Pierre Bourdieu - Zitate

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Pierre Bourdieu (1930-2002)

französischer Soziologe

Überprüft

  • "Der Begriff Habitus bezeichnet im Grunde eine recht simple Sache: wer den Habitus einer Person kennt, der spürt oder weiß intuitiv, welches Verhalten dieser Person versperrt ist." - Satz und Gegensatz, 1989
  • "Die Dringlichkeit, die mit Recht als eine der wesentlichen Eigenschaften der Praxis angesehen wird, ist das Produkt des Beteiligtseins am Spiel und des Präsentseins in der Zukunft, die sie mitenthält: es genügt, sich wie ein nüchterner Beobachter außerhalb des Spiels zu stellen, Abstand vom erstrebten Spielergebnis zu gewinnen, und schon verschwinden die Dringlichkeiten, Appelle, Bedrohungen, vorgeschriebenen Spielzüge, aus denen sich die reale, d.h. real bewohnte Welt zusammensetzt." - Sozialer Sinn, 1993
  • "Die Logik kann nur deshalb überall sein, weil sie in Wirklichkeit nirgendwo ist." - Sozialer Sinn
  • "»Bewusstes Kommunizieren« zwischen Menschen setzt voraus, dass sie das »Unbewusste« miteinander gemein haben." - Sozialer Sinn
  • "Ein Spieler, der im Spiel aufgeht, vom Spiel gepackt ist, stellt sich nicht auf das ein, was er sieht, sondern auf das, was er vorhersieht, was er in der unmittelbar wahrgenommenen Gegenwart bereits vorausblickend erfaßt, indem er nämlich den Ball nicht dorthin abgibt, wo sich sein Mittelstürmer gerade befindet, sondern an den Punkt, den dieser - von dem ihn deckenden gegnerischen Verteidiger - sogleich erreichen wird. Dabei nimmt er Vorwegnahmen der gegnerischen Mannschaft, oder gar, wie beim Täuschen, Vorwegnahmen von Vorwegnahmen vorweg. Er entscheidet nach objektiven Wahrscheinlichkeiten." - Sozialer Sinn, 1993
  • "Symbolische Macht ist die Macht, Dinge mit Wörtern zu schaffen." - Sozialer Raum und symbolische Macht, 1992
  • "Nicht nur jede kulturelle Praxis (der Besuch von Museen, Ausstellungen, Konzerten, die Lektüre, usw.), auch die Präferenz für eine bestimmte Literatur, ein bestimmtes Theater, eine bestimmte Musik erweisen ihren engen Zusammenhang mit dem Ausbildungsgrad, sekundär mit der sozialen Herkunft. Deshalb auch bietet sich Geschmack als bevorzugtes Merkmal von »Klasse« an." - Die feinen Unterschiede, franz. 1979, dt. 1987
  • "Mein Ziel besteht darin, mit zu verhindern, daß beliebig über die soziale Welt gesprochen werden kann. Schönberg sagte einmal, daß er komponiere, damit die Leute nicht mehr in der Lage sind, Musik zu schreiben. Ich schreibe, damit die Leute, und zunächst einmal jene, die das Wort haben, die Wortführer, nicht mehr in bezug auf die soziale Welt Lärm produzieren können, der den Anschein von Musik vermittelt." - Soziologische Fragen, 1993

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