Karl Kraus - Zitate

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Karl Kraus (1874-1936)

österreichischer Schriftsteller

Überprüft

  • "Aus Lebenüberdruss zum Denken greifen: Ein Selbstmord, durch den man sich das Leben gibt." - Fackel 270/271 35; Sprüche und Widersprüche
  • "Bei gleicher Geistlosigkeit kommt es auf den Unterschied der Körperfülle an. Ein Dummkopf sollte nicht zu viel Raum einnehmen." - Fackel 275/276 26; Sprüche und Widersprüche
  • "Besser es wird einem nichts gestohlen. Dann hat man wenigstens keine Scherereien mit der Polizei." - Fackel 251/252 43; Sprüche und Widersprüche
  • "Bevor man das Leben über sich ergehen lässt, sollte man sich narkotisieren lassen." - Fackel 274 24; Sprüche und Widersprüche
  • "Bildung ist das, was die meisten empfangen, viele weitergeben und wenige haben." - Fackel 277/278 58; Pro domo et mundo
  • "Das Christentum hat die erotische Mahlzeit um die Vorspeise der Neugier bereichert und durch die Nachspeise der Reue verdorben." - Fackel 259/260 42; Sprüche und Widersprüche
  • "Das Familienleben ist ein Eingriff in das Privatleben." - Fackel 270/271 34; Sprüche und Widersprüche
  • "Das Geheimnis des Agitators ist, sich so dumm zu machen, wie seine Zuhörer sind, damit sie glauben, sie seien so gescheit wie er." - Fackel 275/276 29; Sprüche und Widersprüche
  • "Das ist der Triumph der Sittlichkeit: Ein Dieb, der in ein Schlafzimmer gedrungen ist, behauptet, sein Schamgefühl sei verletzt worden, und erpresst durch Drohung mit der Anzeige wegen Unsittlichkeit die Unterlassung der Anzeige wegen Einbruchs." - Fackel 275/276 27; Sprüche und Widersprüche
  • "Das sind die wahren Wunder der Technik, dass sie das, wofür sie entschädigt, auch wirklich kaputt macht." - Fackel 360/361 3; Nachts
  • "Das Vorurteil ist ein unentbehrlicher Hausknecht, der lästige Eindrücke von der Schwelle weist. Nur darf man sich von seinem Hausknecht nicht selber herauswerfen lassen." - Fackel 229 11; Sprüche und Widersprüche
  • "Das Weib nimmt einen für alle, der Mann alle für eine. Der Mann bildet sich ein, dass er das Weib ausfülle. Aber er ist nur ein Lückenbüßer." - Fackel 360/361 5; Nachts
  • "Das Wort "Familienbande" hat einen Beigeschmack von Wahrheit." - Fackel 237 6; Sprüche und Widersprüche
  • "Dass Bäcker und Lehrer streiken, hat einen Sinn. Aber die Aufnahme der leiblichen oder geistigen Nahrung verweigern, ist grotesk. Wenn es nicht etwa deshalb geschieht, weil man sie für verfälscht hält. Die lächerlichste Sache von der Welt ist ein Bildungshungerstreik. Ich stimme schon für die Sperrung der Universitäten; aber sie darf nicht durch einen Streik herbeigeführt werden. Sie soll freiwillig gewährt, nicht ertrotzt sein." - Fackel 159/260 20; Sprüche und Widersprüche
  • "Dem Bedürfnis nach Einsamkeit genügt es nicht, dass man an einem Tisch allein sitzt. Es müssen auch leere Sessel herumstehen. Wenn mir der Kellner so einen Sessel wegzieht, auf dem kein Mensch sitzt, verspüre ich eine Leere und es erwacht meine gesellige Natur. Ich kann ohne freie Sessel nicht leben." - Fackel 326/328 40; Pro domo et mundo
  • "Der Aphorismus deckt sich nie mit der Wahrheit; er ist entweder eine halbe Wahrheit oder anderthalb." - Fackel 270/271 32; Sprüche und Widersprüche
  • "Der Ästhet verhält sich zur Schönheit wie der Pornograph zur Liebe und wie der Politiker zum Leben." - Fackel 406/412 138; Nachts
  • "Der Fortschritt macht Portemonnaies aus Menschenhaut." - Fackel 287 11; Pro domo et mundo
