Adolf Eichmann - Zitate

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Inhaltsverzeichnis

Karl Adolf Eichmann (1906-1962)

deutscher Militär

Überprüft

  • "Da [in Lemberg] war eine Grube gewesen, die war aber schon zu. Da quoll, wie ein Geiser [=Geysir] [...] ein Blutstrahl heraus. Auch so etwas habe ich noch nie gesehen. Mir reichte der Auftrag, ich bin nach Berlin gefahren und habe dem Gruppenführer Müller das berichtet." - zitiert in: Hannah Arendt: Eichmann in Jerusalem, 2004, S. 123
  • "Denn hier würde [...] ein Motor eines russischen U-Bootes arbeiten und die Gase dieses Motors würden hier hineingeführt werden, und dann würden die Juden vergiftet werden. Das war für mich auch ungeheuerlich. Ich bin keine so robuste Natur, die, sagen wir mal, ohne irgendwelche Reagenz irgendetwas über sich in dieser Art [...] ergehen lassen kann. [...] Ich weiss es auch jetzt noch, wie ich mir darunter sofort die Sache bildlich darstellte, und dass ich irgendwie auch unsicher in meinem Gehabe wurde. Als ob ich irgendeine aufregende [...] Sache hinter mir hatte, wie das eben schon mal so vorkommt, dass man nachher wie ein leises inneres Zittern, oder so ähnlich möchte ich es ausdrücken, hat." - zitiert in: Hannah Arendt: Eichmann in Jerusalem, 2004, S. 120 f
  • "[Hitler] mag 100% unrecht gehabt haben, aber eines steht [...] fest: der Mann war fähig, sich vom Gefreiten der deutschen Armee zum Führer eines Volkes von 80 Millionen emporzuarbeiten. [...] Sein Erfolg allein beweist mir, dass ich mich ihm unterzuordnen habe."- zitiert in: Hannah Arendt: Eichmann in Jerusalem, 1964, S. 163
  • "[Ich würde gern] mit [den Juden, meinen] ehemaligen Gegnern, Frieden schließen." - zitiert in: Hannah Arendt: Eichmann in Jerusalem, 2004, S. 82
  • "In einem kurzen Weilchen, meine Herren, sehen wir uns ohnehin alle wieder. Das ist das Los aller Menschen. Es lebe Deutschland. Es lebe Argentinien. Es lebe Österreich. [...] Ich werde sie nicht vergessen." - Letzte Worte vor der Hinrichtung, 1. Juni 1962, zitiert in: Hannah Arendt: Eichmann in Jerusalem, 2004, S. 300

Zugeschrieben

Zitate mit Bezug auf Adolf Eichmann

  • "[Eine] Verständigung mit Eichmann war unmöglich, nicht weil er log, sondern weil ihn der denkbar zuverlässigste Schutzwall gegen die Worte und gegen die Gegenwart anderer, und daher gegen die Wirklichkeit selbst, umgab." - Hannah Arendt über den Prozess in Jerusalem, zitiert in: Hannah Arendt: Eichmann in Jerusalem, 2004, S. 78
  • "Er amtierte als Sekretär der Konferenz. Deshalb durfte er auch, nachdem die Würdenträger des Staates gegangen waren, noch mit seinen Vorgesetzten zusammenbleiben. ... Heydrich, Müller und seine Wenigkeit [saßen] gemütlich. [Er wunderte sich] dass er Heydrich da zum erstenmal habe rauchen sehen. [...] Er trinkt Kognak." - Hannah Arendt über Eichmann auf der Wannsee-Konferenz, in: Hannah Arendt: Eichmann in Jerusalem, 2004, S. 149
  • "Er erzählte »Geschichten« [...], an deren Wahrheit kaum zu zweifeln ist, deren makabre Lächerlichkeit aber alles übertrifft, was dem Surrealismus zu diesen Dingen je hätte einfallen können." - über die Leidensgeschichte des Sforzer aus Wien, zitiert in: Hannah Arendt: Eichmann in Jerusalem, 2004, S. 79
  • "[Ich sah bei Eichmanns Berichten vor Gericht] seine nahezu totale Unfähigkeit, jemals eine Sache vom Gesichtspunkt eines anderen her zu sehen." - Hannah Arendt, in: Hannah Arendt: Eichmann in Jerusalem, 2004, S. 76
  • "[Im Eichmann-Prozess] konnte jeder sehen, dass dieser Mann kein »Ungeheuer« war, aber es war in der Tat sehr schwierig, sich des Verdachts zu erwehren, dass man es mit einem Hanswurst zu tun hatte." - über Eichmann, in: Hannah Arendt: Eichmann in Jerusalem, 1992, S. 83
  • "In diesen letzen Minuten war es, als zöge Eichmann selbst das Fazit der langen Lektion in Sachen menschlicher Verruchtheit, der wir beigewohnt hatten - das Fazit von der furchtbaren »Banalität des Bösen«, vor der das Wort versagt und an der das Denken scheitert." - zitiert in: Hannah Arendt: Eichmann in Jerusalem, 2004, S. 371
  • "[War das] der klassische Fall pathologischer Verlogenheit, gepaart mit abgründiger Dummheit?" - Hannah Arendt über Eichmann, zitiert in: Hannah Arendt: Eichmann in Jerusalem, 2004, S. 81