Johann Wolfgang von Goethe - Zitate

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Inhaltsverzeichnis

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)

deutscher Dichter

Überprüft

Iphigenie auf Tauris

  • "Und am Ufer steh' ich lange Tage, das Land der Griechen mit der Seele suchend." - Iphigenie auf Tauris, 1. Aufzug, 1. Auftritt / Iphigenie
  • "Du sprichst ein großes Wort gelassen aus." - Iphigenie auf Tauris, 1. Aufzug, 3. Auftritt / Thoas
  • "Man spricht vergebens viel, um zu versagen; Der andre hört von allem nur das Nein. - Iphigenie auf Tauris. 1. Aufzug, 3. Auftritt / Thoas
  • "Zwischen uns sei Wahrheit." - Iphigenie auf Tauris, 3. Aufzug, 1. Auftritt / Orest
  • "Die Vorsicht stellt der List sich klug entgegen." - Iphigenie auf Tauris, 5. Aufzug, 3. Auftritt / Thoas
  • "Um Guts zu tun, braucht's keiner Überlegung." - Iphigenie auf Tauris, 5. Aufzug, 3. Auftritt / Iphigenie

Faust

  • "Auf strenges Ordnen, raschen Fleiß // Erfolgt der allerschönste Preis; // Dass sich das Werk vollende, // Genügt ein Geist für tausend Hände." - Faust II, Vers 11507 ff. / Faust
  • "Ach neige, // Du Schmerzenreiche, // Dein Antlitz gnädig meiner Not!" - Faust I, Vers 3587 ff. / Gretchen (Margarete)
  • "Allein der Vortrag macht des Redners Glück." - Faust I, Vers 546 / Wagner
  • "Alles Vergängliche // Ist nur ein Gleichnis // Das Unzulängliche, // Hier wirds Ereignis; // Das Unbeschreibliche, // Hier ist es getan; // Das Ewig-Weibliche // Zieht uns hinan." - Faust II, Vers 12104 ff. / Chorus mysticus - Schlussverse Faust II
  • "Allwissend bin ich nicht; doch viel ist mir bewusst." - Faust I, Vers 1582 / Mephistopheles
  • "Auch ein gelehrter Mann // Studiert so fort, weil er nicht anders kann." - Faust II, Vers 6639 f. / Mephistopheles
  • "Bedenkt, Ihr habet weiches Holz zu spalten" - Faust I, Vers 111 / Direktor
  • "Bewundert viel und viel gescholten…" - Faust II, Vers 8488 / Helena
  • "Blut ist ein ganz besondrer Saft." - Faust I, Vers 1740 / Mephistopheles
  • "Daran erkenn ich den gelehrten Herrn!" - Faust II, Vers 4917 / Mephistopheles
  • "Das also war des Pudels Kern! " - Faust I, Vers 1323 / Faust
  • "Das Alter macht nicht kindisch, wie man spricht, // Es findet uns nur noch als wahre Kinder." - Faust I, Vers 212 f. / Lustige Person
  • "Das ist der Weisheit letzter Schluss: // Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben, // Der täglich sie erobern muss." Faust II, Vers 11574 ff. / Faust
  • "Das Schaudern ist der Menschheit bestes Teil." - Faust II, Vers 6272 / Faust
  • "Dass ich erkenne, was die Welt // Im Innersten zusammenhält." - Faust I, Vers 382 f. / Faust
  • "Dem Hunde, wenn er gut gezogen, // Wird selbst ein weiser Mann gewogen." - Faust I, Vers 1174 f. / Wagner
  • "Dem Tüchtigen ist diese Welt nicht stumm" - Faust II, Vers 11446 / Faust
  • "Dem Volke hier wird jeder Tag ein Fest. // Mit wenig Witz und viel Behagen // dreht jeder sich im engen Zirkeltanz, // Wie junge Katzen mit dem Schwanz." - Faust I, Vers 2161 ff. / Mephistopheles
  • "Den lieb ich, der Unmögliches begehrt." - Faust II, Vers 7488 / Manto
  • "Den Teufel spürt das Völkchen nie, // und wenn er sie beim Kragen hätte." - Faust I, Vers 2181 f. / Mephistopheles
  • "Denn was man schwarz auf weiß besitzt, // Kann man getrost nach Hause tragen." - Faust I, Vers 1966 f. / Schüler
  • "Denn wer den Schatz, das Schöne, heben will, // Bedarf der höchsten Kunst: Magie der Weisen" - Faust II, Vers 6315 f. / Mephistopheles
  • "Denn wo Gespenster Platz genommen, // Ist auch der Philosoph willkommen." - Faust II, Vers 7843 f. / Mephistopheles
  • "Der ganze Strudel strebt nach oben; // Du glaubst zu schieben, und du wirst geschoben." - Faust I, Vers 4116 f. / Mephistopheles
  • "Der Menschheit ganzer Jammer fasst mich an." - Faust I, Vers 4406 / Faust
  • "Der saubern Herren Pfuscherei // Ist, merk ich, schon bei Euch Maxime." - Faust I, Vers 106 f. / Dichter
  • "Der Worte sind genug gewechselt, // Lasst mich auch endlich Taten sehn; // Indes ihr Komplimente drechselt, // Kann etwas Nützliches geschehn." - Faust I, Vers 214 ff. / Direktor
  • "Des Lebens Pulse schlagen frisch lebendig, // Ätherische Dämmerung milde zu begrüßen; // Du, Erde, warst auch diese Nacht beständig // Und atmest neu erquickt zu meinen Füßen." - Faust II, Vers 4679 ff. / Faust
  • "Des Menschen Tätigkeit kann allzuleicht erschlaffen, // Er liebt sich bald die unbedingte Ruh; // Drum geb ich gern ihm den Gesellen zu, // Der reizt und wirkt und muß als Teufel schaffen." - Faust I, Vers 340 ff. / Der Herr
  • "Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube." - Faust I , Vers 765 / Faust
  • "Die Kirche hat einen guten Magen, // Hat ganze Länder aufgefressen // Und doch noch nie sich übergessen." - Faust I, Vers 2836 ff. / Mephistopheles
  • "Die Kunst ist lang! // Und kurz ist unser Leben." - Faust I, Vers 558 f. / Wagner
  • "Die Masse könnt ihr nur durch Masse zwingen." - Faust I, Vers 95 / Direktor
  • "Die Welle beugt sich jedem Winde gern." - Faust II / Thales
  • "Dieser Erdenkreis // gewährt noch Raum zu großen Taten." - Faust II, Vers 10181 f. / Faust
