Jean Paul - Zitate

From Famous Quotes

Jump to: navigation, search

Inhaltsverzeichnis

Jean Paul (1763-1825)

deutscher Dichter, Publizist und Pädagoge
eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter

Überprüft

  • "Alle plötzlichen Dämmerungen sind nur die der Sonnenfinsternisse und also keine wachsende, sondern ebenso plötzlich verschwindende." - Politische Fastenpredigten
  • "An ungebildeten Leuten ärgert einen Eigennutz nicht." - Bemerkungen über uns närrische Menschen, 2. Band (Februar 1793)
  • "Armut ist die einzige Last, die schwerer wird, je mehr Geliebte daran tragen." - Siebenkäs
  • "Charakter ist ein Fels, an welchem gestrandete Schiffe landen und anstürmende scheitern." - Levana
  • "Dass du gewiss in Bayreuth selig sein wirst, so sehr sind dessen Häuser und Berge zu loben." - Siebenkäs, 1795/96
  • "Der Dichter gleicht der Saite: Er selber macht sich unsichtbar, wenn er sich schwingt und Wohllaut gibt." - Dr. Katzenbergers Badereise
  • "Der so genannte Aberglaube verdient als Frucht und Nahrung des romantischen Geistes eine eigne Heraushebung." - Vorschule der Ästhetik
  • "Die bloße Empfindung schafft nicht den Dichter, aber der bloße Dichter auch nicht jene. Im ersten Irrtum ist der Jüngling, im zweiten der Kritiker." - Kleine Nachschule zur ästhetischen Vorschule
  • "Die Erinnerung ist das einzige Paradies, woraus wir nicht vertrieben werden können." - Die unsichtbare Loge
  • "Die Leiden sind wie Gewitterwolken: In der Ferne sehen sie schwarz aus, über uns grau." - Hesperus
  • "Die Leidenschaft macht die besten Beobachtungen und die elendesten Schlüsse." - Hesperus
  • "Die weibliche Kleider-Liebe hat samt der Reinlichkeit, welche gleichsam auf der Grenzscheide zwischen Leib und Sittlichkeit wohnt, eine Wand- und Tür-Nachbarin, nämlich Herzens-Reinheit." - Levana
  • "Die Wiederholung ist die Mutter - nicht bloß des Studierens, sondern auch der Bildung." - Levana
  • "Du liebes Bayreuth, auf einem so schön gearbeiteten, so grün angestrichenen Präsentierteller von Gegend einem dargeboten - man sollte sich einbohren in dich, um nimmer heraus zu können." - an Renate Wirth, 1793
  • "Ein Schmeichler ist's selten aus bloßem Eigennutz, sondern aus Charakter; denn er schmeichelt Niedrigen wie Hohen." - Bemerkungen über den Menschen, 5. Bändchen (Februar 1803)
  • "Ein verdrießlicher Gott ist ein Widerspruch oder der Teufel." - Levana
  • "Einen traurigen Mann erdulde ich, aber kein trauriges Kind." - Levana I, 3, 2