  • "Der Historiker ist nicht immer ein rückwärts gekehrter Prophet, aber der Journalist ist immer einer, der nachher alles vorher gewusst hat." - Fackel 298/299 46; Nachts
  • "Der Judaskuss, den die christliche Kultur dem menschlichen Geiste gab, war der letzte Geschlechtsakt, den sie gewährte." - Fackel 237 6; Sprüche und Widersprüche
  • "Der Mann hat fünf Sinne, das Weib bloß einen." - Fackel 229 2; Sprüche und Widersprüche
  • "Der Scharfsinn der Polizei ist die Gabe, alle Menschen eines Diebstahls für fähig zu halten, und das Glück, dass sich die Unschuld mancher nicht erweisen lässt." - Fackel 264/265 25; Sprüche und Widersprüche
  • "Der Schwache zweifelt vor der Entscheidung, der Starke hernach." - Fackel 309/310 28; Pro domo et mundo
  • "Der Skandal fängt an, wenn die Polizei ihm ein Ende macht." - Fackel 263 27-28; Sprüche und Widersprüche
  • "Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, daß er die Menschen schlechter machen kann." - Fackel 277/278 60; Pro domo et mundo
  • "Der Übermensch ist ein verfrühtes Ideal, das den Menschen voraussetzt." - Fackel 264/265 24; Sprüche und Widersprüche
  • "Der Unmoralprotz ist dem Moralprotzen verwandter als die Unmoral der Moral." - Fackel 229 3; Sprüche und Widersprüche
  • "Der Unsterbliche erlebt die Plage aller Zeiten." - Fackel 285/286 31; Pro domo et mundo
  • "Der Zuhälter ist das Vollzugsorgan der Unsittlichkeit. Das Vollzugsorgan der Sittlichkeit ist der Erpresser." - Fackel 309/310 34; Pro domo et mundo
  • "Die Aufgabe der Religion: die Menschheit zu trösten, die zum Galgen geht. Die Aufgabe der Politik: Sie lebensüberdrüssig zu machen; die Aufgabe der Humanität: ihr die Galgenfrist zu verkürzen und die Henkersmahlzeit gleich zu vergiften." - Fackel 261/262 4; Sprüche und Widersprüche
  • "Die Begierde des Mannes ist nichts, was der Betrachtung lohnt. Wenn sie aber ohne Richtung läuft und das Ziel erst sucht, so ist sie wahrlich ein Greuel vor der Natur." - Fackel 272/273 40; Sprüche und Widersprüche
  • "Die bloße Mahnung an die Richter, nach bestem Wissen und Gewissen zu urteilen, genügt nicht. Es müssten auch Vorschriften erlassen werden, wie klein das Wissen und wie groß das Gewissen sein darf." - Fackel 267/268 42; Sprüche und Widersprüche
  • "Die christliche Moral hat es am liebsten, dass die Trauer der Wollust vorangeht und diese ihr dann nicht folgt." - Fackel 300 26; Pro domo et mundo
  • "Die deutsche Sprache ist die tiefste, die deutsche Rede die seichteste." - Fackel 406/412 152; Nachts
  • "Die Deutschen sitzen an der Tafel einer Kultur, bei der Prahlhans Küchenmeister ist." - Fackel 261/262 25; Sprüche und Widersprüche
  • "Die einen verführen und lassen sitzen; die andern heiraten und lassen liegen. Diese sind die Gewissenloseren." - - Fackel 241 5; Sprüche und Widersprüche
  • "Die Einsamkeit wäre ein idealer Zustand, wenn man sich die Menschen aussuchen könnte, die man meidet." - Fackel 267/268 42; Sprüche und Widersprüche
  • "Die Huren auf der Straße benehmen sich so schlecht, dass man daraus auf das Benehmen der Bürger im Hause schließen kann." - Fackel 376/377 19; Nachts
  • "Die kleinen Stationen sind sehr stolz darauf, das die Schnellzüge an ihnen vorbei müssen." - Fackel 317/318 32; Pro domo et mundo
  • "Die Medizin: Geld her und Leben!" - Fackel 272/273 43; Sprüche und Widersprüche
  • "Die Menschheit stempelt seit Jahrhunderten die Ausübung der Weiberrechte zur Schande. Jetzt muss sie sich die Ausübung der Frauenrechte gefallen lassen." - Fackel 229 15; Sprüche und Widersprüche