  • "Die Tat ist alles, nichts der Ruhm." - Faust II, Vers 10188 / Faust
  • "Die Träne quillt, die Erde hat mich wieder." - Faust I, Vers 784 / Faust
  • "Die Welle beugt sich jedem Winde gern." - Faust II, Vers 7853 / Thales
  • "Die Zeiten der Vergangenheit // Sind uns ein Buch mit sieben Siegeln." - Faust I, Vers 575 f. / Faust
  • "Du gleichst dem Geist, den Du begreifst." - Faust I, Vers 512 / Geist
  • "Du kannst! So wolle nur!" - Faust I, Vers 4544 / Faust
  • "Einbläsereien sind des Teufels Redekunst" - Faust II, Vers 6400 / Mephistopheles
  • "Ein echter deutscher Mann mag keinen Franzen leiden, // Doch ihre Weine trinkt er gern." - Faust I, Vers 2272 f. / Brander
  • "Ein großer Aufwand, schmählich! ist vertan" - Faust II, Vers 11837 / Mephistopheles
  • "Ein guter Mensch in seinem dunklen Drange // Ist sich des rechten Weges wohl bewusst." - Faust I, Vers 328 f. / Der Herr
  • "Ein jeder lernt nur, was er lernen kann; // Doch der den Augenblick ergreift, // Das ist der rechte Mann." - Faust I, Vers 2017 ff. / Mephistopheles
  • "Ein Kerl, der spekuliert, // Ist wie ein Tier, auf dürrer Heide // Von einem bösen Geist im Kreis herumgeführt, // Und ringsumher liegt schöne grüne Weide." - Faust I, Vers 1830 ff. / Mephistopheles
  • "Ein Mann, der recht zu wirken denkt, // Muss auf das beste Werkzeug halten." - Faust I , Vers 109 f. / Direktor
  • "(Ich bin) Ein Teil von jener Kraft, // Die stets das Böse will und stets das Gute schafft." - Faust I, Vers 1336 / Mephistopheles
  • "Er (der Mensch, der kleine Gott der Welt) nennt's Vernunft und braucht's allein, // nur tierischer als jedes Tier zu sein." - Faust I, Vers 285 f. / Mephistopheles
  • "Erquickung hast Du nicht gewonnen, // Wenn sie dir nicht aus eigner Seele quillt." - Faust I, Vers 568 f. / Faust
  • "Es erben sich Gesetz und Rechte // Wie eine ew'ge Krankheit fort; // Sie schleppen von Geschlecht sich zum Geschlechte // und rücken sacht von Ort zu Ort. // Vernunft wird Unsinn, Wohltat Plage; // Weh dir, dass du ein Enklel bist! // Vom Rechte, das mit uns geboren ist, // Von dem ist leider! nie die Frage." - Faust I, Vers 1972 ff. / Mephistopheles
  • "Es irrt der Mensch, solang er strebt." - Faust I, Vers 317 / Der Herr
  • "Es lebe, wer sich tapfer hält!" - Faust I, Vers 3370 / Mephistopheles
  • "Es war die Art zu allen Zeiten, // […] // Irrtum statt Wahrheit zu verbreiten." - Faust I, Vers 2560 ff. / Mephistopheles
  • "Gatten, die sich vertragen wollen, // Lernen's von uns beiden! // Wenn sich zweie lieben sollen, // Braucht man sie nur zu scheiden." - Faust I, Vers 4243 ff. / Oberon
  • "Gebraucht der Zeit, sie geht so schnell von hinnen, // Doch Ordnung lehrt Euch Zeit gewinnen." - Faust I, Vers 1908 f., Mephistopheles
  • "Gefühl ist alles; // Name ist Schall und Rauch." - Faust I, Vers 3456 f. / Faust
  • "Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, // Es müsse sich dabei doch auch was denken lassen." - Faust I, Vers 2565 f. / Mephistopheles
  • "Grau, teurer Freund, ist alle Theorie // Und grün des Lebens goldner Baum." - Faust I, 2038 f. / Mephistopheles
  • "Greift nur hinein ins volle Menschenleben! // Ein jeder lebt's, nicht vielen ist's bekannt, // Und wo Ihr's packt, da ist's interessant" - Faust I, Vers 167 ff. / Lustige Person
  • "Habe nun, ach! Philosophie, // Juristerei und Medizin, // Und leider auch Theologie! // Durchaus studiert, mit heißem Bemühn. // Da steh ich nun, ich armer Tor! // Und bin so klug als wie zuvor." - Faust I, Vers 354 ff. / Faust - Anfangsverse Faust I-Tragödie
  • "Heinrich! Mir graut's vor dir" - Faust I, Vers 4610 / Margarete
  • "Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein!" - Faust I, Vers 940 / Faust
  • "Ich bin der Geist, der stets verneint! //Und das mit Recht; denn alles, was entsteht, // Ist wert, daß es zugrunde geht; // Drum besser wär´s, daß nichts entstünde. // So ist denn alles, was ihr Sünde, // Zerstörung, kurz das Böse nennt, // Mein eigentliches Element" - Faust I, Vers 1338 ff. / Mephistopheles
  • "Ich bin von je der Ordnung Freund gewesen." - Faust I, Vers 3011 / Marthe
  • "Ich bin zu alt, um nur zu spielen, // Zu jung, um ohne Wunsch zu sein." - Faust I, Vers 1546 f. / Faust
  • "Ich hab es öfters rühmen hören, // Ein Komödiant könnt einen Pfarrer lehren." - Faust I, Vers 526 f. / Wagner
  • "Ihr bleibt bei meinem Worte kalt, // Euch guten Kindern lass ich's gehen; // Bedenkt: der Teufel, der ist alt, // So werdet alt, ihn zu verstehen!" - Faust II, Vers 6815 ff. / Mephistopheles
  • "Ihr glücklichen Augen, // Was je ihr gesehn, // Es sei wie es wolle, // Es war doch so schön!" - Faust II, Vers 11300 ff. / Lynkeus der Türmer
  • "Ihr habt das Recht, gesittet pfui zu sagen. // Man darf das nicht vor keuschen Ohren nennen, // Was keusche Herzen nicht entbehren können." - Faust I, Vers 3294 ff. / Mephistopheles
  • "Ihr naht euch wieder, schwankende Gestalten." - Faust I, Vers 1 - Anfangsvers Faust I-Zueignung
  • "Im Anfang war die Tat!" - Faust I, Vers 1237 / Faust
  • "Im Deutschen lügt man, wenn man höflich ist." - Faust II, Vers 6771 / Baccalaureus
  • "Krieg, Handel und Piraterie, // Dreieinig sind sie, nicht zu trennen." - Faust II, Vers 11187 f. / Mephistopheles
