinung hat."
  • "Nichts setzt dem Fortgang der Wissenschaft mehr Hindernis entgegen, als wenn man zu wissen glaubt, was man noch nicht weiß."
  • "Ob ein Mann, der schreibt, gut oder schlecht schreibt, ist gleich ausgemacht, ob aber einer, der nichts schreibt und stille sitzt, aus Vernunft oder aus Unwissenheit stille sitzt, kann kein Sterblicher ausmachen."
  • "Ob es besser wird, wenn es anders wird, weiß ich nicht. Dass es anders werden muss, wenn es besser werden soll, ist gewiss."
  • "Ruhm und Ruhe sind Dinge, die nicht zusammen wohnen können."
  • "Schmucklos ist ja noch nicht geschmacklos."
  • "Seltsam, dass die Menschen so gern für ihre Religion fechten und so ungern nach ihren Vorschriften leben."
  • "Sehr viele und vielleicht die meisten Menschen müssen, um etwas zu finden, erst wissen, daß es da ist."
  • "So sagt man, jemand bekleide ein Amt, wenn er von dem Amt bekleidet wird."
  • "Um sicher Recht zu tun, braucht man sehr wenig vom Recht zu wissen. Allein um sicher Unrecht zu tun, muss man die Rechte studiert haben."
  • "Von dem Ruhm der berühmtesten Menschen gehört immer etwas der Blödsinnigkeit der Bewunderer zu."
  • "Wahrhaftigkeit ist die größte List."
  • "Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen."
  • "Wenn ein Buch und ein Kopf zusammenstoßen und es klingt hohl, ist das allemal im Buche?"
  • "Wenn man seine beiden Augen zuschließt und den Arm und Zeigefinger ausstreckt und so grad fortgeht, bis man anstößt, so wird man selten auf etwas stoßen, worüber man nicht ein Oktavbändchen schreiben könnte."
  • "Wer nichts als Chemie versteht, versteht auch die nicht recht."
  • "Wie glücklich viele Menschen wären, wenn sie sich genausowenig um die Angelegenheiten anderer kümmern würden wie um die eigenen."
  • "Wir fressen uns nicht, wir schlachten uns bloß."
  • "Wir haben keine Worte um mit dem Affen von Weisheit zu reden. Der ist schon weise, der den Weisen versteht."
  • "Zweifel darf nichts weiter sein als Wachsamkeit, sonst kann er gefährlich werden."
  • "Zweifle an allem wenigstens einmal, und wäre es auch der Satz: zwei mal zwei ist vier."

Zitate über Georg Christoph Lichtenberg

  • "Wilhelm Busch, insbesondere der Schriftsteller Busch, ist einer der größten Meister stilistischer Treffsicherheit. Ich denke - außer vielleicht Lichtenberg hat es keinen Ebenbürtigen in deutscher Sprache gegeben." - Albert Einstein in einem Brief vom Mai 1954