  • "Die österreichische Überzeugung, dass dir nix g'schehn kann, geht bis zu der Entschlossenheit eines Mannes, der auf Unfall versichert ist und sich deshalb ein Bein bricht." - Fackel 381/383 70; Nachts
  • "Die Persönlichkeit hat ein Recht zu irren. Der Philister kann irrtümlich Recht haben." - Fackel 275/276 26; Sprüche und Widersprüche
  • "Die Sprache entscheidet alles, sogar die Frauenfrage. Dass der Name eines Weibes nicht ohne den Artikel bestehen kann, ist ein Argument, das der Gleichberechtigung widerstreitet. Wenn es in einem Bericht heißt, "Müller" sei für das Wahlrecht der Frauen eingetreten, so kann es sich höchstens um einen Feministen handeln, nicht um eine Frau. Denn selbst die emanzipierteste braucht das Geschlechtswort." - Fackel 287 19; Pro domo et mundo
  • "Die Sprache ist die Mutter, nicht die Magd des Gedankens." - Fackel 288 14; Pro domo et mundo
  • "Die stärkste Kraft reicht nicht an die Energie heran, mit der manch einer seine Schwäche verteidigt." - Fackel 275/276 28; Nachts
  • "Die Technik: Automobil im wahren Sinn des Wortes. Ein Ding, das sich nicht nur ohne Pferd, sondern auch ohne den Menschen fortbewegt. Nachdem der Chauffeur den Wagen angekurbelt hatte, wurde er von ihm überfahren. Nun geht es so weiter" - Fackel 508/513 80; Nachts
  • "Die Technik ist ein Dienstbote, der nebenan so geräuschvoll Ordnung macht, dass die Herrschaft nicht Musik machen kann." - Fackel 360/362 3; Nachts
  • "Die Verbreitung der Lustseuche hat der Glaube bewirkt, dass die Lust eine Seuche sei." - Fackel 229 12; Sprüche und Widersprüche
  • "Die Weiber sind nie bei sich und wollen darum, dass auch die Männer nicht bei sich seien, sondern bei ihnen." - Fackel 293 28; Pro domo et mundo
  • "Die Welt ist ein Gefängnis, in dem Einzelhaft vorzuziehen ist." - Fackel 264/265 26; Sprüche und Widersprüche
  • "Ein Aphorismus braucht nicht wahr zu sein, aber er soll die Wahrheit überflügeln. Er muss mit einem Satz über sie hinauskommen." - Fackel 264/265 33; Sprüche und Widersprüche
  • "Ein Dichter, der liest: ein Anblick, wie ein Koch, der isst." - Fackel 251/252 43; Sprüche und Widersprüche
  • "Ein dick aufgetragener Vaterstolz hat mir immer den Wunsch eingegeben, dass der Kerl wenigstenz die Schmerzen der Zeugung verspürt hätte." - Fackel 445/453 18; Nachts
  • "Ein Feuilleton schreiben heißt auf einer Glatze Locken drehen." - Fackel 329/330 10; Sprüche und Widersprüche
  • "Ein ganzer Kerl ist einer, der die Lumpereien nie begehen wird, die man ihm zutraut. Ein halber, dem man die Lumpereien nie zugetraut hat, die er begeht." - Fackel 267/268 42 ; Sprüche und Widersprüche
  • "Ein Gedicht ist so lange gut, bis man weiß, von wem es ist." - Fackel 406/412 131; Nachts
  • "Ein Original ist heute, wer zuerst gestohlen hat." - Fackel 360/362 20; Pro domo et mundo
  • "Ein Plagiator sollte den Autor hundertmal abschreiben müssen." - Fackel 277/278 60; Pro domo et mundo
  • "Ein Polizist nimmt es meistens übel, wenn man ihn in eine Amtshandlung einmengt." - Fackel 270/271 33; Sprüche und Widersprüche
  • "Ein rechter Krieg wäre erst, wenn nur die, die nicht taugen in ihn geschickt würden." - Fackel 406/412 165; Nachts
  • "Ein Schein von Tiefe entsteht oft dadurch, dass ein Flachkopf zugleich ein Wirrkopf ist." - Fackel 323 12; Pro domo et mundo
  • "Ein Sittlichkeitsprozess ist die zielbewusste Entwicklung einer individuellen zur allgemeinen Unsittlichkeit, von deren düsterem Grunde sich die erwiesene Schuld des Angeklagten leuchtend abhebt." - Fackel 263 16; Sprüche und Widersprüche