  • "Man säe nur, man erntet mit der Zeit" - Faust II, Vers 6605 / Mephistopheles
  • "Mein Leipzig lob ich mir! // Es ist ein klein Paris und bildet seine Leute." - Faust I, Vers 2171 f. / Frosch
  • "Mein schönes Fräulein, darf ich wagen, // Meinen Arm und Geleit Ihr anzutragen?" - Faust I, Vers 2605 f. / Faust
  • "Mir wird von alledem so dumm, // als ging mir ein Mühlrad im Kopf herum." Faust I, Vers 1946 f. / Schüler
  • "Mit Euch, Herr Doktor, zu spazieren // Ist ehrenvoll und ist Gewinn." - Faust I, Vers 941 f. / Wagner
  • "Mit Frauen soll man sich nie unterstehn zu scherzen." - Faust I, Vers 3160 / Mephistopheles
  • "Mit Worten lässt sich trefflich streiten." - Faust I, Vers 1997 / Mephistopheles
  • "Nach einem selbstgesteckten Ziel // Mit holdem Irren hinzuschweifen, // Das, alte Herrn, ist eure Pflicht." - Faust I, Vers 208 ff. / Lustige Person
  • "Nach Golde drängt, // Am Golde hängt // Doch alles. " - Faust I, Vers 2802 ff. / Margarete
  • "Natürlich, wenn ein Gott sich erst sechs Tage plagt, // Und selbst am Ende bravo sagt, // Da muss es was Gescheites werden." - Faust I, Vers 2441 ff. / Mephistopheles
  • "Nun sag, wie hast du's mit der Religion?" - Faust I, Vers 3415 / Margarete - Gretchenfrage
  • "Nur rastlos betätigt sich der Mann" - Faust I, Vers 1759 / Faust
  • "O glücklich, wer noch hoffen kann, // Aus diesem Meer des Irrtums aufzutauchen! // Was man nicht weiß, das eben brauchte man, // Und was man weiß, kann man nicht brauchen." - Faust I, Vers 1064 ff. / Faust
  • "O wär ich nie geboren!" - Faust I, Vers 4596 / Faust
  • "Sie streiten sich, [..] um Freiheitsrechte; // Genau besehn, sind's Knechte gegen Knechte." - Faust II, Vers 6962 f., Mephistopheles
  • "Sobald du dir vertraust, sobald weißt du zu leben." - Faust I, Vers 2062 / Mephistopheles
  • "Solch ein Gewimmel möcht ich sehn, // Auf freiem Grund mit freiem Volke stehn." - Faust II, Vers 11579 f. / Faust
  • "Stünd ich, Natur, vor dir ein Mann allein, // Da wär's der Mühe wert, ein Mensch zu sein" - Faust II, Vers 11406 f. / Faust
  • "Sucht nur die Menschen zu verwirren, // Sie zu befriedigen ist schwer." - Faust I , Vers 131 f. / Direktor
  • "Unsre Taten selbst, so gut als unsre Leiden, // Sie hemmen unsres Lebens Gang." - Faust I, Vers 632 f. / Faust
  • "Vom Eise befreit sind Strom und Bäche // Durch des Frühlings holden belebenden Blick." - Faust I, Vers 903 f. / Faust - Osterspaziergang
  • "Was du ererbt von deinen Vätern hast, // erwirb es, um es zu besitzen. // Was man nicht nützt, ist eine schwere Last; // Nur was der Augenblick erschafft, das kann er nützen" - Faust I, Vers 682 ff. / Faust
  • "Was glänzt, ist für den Augenblick geboren; // Das Echte bleibt der Nachwelt unverloren." - Faust I, Vers 73 f. / Dichter
  • "Was ihr den Geist der Zeiten heißt, // Das ist im Grund der Herren eigner Geist, // In dem die Zeiten sich bespiegeln." - Faust I, Vers 577 ff. / Faust
  • "Wenn man der Jugend reine Wahrheit sagt, // Die gelben Schnäbeln keineswegs behagt, // Sie aber hintendrein nach Jahren // Das alles derb an eigner Haut erfahren, // Dann dünkeln sie, es käm aus eignem Schopf." - Faust II, Vers 6744 ff. / Mephistopheles
  • "Wenn sich lau die Lüfte füllen // Um den grün umschränkten Plan, // Süße Düfte, Nebelhüllen // Senkt die Dämmerung heran. // Lispelt leise süßen Frieden, // Wiegt das Herz in Kindesruh; // Und den Augen dieses Müden // Schließt des Tages Pforte zu." - Faust II, Vers 4634 ff. / Chor
  • "Wer befehlen soll, // muss im Befehlen Seligkeit empfinden." - Faust II, Vers 10250 f. / Faust
  • "Wer darf das Kind beim rechten Namen nennen? // Die wenigen, die was davon erkannt, // Die töricht gnug ihr volles Herz nicht wahrten, // Dem Pöbel ihr Gefühl, ihr Schauen offenbarten, // Hat man von je gekreuzigt und verbrannt." - Faust I, Vers 589 ff. / Faust
  • "Wer fertig ist, dem ist nichts recht zu machen, // Ein Werdender wird immer dankbar sein." - Faust I, Vers 182 f. / Lustige Person
  • "Werd ich zum Augenblicke sagen: // Verweile doch! Du bist so schön! // Dann magst du mich in Fesseln schlagen, // dann will ich gern zugrunde gehn!" - Faust I, Vers 1700 ff. / Faust
  • "Wer immer strebend sich bemüht, // Den können wir erlösen." - Faust II, Vers 11936 f. / Engel
  • "Wer kann was Dummes, wer was Kluges denken, // Das nicht die Vorwelt schon gedacht?" - Faust, Vers 6809 f. / Mephistopheles
  • "Wer lange lebt, hat viel erfahren, // Nichts Neues kann für ihn auf dieser Welt geschehn." - Faust II, Vers 6861 f. / Mephistopheles
  • "Wer sich behaglich mitzuteilen weiß, // den wird des Volkes Laune nicht erbittern." - Faust I, Vers 81 f. / Lustige Person
  • "Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen." - Faust I, Vers 97 / Direktor
  • "Wie glücklich würde sich der Affe schätzen, // Könnt er nur auch ins Lotto setzen!" - Faust I, Vers 2400 f. / Mephistopheles
  • "Wie sich Verdienst und Glück verketten, // Das fällt den Toren niemals ein; // Wenn sie den Stein der Weisen hätten, // Der Weise mangelte dem Stein." - Faust II, Vers 5061 ff. / Mephistopheles