  • "Hier auf dem offenen Meere der Welt, mitten unter hundert Schiffen, kann ich Dir nicht durch das Sprachrohr der Presse das zuschreien, was ich Dir viel lieber nahe an Deinem Angesicht und an Deiner Brust zuflüstern möchte." - Siebenkäs
  • "Hinter einem voranziehenden Gott würden alle Menschen Götter. Tilgt ihr aber das Ideal aus der Brust, so verschwindet damit Tempel, Opferaltar und alles." - Levana
  • "In den Dämmerungen regiert das Herz." - Dämmerungen für Deutschland
  • "In phantasiereichen Menschen liegen, wie in heißen Ländern oder auf Bergen, alle Extreme eng beieinander." - Die unsichtbare Loge
  • "Jede gute Erzählung, so wie gute Dichtung, umgibt sich von selber mit Lehren." - Levana
  • "Jedes Ich ist Persönlichkeit, folglich geistige Individualität." - Levana
  • "Lass sich doch keine Seele vom Glauben an Gott in ihrer Lebens-Geschichte etwa dadurch abneigen, daß sie zu klein dafür sei in der Menge der Geister und Sonnen." - Dämmerungen für Deutschland
  • "Mädchen und Gold sind desto weicher, je reiner sie sind." - Blumen-, Frucht- und Dornenstücke
  • "O du geliebtes Bayreuth, in das ich wie in einen Himmel fuhr und in dem ich jede Minute verschlang, aus Furcht, sie fliege ungenossen vorüber -, besuche mich in meinen Höfer Träumen und spiegle dich in ihnen mit deinen Gegenden und Einwohnern ab wie der Himmel im klaren Bach". - an Renate Wirth, 1790
  • "Regel ist Einheit, und Einheit ist Gottheit. Nur der Teufel ist veränderlich." - Levana
  • "Warum lieben wir die Tugend an andern zehnmal mehr als an uns? Warum fühlen wir so viel Wärme gegen einen Aufopfernden und halten's für Schuldigkeit bei uns? Einmal müssen wir uns irren." - Bemerkungen über uns närrische Menschen, 2. Band (Februar 1793)
  • "Solange das Wort Gottes in einer Sprache noch dauert und tönt: so richtet es das Menschenauge nach oben auf." - Levana
  • "Wenn man beim Stiche der Biene oder des Schicksals nicht stillehält, so reißet der Stachel ab und bleibt zurück." - Hesperus
  • "Wer auf den blumigen Höhen der Menschheit doch kein Glück erreicht, der ist, wenn er ohne Gott im Innern ist, hülfloser als der Niedrige, der wenigstens in der Anklage seiner tiefen Stellung die Hoffnung der Verbesserung sucht." - Levana
  • "Wo einer Zeit Gott, wie die Sonne, untergehet; da tritt bald darauf auch die Welt in das Dunkel; der Verächter des Alls achtet nichts weiter als sich und fürchtet sich in der Nacht vor nichts weiter als seinen Geschöpfen." - Vorschule der Ästhetik