  • "Ein Weib ist manchmal ein ganz brauchbares Surrogat für die Selbstbefriedigung. Freilich gehört ein Übermaß von Phantasie dazu." - Fackel 229 2; Sprüche und Widersprüche
  • "Eine Frau soll nicht einmal meiner Meinung sein, geschweige denn ihrer." - Fackel 406/412 135; Nachts
  • "Eine Frau, die nicht hässlich sein kann, ist nicht schön." - Fackel 229 w; Sprüche und Widersprüche
  • "Eine merkwürdige Art Mensch ist der Beamte eines magistratischen Bezirksamtes. Erledige ich eine Angelegenheit schriftlich, so Iädt er mich vor. Gehe ich das andere Mal gleich selbst hin, so fordert er mich auf, eine Eingabe zu machen. Ich muss rein auf die Vermutung kommen, dass er das eine Mal mich kennen lernen und das andere Mal ein Autogramm von mir haben wollte." - Fackel 270/271 33; Sprüche und Widersprüche
  • "Eine Moral, welche aus der Gelegenheit ein Geheimnis gemacht hat, hat auch aus dem Geheimnis eine Gelegenheit gemacht." - Fackel 288 14; Pro domo et mundo
  • "Eine Notlüge ist immer verzeihlich. Wer aber ohne Zwang die Wahrheit sagt, verdient keine Nachsicht." - Fackel 264/265 29; Sprüche und Widersprüche
  • "Eine schöne Welt, in der die Männer die Erfüllung ihres Lieblingswunsches den Frauen zum Vorwurf machen!" - Fackel 333 10; Pro domo et mundo
  • "Eine, die mit Vitriol umgeht, ist auch imstande, zur Tinte zu greifen." - Fackel 272/273 41; Sprüche und Widersprüche
  • "Einen Aphorismus kann man in keine Schreibmaschine diktieren. Es würde zu lange dauern." - Fackel 266 24; Sprüche und Widersprüche
  • "Einen Aphorismus zu schreiben, wenn man es kann, ist oft schwer. Viel leichter ist es, einen Aphorismus zu schreiben, wenn man es nicht kann." - Fackel 275/276 29; Sprüche und Widersprüche
  • "Einer, der Aphorismen schreiben kann, sollte sich nicht in Aufsätzen zersplittern." - Fackel 277/278 61; Pro domo et mundo
  • "Er wollte seine Geliebte zur Freiheit verurteilen. Das lassen sie sich schon gar nicht gefallen." - Fackel 237 6; Sprüche und Widersprüche
  • "Erotik ist Überwindung von Hindernissen. Das verlockendste und populärste Hindernis ist die Moral." - Fackel 198 3; Sprüche und Widersprüche
  • "Erröten, Herzklopfen, ein schlechtes Gewissen - das kommt davon, wenn man nicht gesündigt hat." - Fackel 376/177 18; Nachts
  • "Es empfiehlt sich, Herren, die das Angebot einer Zigarre mit dem Satz beantworten: "Ich sage nicht nein", sofort totzuschlagen. Es könnte nämlich sonst der Fall eintreten, dass sie auf die Frage, wie ihnen eine Frau gefalle, die Antwort geben: "Ich bin kein Kostverächter" - Fackel 315/316 35; Pro domo et mundo
  • "Es gibt Frauen, die nicht schön sind, sondern nur so aussehen." - Fackel 229 5; Sprüche und Widersprüche
  • "Es gibt kein unglücklicheres Wesen unter der Sonne als einen Fetischisten, der sich nach einem Frauenschuh sehnt und mit einem ganzen Weib vorlieb nehmen muss." - Fackel 256 25; Sprüche und Widersprüche
  • "Es gibt nur eine Möglichkeit, sich vor der Maschine zu retten. Das ist, sie zu benützen. Nur mit dem Auto kommt man zu sich." - Fackel 323 17; Pro domo et mundo
  • "Es gibt Persöhnlichkeiten im Staat, von denen man nichts anderes weiß, als dass sie nicht beleidigt werden dürfen." - Fackel 309/310 34; Pro domo et mundo
  • "Es ist nicht wahr, dass man ohne eine Frau nicht leben kann. Man kann bloß ohne eine Frau nicht gelebt haben." - Fackel 241 28; Sprüche und Widersprüche