  • "Wo fass ich dich, unendliche Natur? // Euch Brüste, wo? Ihr Quellen alles Lebens." - Faust I, Vers 455 f. / Faust
  • "Wo fehlt's nicht irgendwo auf dieser Welt? // Dem dies, dem das, hier aber fehlt das Geld" - Faust II, Vers 4889 f. / Mephistopheles
  • "Zum Sehen geboren, // Zum Schauen bestellt." - Faust II, Vers 11288 f. / Lynkeus der Türmer
  • "Zwar weiß ich viel, doch möcht ich alles wissen." - Faust I, Vers 601 / Wagner
  • "Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust." - Faust I, Vers 1112 / Faust

Wilhelm Meister

  • "Alles Gescheite ist schon gedacht worden. Man muss nur versuchen, es noch einmal zu denken." - Band II, Betrachtungen im Sinne der Wanderer, Kunst, Ethisches, Natur
  • "An der Farbe lässt sich die Sinnesweise, an dem Schnitt die Lebensweise des Menschen erkennen." - Wilhelm Meisters Wanderjahre II
  • "Aufmerksamkeit ist das Leben!" - Wilhelm Meisters Wanderjahre
  • "Bekanntschaften, wenn sie sich auch gleichgültig ankündigen, haben oft die wichtigsten Folgen." - Wilhelm Meisters Wanderjahre
  • "Das Menschenpack fürchtet sich vor nichts mehr als vor dem Verstande; vor der Dummheit sollten sie sich fürchten, wenn sie begriffen was fürchterlich ist; Aber jener ist unbequem und man muss ihn beiseite schaffen, dieser ist nur verderblich, und das kann man abwarten." Wilhelm Meisters Lehrjahre
  • "Dass doch die Jugend immer zwischen den Extremen schwankt!" - Wilhelm Meisters Lehrjahre
  • "Dem Reinen ist alles rein." - Wilhelm Meisters Wanderjahre III
  • "Den besten Unterricht zieht man aus vollständiger Umgebung." - Wilhelm Meisters Wanderjahre
  • "Der edle Mensch kann sich in Momenten vernachlässigen, der vornehme nie." - Wilhelm Meisters Lehrjahre V
  • "Die Eigenliebe lässt uns sowohl unsre Tugenden als unsre Fehler viel bedeutender, als sie sind, erscheinen." - Wilhelm Meisters Lehrjahre IV
  • "Es kann doch kein Deutscher einen Schuh zuschnallen, der es nicht von einer fremden Nation gelernt hat." - Wilhelm Meisters Lehrjahre
  • "Handeln ist leicht, denken schwer; nach dem Gedanken handeln unbequem." - Wilhelm Meisters Lehrjahre
  • "Muss denn alles schädlich sein, was gefährlich aussieht?" - Wilhelm Meisters Lehrjahre
  • "Sie werden die einfache, treue Rechtlichkeit deutscher Zustände nicht verschmähen, und mir verzeihen, wenn ich nach meiner Art und Denkweise, nach Herankommen und Stellung, kein anmutigeres Bild finde, als wie sie uns der deutsche Mittelstand in seinen reinen Häuslichkeiten sehen lässt." - Wilhelm Meisters Wanderjahre I,7
  • "So bleibt die eigentliche Religion ein Inneres, ja Individuelles, denn sie hat ganz allein mit dem Gewissen zu tun, dieses soll erregt, soll beschwichtigt werden." - Wilhelm Meisters Wanderjahre I,7
  • "Spricht man ja mit sich selbst nicht immer, wie man denkt." - Wilhelm Meisters Wanderjahre
  • "Uns rührt die Erzählung jeder guten Tat, uns rührt das Anschauen jedes harmonischen Gegenstandes, wir fühlen dabei, dass wir nicht ganz in der Fremde sind, wir wähnen einer Heimat näher zu sein, nach der unser Bestes, Innerstes ungeduldig hinstrebt." - Wilhelm Meisters Lehrjahre VII,1
  • "Was ist denn Glauben? Die Erzählung einer Begebenheit für wahr halten, was kann mir das helfen? Ich muß mir ihre Wirkungen, ihre Folgen zueignen können. Dieser zueignende Glaube muss ein eigener, dem natürlichen Menschen ungewöhnlicher Zustand des Gemüts sein. […] So nahte meine Seele dem Menschgewordenen und am Kreuz Gestorbenen, und in dem Augenblick wusste ich, was Glauben war." - Wilhelm Meisters Lehrjahre VI - Bekenntnisse einer schönen Seele
  • "Wenn man es genau betrachtet, so wird jede, auch nur die geringste Fähigkeit uns angeboren." - Wilhelm Meisters Lehrjahre VIII, 3
  • "Wer das Geld bringt, kann die Ware nach seinem Sinne verlangen." - Wilhelm Meisters Wanderjahre
  • "Wer nie sein Brot mit Tränen aß, // Wer nie die kummervollen Nächte // Auf seinem Bette weinend saß, // Der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte." - Wilhelm Meisters Lehrjahre 2, 13
  • "Verschwiegenheit fordern, ist nicht das Mittel, sie zu erlangen." - Wilhelm Meisters Wanderjahre I
  • "Was bin ich denn gegen das All?" - Wilhelm Meisters Wanderjahre

Maximen und Reflexionen

  • "Auch jetzt im Augenblick sollte jeder Gebildete Sternes Werke wieder zur Hand nehmen, damit auch das 19. Jahrhundert erführe, was wir ihrem schuldig sind, und einsähe, was wir ihm schuldig werden können." - über Laurence Sterne, Maximen und Reflexionen, 760
  • "Aus vielen Skizzen endlich ein Ganzes hervorzubringen, gelingt selbst den Besten nicht immer." - Maximen und Reflexionen
  • "Begegnet uns jemand, der uns Dank schuldig ist, gleich fällt es uns ein. Wie oft können wir jemandem begegnen, dem wir Dank schuldig sind, ohne daran zu denken!" - Maximen und Reflexionen, 5
  • "Das erste und letzte, was vom Genie gefordert wird, ist Wahrheitsliebe." - Maximen und Reflexionen, VII, Nr. 1
  • "Das ist der glücklichste Mensch, der das Ende seines Lebens mit dem Anfang in Verbindung setzen kann." – Maximen und Reflexionen, Aus Kunst und Altertum 1821
  • "Das Klassische nenne ich das Gesunde und das Romantische das Kranke." - Maximen und Reflexionen, Nr. 1031