Zugeschrieben

  • "Ach, warum braucht es so wenig, um den andern zu quälen, und so viel, um ihn zu beglücken."
  • "Alle Stärke liegt innen, nicht außen."
  • "Andern Leuten widersprechen wir nicht halb so oft als uns selbst."
  • "Berlin ist mehr ein Weltteil als eine Stadt."
  • "Das Gefühl findet, der Scharfsinn weiß die Gründe."
  • "Das größte unzerstörbare Wunder ist der Menschenglaube an Wunder!"
  • "Das Lesen nimmt so gut wie das Reisen die Einseitigkeit aus dem Kopfe."
  • "Der Besitz macht uns nicht halb so glücklich, wie uns der Verlust unglücklich macht."
  • "Der elterliche Atem soll nur die Zweige zum Fruchtstäuben bewegen, aber nicht den Stamm krümmen und beugen."
  • "Der Furchtsamste erschrickt vor der Gefahr, der Feige in ihr, der Mutige nach ihr."
  • "Der Hauptfehler des Menschen bleibt, dass er so viele kleine hat."
  • "Der Mensch ist nie so schön, als wenn er um Verzeihung bittet oder selbst verzeiht."
  • "Der Mensch wird wie der Stahl hart - durch öfteres Abkühlen nach Erhitzung."
  • "Der Spaß ist unerschöpflich, nicht der Ernst."
  • "Die keinen Spaß verstehen, verstehen auch keinen Ernst."
  • "Die Kunst ist zwar nicht das Brot, wohl aber der Wein des Lebens."
  • "Die Not ist die Mutter aller Künste, aber auch die Großmutter der Laster."
  • "Die Liebe der Menschen ist leichter zu erlangen als wiederzuerlangen."
  • "Die Reformatoren vergessen immer wieder, dass man, um den Stundenzeiger zu rücken, bloß den Minutenzeiger zu drehen braucht."
  • "Die schlimmsten Fehler macht man in der Absicht, einen Fehler gutzumachen."
  • "Ein Plan macht ein Leben unterhaltend, man mag es lesen oder führen."
  • "Es ist der Geist der Ewigkeit, der jeden Geist der Zeit richtet und überschaut."
  • "Es ist leichter, sich für die Menschen aufzuopfern, als sie zu lieben."
  • "Es ist wenig darangelegen, dass etwas, sondern wie etwas geschehe."
  • "Geh niemals ohne ein freundliches Wort, es könnte dein letztes sein."
  • "Glaube mir, die Weiber haben größere Schmerzen als die, worüber sie weinen."
  • "Keiner denkt mehr frei, der ein System hat."
  • "Leider versagen die Meisten nur darum so viel, weil sie entweder fürchten oder wünschen, nachher zu viel zu geben."
  • "Manches Lob ist so schädlich wie eine Verleumdung."
  • "Man steigt den grünen Berg des Lebens hinauf, um oben auf dem Eisberg zu sterben."
  • "Man wird von der Menge öfter ohne Grund gehasst, als ohne Grund geliebt."
  • "Mut besteht nicht darin, dass man die gefahr blind übersieht, sondern, dass man sie sehend überwindet."
  • "Nicht das Zeitliche, sondern das Ewige bestimmt die Würde des Menschen."
  • "Nichts ist gefährlicher, als zwei Menschen auszusöhnen. Sie zu entzweien ist viel sicherer und leichter."
  • "Nur die Vernunft lehrt Schweigen, das Herz lehrt Reden."
  • "Nur in den Minuten des Wiedersehens und der Trennung wissen es die Menschen, welche Fülle der Liebe ihr Busen verbarg, und nur darin wagen sie es, der Liebe eine zitternde Zunge und ein überfließendes Auge zu geben."
  • "Nur Reisen ist Leben, wie umgekehrt das Leben Reisen ist."
  • "Nur Taten geben dem Leben Stärke,nur Maß ihm Reiz."
  • "Oft hat weder die Majorität noch die Minorität Recht, sondern eine dritte Partei, gegen welche die Majorität eine Minorität ist."
  • "Ohne Gottheit gibt es für den Menschen weder Zweck, noch Hoffnung, nur eine zitternde Zukunft, ein ewiges Bangen vor jeder Dunkelheit."
  • "Schaffet die Tränen der Kinder ab! Das lange Regnen in die Blüten ist schädlich."
  • "Schnee, der sich leicht ballen lässt, schmilzt bald."
  • "Sprachkürze gibt Denkweite."
  • "Um zur Wahrheit zu gelangen, sollte jeder die Meinung seines Gegners zu verteidigen versuchen."
  • "Unter den Menschen und Borsdorfer Äpfeln sind nicht die glatten die besten, sondern die rauen mit einigen Warzen."
  • "Zuviel Vertrauen ist häufig eine Dummheit, zuviel Misstrauen immer ein Unglück."
  • "Wahre Manager haben für jedes Problem eine Lösung; richtige Juristen für jede Lösung ein Problem."
  • "Was wir aus Menschenliebe vorhaben, würden wir allemale erreichen, wenn wir keinen Eigennutz einmischten."
  • "Wenn Ihr Eure Augen nicht braucht, um zu sehen, werdet Ihr sie brauchen, um zu weinen."
  • "Wer nach Sonnenaufgang reist, gewinnt einen Tag - wer nach der Freude reist, der gewinnt viel mehr als Jahre - ein langes Stück Ewigkeit."
  • "Wie dem Geiste nichts zu groß ist, so ist der Güte nichts zu klein."
  • "Zur höchsten Besonnenheit im Handeln gehört Gedächtnis."
  • "Wir halten uns niemals an die Gegenwart. Beim Leben wird wie beim Montblanc nicht das Hinauf-,sondern das Heruntersteigen am schwersten, zumal, weil man statt des Gipfels Abgründe sieht."
  • "Wir müssen die Wirklichkeit dem Ideal, aber nicht dieses jener anpassen."

Zitate mit Bezug auf Jean Paul