  • "Es kommt gewiss nicht bloß auf das Äußere einer Frau an. Auch die Dessous sind wichtig." - Fackel 272/273 46; Sprüche und Widersprüche
  • "Fluch dem Gesetz! Die meisten meiner Mitmenschen sind traurige Folgen einer unterlassenen Fruchtabtreibung." - Fackel 221 20; Sprüche und Widersprüche
  • "Gedanken sind zollfrei. Aber man hat doch Scherereien." - Fackel 237 7; Sprüche und Widersprüche
  • "Gewissensbisse sind die sadistischen Regungen des Christentums." - Fackel 229 1; Sprüche und Widersprüche
  • "Gott nahm vom Weib die Rippe, baute aus ihr den Mann, blies ihm den lebendigen Odem aus und machte aus ihm einen Erdenkloß." - Fackel 315/316 37; Pro domo et mundo
  • "Gut und Blut fürs Vaterland! Aber die Nerven?" - Fackel 237 5; Sprüche und Widersprüche
  • "Gute Ansichten sind wertlos, es kommt darauf an, wer sie hat." - Fackel 293 28; Pro domo et mundo
  • "Hass muss produktiv machen, sonst ist es gleich gescheiter zu lieben." - Fackel 333 8; Pro domo et mundo
  • "Herr, vergib ihnen, denn sie wissen, was sie tun." - Fackel 256 25; Sprüche und Widersprüche
  • "Ich kenne ein Land, wo die Automaten Sonntagsruhe haben und unter der Woche nicht funktionieren." - Fackel 323 17; Pro domo et mundo
  • "Ich lasse mich nicht hindern zu gestalten, was mich hindert am gestalten." - Fackel 326/328 39; Pro domo et mundo
  • "Ich und das Leben: Die Affäre wurde ritterlich ausgetragen. Die Gegner schieden unversöhnt." - Fackel 333 13; Pro domo et mundo
  • "Im Epischen ist etwas von gefrorener Überflüssigkeit." - Fackel 315/316 33; Pro domo et mundo
  • "In der erotischen Sprache gibts auch Metaphern. Der Analphabet nennt sie Perversitäten. Er verabscheut den Dichter." - Fackel 300 28; Pro domo et mundo
  • "In der Nacht sind alle Kühe schwarz, auch die blonden." - Fackel 241 8; Sprüche und Widersprüche
  • "In Wien stellen sich die Nullen vor den Einser." - Fackel 324/325 26; Pro domo et mundo
  • "Kein Zweifel, der Hund ist treu. Aber sollen wir uns deshalb ein Beispiel an ihm nehmen? Er ist doch dem Menschen treu und nicht dem Hund." - Fackel 251/252 39; Sprüche und Widersprüche
  • "Keinen Gedanken haben und ihn ausdrücken können: Das macht den Journalisten." - Fackel 281/282 29; Pro domo et mundo
  • "Klerus und Krieg: Man kann auch den Mantel der Nächstenliebe nach dem Winde hängen!" - Fackel 445/453 13; Nachts
  • "Kosmetik ist die Lehre vom Kosmos des Weibes." - Fackel 251/252 35; Sprüche und Widersprüche
  • "Kultur ist die Pflege der Vernachlässigung einer Naturanlage." - Fackel 376/377 18; Nachts
  • "Künstler haben das Recht, bescheiden, und die Pflicht, eitel zu sein." - Fackel 251/252 41; Sprüche und Widersprüche
  • "Künstler ist nur einer, der aus der Lösung ein Rätsel machen kann." - Fackel 406/412 138; Nachts
  • "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Denn: Jeder ist sich selbst der Nächste." - Fackel 198 3; Sprüche und Widersprüche
  • "Liebe und Kunst umarmen nicht was schön ist, sondern was eben dadurch schön wird." - Fackel 406/421 138; Nachts
  • "Man kann eine Frau nicht hoch genug überschätzen." - Fackel 376/377 18; Nachts
  • "Man kann eine Frau wohl in flagranti ertappen, aber sie wird noch immer Zeit genug haben, es in Abrede zu stellen." - Fackel 275/276 28; Sprüche und Widersprüche
  • "Man muss oft erst nachdenken, worüber man sich freut; aber man weiß immer worüber man traurig ist." - Fackel 264/265 26; Sprüche und Widersprüche
  • "Männer der Wissenschaft! Man sagt ihr viele nach, aber die meisten mit Unrecht." - Fackel 272/273 42; Sprüche und Widersprüche