  • "Das Naive als natürlich ist mit dem Wirklichen verschwistert. Das Wirkliche ohne sittlichen Bezug nennen wir gemein." - Maximen und Reflexionen
  • "Das schädlichste Vorurteil ist, dass irgend eine Art Naturuntersuchung mit dem Bann belegt werden könne." - Maximen und Reflexionen
  • "Der echter Schüler lernt aus dem Bekannten das Unbekannte entwickeln und nähert sich dem Meister." - Maximen und Reflexionen
  • "Der Hass ist ein aktives Missvergnügen, der Neid ein passives; deshalb darf man sich nicht wundern, wenn der Neid so schnell in Hass übergeht." - Maximen und Reflexionen
  • "Der Mystizismus ist die Scholastik des Herzens, die Dialektik des Gefühls." - Maximen und Reflexionen
  • "Derjenige, der sich mit Einsicht für beschränkt erklärt, ist der Vollkommenheit am nächsten." - Maximen und Reflexionen
  • "Die Mathematiker sind eine Art Franzosen: Redet man zu ihnen, so übersetzen sie es in ihre Sprache, und dann ist es alsbald etwas anderes." - Maximen und Reflexionen
  • "Die Menge kann tüchtige Menschen nicht entbehren, und die Tüchtigen sind ihnen jederzeit zur Last." - Maximen und Reflexionen, 3
  • "Die Menschen, da sie zum Notwendigen nicht hinreichen, bemühen sich ums Unnütze." - Maximen und Reflektionen
  • "Die Menschen werden an sich und andern irre, weil sie die Mittel als Zweck behandeln." - Maximen und Reflexionen, I, Nr. 11
  • "Die Weisheit ist nur in der Wahrheit." - Maximen und Reflexionen
  • "Die Freigebigkeit erwirbt einem jede Gunst, vorzüglich wenn sie von Demut begleitet wird." - Maximen und Reflexionen
  • "Drei Klassen von Narren: Die Männer aus Hochmut, die Mädchen aus Liebe, die Frauen aus Eifersucht." - Maximen und Reflexionen
  • "Ein lustiger Gefährte ist ein Rollwagen auf der Wanderschaft." - Maximen und Reflexionen, 136
  • "Ein Unterschied, der dem Verstand nichts gibt, ist kein Unterschied." - Maximen und Reflexionen
  • "Eine solche Skizze braucht nicht im höchsten Grade ausgeführt und vollendet zu sein, wenn sie gut gesehen, gedacht und fertig ist, so ist sie für den Liebhaber oft reizender als ein größeres ausgeführtes Werk." - Maximen und Reflexionen, 455
  • "Es ist mir in den Wissenschaften gegangen wie einem, der früh aufsteht, in der Dämmerung die Morgenröte, sodann aber die Sonne ungeduldig erwartet und doch, wie sie hervortritt, geblendet wird." - Maximen und Reflexionen 372
  • "Es ist mit den Jahren wie mit den sibyllinischen Büchern: Je mehr man ihrer verbrennt, desto teurer werden sie." - Maximen und Reflexionen
  • "Hoffnung ist die zweite Seele der Unglücklichen." - "Maximen und Reflexionen"
  • "In jeder großen Trennung liegt ein Keim von Wahnsinn; man muss sich hüten, ihn nachdenklich auszubrüten und zu pflegen." - Maximen und Reflexionen
  • "Jedem Alter des Menschen antwortet eine gewisse Philosophie. Das Kind erscheint als Realist, denn es findet sich so überzeugt von dem Dasein der Birnen und Äpfel als von dem seinigen. Der Jüngling, von innern Leidenschaften bestürmt, muss auf sich selbst merken, sich vorfühlen: er wird zum Idealisten umgewandelt. Dagegen ein Skeptiker zu werden, hat der Mann alle Ursache, er tut wohl zu zweifeln, ob das Mittel, das er zum Zwecke gewählt hat, auch das rechte sei. Vor dem Handeln, im Handeln hat er alle Ursache, den Verstand beweglich zu erhalten, damit er nicht nachher sich über eine falsche Wahl zu betrüben habe. Der Greis jedoch wird sich immer zum Mystizismus bekennen." - Maximen und Reflexionen, 806
  • "Madame Roland, auf dem Blutgerüste, verlangte Schreibzeug, um die ganz besondern Gedanken aufzuschreiben, die ihr auf dem letzten Wege vorgeschwebt. Schade, dass man ihr's versagte; denn am Ende des Lebens gehen dem gefassten Geiste Gedanken auf, bisher undenkbare; sie sind wie selige Dämonen, die sich auf den Gipfeln der Vergangenheit glänzend niederlassen." - Maximen und Reflektionen; Allgemeines, Ethisches, Literarisches; VII.; Nr. 395
  • "Mit den Jahren steigern sich die Prüfungen." - Maximen und Reflexionen
  • "Mystik deutet auf die Geheimnisse der Natur und Vernunft und sucht sie durch Wort und Bild zu lösen." - Maximen und Reflexionen
  • "Nichts ist widerwärtiger als die Majorität: denn sie besteht aus wenigen kräftigen Vorgängern, aus Schelmen, die sich accomodiren, aus Schwachen, die sich assimilieren, und der Masse, die nachtrollt, ohne nur im mindesten zu wissen was sie will." - Maximen und Reflexionen
  • "Sei nicht ungeduldig, wenn man deine Argumente nicht gelten lässt." - Maximen und Reflexionen, 797
  • "Sobald die Tyrannei aufgehoben ist, geht der Konflikt zwischen Aristokratie und Demokratie unmittelbar an. - Maximen und Reflexionen
  • "Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein; sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen." - Maximen und Reflexionen
  • "Vollkommenheit ist die Norm des Himmels, Vollkommenes wollen die Norm des Menschen." - Maximen und Reflexionen
  • "Wenn ein deutscher Literator seine Nation vormals beherrschen wollte, so musste er ihr nur glauben machen, es sei einer da, der sie beherrschen wolle. Da waren sie gleich so verschüchtert, dass sie sich, von wem es auch wäre, gern beherrschen ließen." - Maximen und Reflexionen, 324
  • "Widerspruch und Schmeichelei machen beide ein schlechtes Gespräch." - Maximen und Reflexionen

Andere Werke

  • "Aber er war aus der Stille, der Dämmerung, der Dunkelheit, welche ganz allein die reinen Produktionen begünstigen kann." - Dichtung und Wahrheit III,13
  • "Aber vermag der Maler wohl auszudrücken: Ich liebe?" - Johann Wolfgang von Goethe, Der neue Pausias und sein Blumenmädchen
  • "Aber wie das Erhabene von Dämmerung und Nacht, wo sich die Gestalten vereinigen, gar leicht erzeugt wird, so wird es dagegen vom Tage verscheucht, der alles sondert und trennt, und so muss es auch durch jede wachsende Bildung vernichtet werden, wenn es nicht glücklich genug ist, sich zu dem Schönen zu flüchten und sich innig mit ihm zu vereinigen, wodurch denn beide gleich unsterblich und unverwüstlich sind." - Dichtung und Wahrheit II,6
  • "Ach, und in demselben Flusse schwimmst du nicht ein zweites Mal." - Dauer im Wechsel
  • "Armut ist die größte Plage, Reichtum ist das höchste Gut." - Der Schatzgräber
  • "Armut, Keuschheit und Gehorsam, - drei Gelübde, deren jedes, einzeln betrachtet, der Natur das unausstehlichste scheint, so unerträglich sind sie alle." - Götz von Berlichingen
  • "Alles erkläret sich wohl, so sagt mir ein Schüler, aus jenen // Theorien, die uns weislich der Meister gelehrt. // Habt ihr einmal das Kreuz von Holze tüchtig gezimmert, // Passt ein lebendiger Leib freilich zur Strafe daran." - Venezianische Epigramme, 79
  • "Alles Schöne der Alten ist bloß charakteristisch, und bloß aus dieser Eigentümlichkeit entsteht die Schönheit." - Schriften zur Kunst
  • "Das Betragen ist ein Spiegel, in welchem jeder sein Bild zeigt." - Die Wahlverwandtschaften. 2. Teil, Kap. 5. Aus Ottiliens Tagebuche
  • "Das freundliche Mannheim, das gleich und heiter gebaut ist." - Hermann und Dorothea
  • "Das gefährlichste aller Bücher in weltgeschichtlicher Hinsicht, wenn durchaus einmal von Gefährlichkeit die Rede sein sollte, ist doch wohl unstreitig die Bibel, weil wohl kein anderes Buch so viel Gutes und Böses im Menschengeschlecht zur Entwicklung gebracht hat." - vom 10. November 1810
  • "Das weibliche Geschlecht hegt ein eignes, inneres, unwandelbares Interesse, von dem sie nichts in der Welt abtrünnig macht, im äußern geselligen Verhältnis hingegen lassen sie sich gern und leicht durch den Mann bestimmen, der sie eben beschäftigt, und so durch Abweisen wie durch Empfänglichkeit, durch Beharren und Nachgiebigkeit führen sie eigentlich das Regiment, dem sich in der gesitteten Welt kein Mann zu entziehen wagt." - Wahlverwandtschaften II,7
  • "Das Wort verwundet leichter, als es heilt." - Die natürliche Tochter / Herzog
  • "Das Zeichen sieht er prächtig aufgerichtet, // Das aller Welt zu Trost und Hoffnung steht, // Zu dem viel tausend Geister sich verpflichtet, // Zu dem viel tausend Herzen warm gefleht, // Das die Gewalt des bittern Tods vernichtet, // Das in so mancher Siegesfahne weht: // Ein Labequell durchdringt die matten Glieder, // Er sieht das Kreuz, und schlägt die Augen nieder. // Er fühlet neu, was dort für Heil entsprungen, // Den Glauben fühlt er einer halben Welt, // Doch von ganz neuem Sinn wird er durchdrungen, // Wie sich das Bild ihm hier vor Augen stellt: // Es steht das Kreuz mit Rosen dicht umschlungen. // Wer hat dem Kreuze Rosen zugesellt?" - Geheimnisse, Vers 57f.
  • "Das Ziel meiner innigsten Sehnsucht, deren Qual mein ganzes Inneres erfüllte, war Italien, dessen Bild und Gleichnis mir viele Jahre vergebens vorschwebte, bis ich endlich durch kühnen Entschluß die wirkliche Gegenwart zu fassen mich erdreistete." - Kampagne in Frankreich 1792 - Zwischenrede
  • "Deine Größe, Berlin, pflegt jeder Fremde zu rühmen; führt der Weg ihn zu uns, stutzt er, so klein uns zu sehn." - Über Weimar
  • "Denke ich an Neapel, ja gar nach Sizilien, so fällt es einem sowohl in der Erzählung als in Bildern auf, dass in diesen Paradiesen der Welt sich zugleich die vulkanische Hölle so gewaltsam auftut und seit Jahrtausenden die Wohnenden und Genießenden aufschreckt und irre macht." - Italienische Reise I, 16. Februar 1787
  • "Denn ein äußerlich Zerstreuen, // Das sich in sich selbst zerschellt, // Fordert inneres Erneuen, // Das den Sinn zusammenhält." - Inschriften, Denk- und Sendeblätter 5, Der Prinzessin Maria von Sachsen-Weimar und Eisenach
  • "Denn hat, wie in der Liebe geschieht, ein Mann sein Inneres aufgeschlossen und sich hingegeben, so ist das ein Geschenk, das er nicht zurücknehmen kann, und es würde unmöglich sein, ein ehemals geliebtes Wesen zu beschädigen oder ungeschützt zu lassen." - Biographische Einzelnheiten - Zum Jahre 1804
  • "Denn höher vermag sich niemand zu heben, als wenn er vergibt." - Reineke Fuchs
  • "Denn man verdient wenig Dank von den Menschen, wenn man ihr inneres Bedürfnis erhöhen, ihnen eine große Idee von ihnen selbst geben, ihnen das Herrliche eines wahren, edlen Daseins zum Gefühl bringen will." - Italienische Reise I, 19. September 1786
  • "Der Alte schlummert wie das Kind, // Und wie wir eben Menschen sind, // Wir schlafen sämtlich auf Vulkanen." - Zahme Xenien IV - Was hast du...