  • "Männerfreuden - Frauenleiden." - Fackel 198 1; Sprüche und Widersprüche
  • "Menschsein ist irrig." - Fackel 326/328 47; Pro domo et mundo
  • "Moral ist die Tendenz, das Bad mit dem Kinde auszuschütten." - Fackel 277/278 58; Pro domo et mundo
  • "Moralische Verantwortung ist das, was dem Mann fehlt, wenn er es von der Frau verlangt." - Fackel 256 18; Sprüche und Widersprüche
  • "Müssen wir für die Mängel büßen, die der Schöpfer an den Weibern gelassen hat? Weil sie in jedem Monat an ihre Unvollkommenheit gemahnt werden, müssen wir verbluten?!" - Fackel 229 10; Sprüche und Widersprüche
  • "Nach Ägypten wär's nicht so weit, aber bis man zum Südbahnhof kommt." - Fackel 256 32, Fackel 305/306 56; Sprüche und Widersprüche
  • "Nichts ist unergründlicher als die Oberflächlichkeit des Weibes." - Fackel 229 8; Sprüche und Widersprüche
  • "Polemik soll den Gegner um seine Seelenruhe bringen, nicht ihn belästigen." - Der kleine Pan stinkt schon, Fackel 324/325, S. 55
  • "Preußen: Freizügigkeit mit Maulkorb. Österreich: Isolierzelle in der man schreien darf." - Fackel 251/252 35; Sprüche und Widersprüche
  • "Satiren, die der Zensor versteht, werden mit Recht verboten." - Fackel 309/310 40; Pro domo et mundo
  • "Schein hat mehr Buchstaben, als Sein." - Fackel 277/278 60; Pro domo et mundo
  • "Sexuelle Aufklärung ist insoweit berechtigt, als die Mädchen nicht früh genug erfahren können, wie die Kinder nicht zur Welt kommen." - Fackel 406/412 135; Nachts
  • "Sexuelle Aufklärung ist jenes hartherzige Verfahren, wodurch es der Jugend aus hygienischen Gründen versagt wird, ihre Neugierde selbst zu befriedigen." - Fackel 406/412 135; Nachts
  • "Sie ist mit einer Lüge in die Ehe getreten. Sie war eine Jungfrau und hat es Ihm nicht gesagt." - Fackel 256 26; Sprüche und Widersprüche
  • "Sie sagte sich: Mit ihm schlafen, ja - aber nur keine Intimität!" - Fackel 202 2; Sprüche und Widersprüche
  • "Sie sagte, sie lebe so dahin. Dahin möchte ich sie begleiten!" - Fackel 406/412 148; Nachts
  • "Sittlichkeit ist das, was ohne unzüchtig zu sein mein Schamgefühl gröblich verletzt." - Fackel 153 14; Sprüche und Widersprüche
  • "Sollte "Schlachtbank" nicht vielmehr von der Verbindung der Schlacht mit der Bank herkommen?" - Fackel 445/453 3; Nachts
  • "Tugend und Laster sind verwandt wie Kohle und Diamant." - Fackel 267/268 43; Sprüche und Widersprüche
  • "Ungerechtigkeit muss sein; sonst kommt man zu keinem Ende." - Fackel 309/310 40; Pro domo et mundo
  • "Vervielfältigung ist insofern ein Fortschritt, als sie die Verbreitung des Einfältigen ermöglicht." - Fackel 251/252 41; Sprüche und Widersprüche
  • "Viele die am 1. August 1914 begeistert waren und Butter hatten, haben gehofft, dass am 1. August 1917 noch mehr Butter sein werde. An die Begeisterung können sie sich noch erinnern." - Fackel 462/471 174; Nachts
  • "Viele Frauen möchten mit Männern träumen, ohne mit ihnen zu schlafen. Man mache sie auf das Unmögliche dieses Vorhabens nachdrücklich aufmerksam." - Fackel 264/265 27; Sprüche und Widersprüche
  • "Viele haben den Wunsch, mich zu erschlagen. Viele den Wunsch, mit mir ein Plauderstündchen zu verbringen. Gegen jene schützt mich das Gesetz." - Fackel 254/255 35; Sprüche und Widersprüche
  • "Vieles, was bei Tisch geschmacklos ist, ist im Bett eine Würze. Und umgekehrt. Die meisten Verbindungen sind darum so unglücklich, weil diese Trennung von Tisch und Bett nicht vorgenommen wird." - Fackel 445/453 9; Nachts