  • "Der sinnliche Mensch lacht oft, wo nichts zu lachen ist. Was ihn auch anregt, sein inneres Behagen kommt zum Vorschein." - Wahlverwandtschaften II,4
  • "Der Skizzist spricht aber unmittelbar zum Geiste, besticht und entzückt dadurch jeden Unerfahrnen." - Der Sammler und die Seinigen
  • "Der Tüchtige hilft sich, wie er helfen kann, // Und wenn zuletzt ihm Fehl zu Fehle schlägt, // Ergibt er sich dem Kreuze, das er trägt." - Prolog zur Eröffnung des Berliner Theaters am 26. Mai 1821 / Muse des Dramas
  • "Der Wissenschaftler muss durch sein Handeln immer wieder kund tun, dass er zum humanen Teil der Menschheit gehört." - Zur Farbenlehre
  • "Des echten Mannes wahre Feier ist die Tat." - Pandora / Prometheus
  • "Diderot war nahe genug mit uns verwandt, wie er denn in alledem, weshalb ihn die Franzosen tadeln, ein wahrer Deutscher ist." - Dichtung und Wahrheit III,11
  • "Die Farben sind Taten des Lichts, Taten und Leiden." - Zur Farbenlehre
  • "Die ich rief, die Geister, / Werd' ich nun nicht los." - Der Zauberlehrling
  • "Die Jugend will lieber angeregt als unterrichtet sein." Dichtung und Wahrheit
  • "Die Heil'gen Drei König' mit ihrem Stern, sie essen, sie trinken, und bezahlen nicht gern." - Epiphaniasfest
  • "Die jetzige Generation entdeckt immer, was die alte schon vergessen hat." - Überliefert von Friedrich Wilhelm Riemer (Mitteilungen über Goethe)
  • "Die Menge schätzt nur den Widerschein des Verdienstes." - Götz von Berlichingen / Adelheid
  • "Die Menschen lieben die Dämmerung mehr als den hellen Tag, und eben in der Dämmerung erscheinen die Gespenster." - Groß-Cophta A II Sz 4 / Marquise
  • "Die menschliche Gestalt kann nicht bloß durch das Beschauen ihrer Oberfläche begriffen werden, man muss ihr Inneres entblößen, ihre Teile sondern, die Verbindungen derselben bemerken, die Verschiedenheiten kennen, sich von Wirkung und Gegenwirkung unterrichten, das Verborgene, Ruhende, das Fundament der Erscheinung sich einprägen, wenn man dasjenige wirklich schauen und nachahmen will, was sich als ein schönes, ungetrenntes Ganze in lebendigen Wellen vor unserm Auge bewegt." - Schriften zur Kunst. Propyläen, Einleitung
  • "Die Stadt selbst ist unangenehm, dagegen rings umher eine unaussprechliche Schönheit der Natur." - über Wetzlar in "Die Leiden des jungen Werther", Erstes Buch Seite 2
  • "Durch nichts bezeichnen die Menschen mehr ihren Charakter als durch das, was sie lächerlich finden." - Wahlverwandtschaften II
  • "Edel sei der Mensch, hilfreich und gut." - Das Göttliche
  • "Ehre, Deutscher, treu und innig // Des Erinnerns werten Schatz, // Denn der Knabe spielte sinnig, // Klopstock, einst auf diesem Platz." - Parabolisch - Schulpforta
  • "Ein Franzose ist von Kopf bis auf die Füße eben ein Mensch wie ein Deutscher, das andere sind politische Konsiderationen, die vortrefflich sind und die niemand ungestraft einreißen soll." - Brief des Pastors
  • "Ein Mensch, der um anderer willen, ohne dass es seine eigene Leidenschaft, sein eigenes Bedürfnis ist, sich um Geld oder Ehre oder sonst etwas abarbeitet, ist immer ein Tor." - "Die Leiden des jungen Werther, Brief vom 20. Julius"
  • "Ein leichter Sinn trägt alles!" - Die Leiden des jungen Werthers
  • "Eine Anwandlung, landschaftliche Skizzen zu zeichnen, wies ich nicht ab; bei Spaziergängen im Frühling, besonders nahe bei Jena, faßt ich irgend einen Gegenstand auf, der sich zum Bild qualifizieren wollte, und suchte ihn zu Hause alsdann zu Papier zu bringen. Gleichermaßen ward meine Einbildungskraft durch Erzählungen leicht erregt, so daß ich Gegenden, von denen im Gespräch die Rede war, alsobald zu entwerfen trachtete." - Tag und Jahreshefte 1810
  • "Eine schlechte Wohnung macht brave Leute verächtlich." - Was wir bringen / Vater
  • "Eine Welt zwar bist du, o Rom, doch ohne die Liebe wäre die Welt nicht die Welt, wäre denn Rom auch nicht Rom." - Römische Elegien
  • "Er war nunmehr der Länder satt // Wo man so viele Kreuze hat // Und man für lauter Creuz und Krist // Ihn eben und sein Kreuz vergisst." - Der ewige Jude
  • "Ernstlich beschaue man den Misanthrop und frage sich, ob jemals ein Dichter sein Inneres vollkommener und liebenswürdiger dargestellt habe? Wir möchten gern Inhalt und Behandlung dieses Stückes tragisch nennen, einen solchen Eindruck hat es wenigstens jederzeit bei uns zurückgelassen, weil dasjenige vor Blick und Geist gebracht wird, was uns oft selbst zur Verzweiflung bringt und wie ihn aus der Welt jagen möchte." - über Molière, Schriften zur Literatur. Histoire de la Vie et les Ouvrages de Molière (Der Misanthrop])
  • "Es bildet ein Talent sich in der Stille, ein Charakter in dem Strom der Welt." - "Torquato Tasso"
  • "Es ist äußerst schwer, fremde Meinungen zu referieren, besonders wenn sie sich nachbarlich annähern, kreuzen und decken." - Geschichte der Farbenlehre, Einleitung
  • "Es ist ein Glück für die Welt, dass die wenigen Menschen zu Beobachtern geboren sind." - Beiträge zu Lavaters Physiognomischen Fragmenten
  • "Gar geneigt wären wir daher, das Erdbeben als entbundene tellurische Elektrizität, die Vulkane als erregtes Elementarfeuer anzusehen und solche mit den barometrischen Erscheinungen in Verhältnis zu denken. Hiemit aber trifft die Erfahrung nicht überein." - Versuch einer Witterungslehre
  • "Halb zog sie ihn, halb sank er hin." - Der Fischer
  • "Handelt einer mit Honig, er leckt zuweilen die Finger." - Reineke Fuchs 8, 93
  • "Ich singe wie der Vogel singt, der in der Zweigen wohnt." - Der Sänger
  • "Ich habe daher in reiferen Jahren große Aufmerksamkeit gehegt, inwiefern andere mich wohl erkennen möchten, damit ich in und an ihnen, wie an so viel Spiegeln, über mich selbst und über mein Inneres deutlicher werden könnte." - Schriften zur Natur- und Wissenschaftslehre - Bedeutende Fördernis durch ein einziges geistreiches Wort
  • "Ich sitze jetzt im Rohre und kann vor Pfeifenschneiden nicht zum Pfeifen kommen." - Italienische Reise III, 12. Oktober 1787
  • "In dem Abendmahle sollen die irdischen Lippen ein göttliches Wesen verkörpert empfangen und unter der Form irdischer Nahrung einer himmlischen teilhaftig werden." - Dichtung und Wahrheit II, 7
  • "In der Jugend ist ihm ein froher Gefährte der Leichtsinn, // Der die Gefahr ihm verbirgt und heilsam geschwinde die Spuren // Tilget des schmerzlichen Übels, sobald es nur irgend vorbeizog." - Hermann und Dorothea, 1. Gesang Vers 93f.