  • "Vielleicht ginge es besser, wenn die Menschen Maulkörbe und die Hunde Gesetze bekämen; wenn die Menschen an der Leine und die Hunde an der Religion geführt würden. Die Hundswut könnte in gleichem Maße abnehmen wie die Politik." - Fackel 198;299 46; Pro domo et mundo
  • "Vorschläge, um mich dieser Stadt wieder zu gewinnen: Änderung des Dialekts und Verbot der Fortpflanzung." - Fackel 323 16; Pro domo et mundo
  • "Was die Lehrer verdauen, das essen die Schüler." - Fackel 338 22; Pro domo et mundo
  • "Was helfen uns die Flammenwerfer, wenn die Zündhölzchen ausgehen!" - Fackel 464/471 174; Nachts
  • "Was kann durch einen Weltkrieg entschieden werden? Nicht mehr, als dass das Christentum zu schwach war, ihn zu verhindern." - Fackel 406/412 97; Nachts
  • "Weibeslust liegt neben der männlichen wie ein Epos neben einem Epigramm." - Fackel 315/316 31; Pro domo et mundo
  • "Wenn die Sinne der Frau schweigen, verlangt sie den Mann im Mond." - Fackel 198 1; Sprüche und Widersprüche
  • "Wenn ein Schwätzer einen Tag lang keinen Hörer hat, wird er heiser." - Fackel 508/513 78; Nachts
  • "Wenn ich sicher wüsste, dass ich mit gewissen Leuten die Unsterblichkeit zu teilen haben werde, so möchte ich eine separierte Vergessenheit vorziehen." - Fackel 251/252 24; Sprüche und Widersprüche
  • "Wenn lieben nur zum Zeugen dient, dient Lernen nur zum Lehren. Das ist die zweifache Rechtfertigung für das Dasein der Professoren." - Fackel 300 30-31; Pro domo et mundo
  • "Wer andern keine Grube gräbt, fällt selbst hinein." - Fackel 198 3; Sprüche und Widersprüche
  • "Wer da gebietet, dass Xanthippe begehrenswerter sei als Alcibiades, ist ein Schwein, das immer nur an den Geschlechtsunterschied denkt." - Fackel 264/265 20; Sprüche und Widersprüche
  • "Wider besseres Wissen die Wahrheit zu sagen, sollte für ehrlos gelten." - Fackel 376/377 25; Nachts
  • "Wie schön, wenn ein Mädchen seine gute Erziehung vergisst!" - Fackel 229 6; Sprüche und Widersprüche
  • "Wie wird die Welt regiert und in den Krieg geführt? Diplomaten belügen Journalisten und glauben es, wenn sie's lesen." - Fackel 406/412 106; Nachts
  • "Wird in Deutschland der dramatische Knoten noch immer aus der Jungfernhaut geschürzt?" - Fackel 205 5; Sprüche und Widersprüche
  • "Wohltätige Frauen sind oft solche, denen es nicht mehr gegeben ist, wohlzutun." - Fackel 275/276 28; Sprüche und Widersprüche
  • "'Würde' ist die konditionale Form von dem, was einer ist." - Fackel 251/252 33; Sprüche und Widersprüche
  • "Zum Teufel mit dem Geschwätz über die sexuelle Aufklärung der Jugend! Sie erfolgt noch immer besser durch den Mitschüler, der im Lesebuch das Wort "Huren" anstreicht, als durch den Lehrer, der die Sache als eine staatliche Einrichtung erklärt, die so wichtig sei und so kompliziert wie das Steuerzahlen." - Fackel 264/265 24; Sprüche und Widersprüche

Zugeschrieben

  • "Der Übel größtes ist der Zwang, an die äußern Dinge des Lebens, die der inneren Kraft dienen sollen, eben diese zu verplempern."
  • "Ein Paradoxon entsteht, wenn eine frühreife Erkenntnis mit dem Unsinn ihrer Zeit zusammenprallt."
  • "In Zweifelsfällen entscheide man sich für das Richtige."
  • "Was Deutschland und Österreich trennt, ist die gemeinsame Sprache." - So oder in leichten Varianten mehreren Schriftstellern, meist Karl Kaus zugeschrieben
  • "Wenn alle Stricke reißen, erhänge ich mich."
  • "Wo die Sonne der Weisheit am tiefsten steht, werfen selbst Zwerge große Schatten."