  • "In diesem Sinne kann man solche Bücher wahrhaft erbaulich nennen, wie es der Roman, moralische Erzählung, Novelle und dergleichen nicht sein sollen: denn von ihnen als sittlichen Kunsterscheinungen verlangt man mit Recht eine innere Konsequenz, die, wir mögen durch noch so viel Labyrinthe durchgeführt werden, doch wieder hervortreten und das Ganze in sich selbst abschließen soll." - Schriften zur Literatur - Der deutsche Gil Blas
  • "In einer Stadt wie Frankfurt befindet man sich in einer wunderlichen Lage, immer sich kreuzende Fremde deuten nach allen Weltgegenden hin und erwecken Reiselust." - Dichtung und Wahrheit IV, 18
  • "Indessen nehme ich für bekannt, dass eine Frau herrscht und herrschen muss; daher, wenn ich ein Frauenzimmer kennen lerne, gebe ich nur darauf acht, wo sie herrscht; denn dass sie irgendwo herrsche, setze ich voraus." - Die guten Weiber / Seyton
  • "Ist das Geschäft vollbracht, kommt Zeit zum Schmuck." - Elpenor / Evadne
  • "Ja, mit dem besten Willen leisten wir // So wenig, weil uns tausend Willen kreuzen." - Natürliche Tochter, 1. Akt, 5. Szene / König, Vers 415
  • "Jedem redlichen Bemühn // Sei Beharrlichkeit verliehn!" - Sprüche
  • "Jedem Tier und jedem Narren haben die Götter seine Verteidigungswaffen gegeben." - Die Vögel / Treufreund
  • "Jugend ist Trunkenheit ohne Wein." - West-östlicher Divan
  • "Kennst du das Land, wo die Zitronen blühen?" - Mignon
  • "Kreuzigen sollte man jeden Propheten im dreißigsten Jahre, // Kennt er nur einmal die Welt, wird der Betrogne der Schelle." - Venezianische Epigramme, 52
  • "Lasst euch nur von Pfaffen sagen, // Was die Kreuzigung eingetragen! // Niemand kommt zum höchsten Flor // Von Kranz und Orden, // Wenn einer nicht zuvor // Derb gedroschen worden." - Zahme Xenien IX
  • "Macht doch den zweiten Fensterladen auf, damit mehr Licht hereinkomme." - Letzte Worte, 22. März 1832
  • "Man lebt nur einmal in der Welt." - Clavigo / Carlos
  • "Närrisch, dass jeder in seinem Falle // Seine besondere Meinung preist! // Wenn Islam Gott ergeben heißt, // In Islam leben und sterben wir alle." - West-östlicher Divan
  • "Nennen wir nun Shakespeare einen der größten Dichter, so gestehen wir zugleich, dass nicht leicht jemand die Welt so gewahrte wie er, daß nicht leicht jemand, der sein inneres Anschauen aussprach, den Leser in höherm Grade mit in das Bewußtsein der Welt versetzt. Sie wird für uns völlig durchsichtig, wir finden uns auf einmal als Vertraute der Tugend und des Lasters, der Größe, der Kleinheit, des Adels, der Verworfenheit, und dieses alles, ja noch mehr, durch die einfachsten Mittel. Fragen wir aber nach diesen Mitteln, so scheint es, als arbeite er für unsre Augen, aber wir sind getäuscht: Shakespeares Werke sind nicht für die Augen des Leibes." - Schriften zur Literatur - Shakespeare und kein Ende I
  • "Nun ging mir eine neue Welt auf. Ich näherte mich den Gebirgen, die sich nach und nach entwickelten." - über die Alpen, Italienische Reise I, 7. September 1786
  • "Nun so wäre denn endlich die Untersuchung in die Geheimnisse der Mathematik gehüllt, damit doch ja niemand so leicht wage, sich diesem Heiligtum zu nähern." - über Isaac Newtons "Optik"
  • "Nur diejenige Erzählung verdient moralisch genannt zu werden, die uns zeigt, dass der Mensch in sich eine Kraft habe, aus Überzeugung eines Bessern, selbst gegen seine Neigung zu handeln." - Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten
  • "Nur durch geregelte Übung könnte man vorwärts kommen." - Italienische Reise
  • "Reden mag man noch so Griechisch, // Hörts ein Deutscher, der verstehts." - Paralipomena - Bruchstücke 154
  • "Ringe, Deutscher, nach römischer Kraft, nach griechischer Schönheit, // Beides gelang dir, doch nie glückte der gallische Sprung." - Tabulae Votivae 63 - Deutscher Genius
  • "Schicksal des Menschen, wie gleichst du dem Wind!" - Gesang der Geister
  • "Seit sechzig Jahren seh ich gröblich irren // Und irre so derb mit drein, // Da Labyrinthe nun das Labyrinth verwirren, // Wo soll euch Ariadne sein?" - Zahme Xenien II
  • "Tod ist Trennung, Dreifacher Tod Trennung ohne Hoffnung wiederzusehen." - "Drei Oden"
  • "Und bist du nicht willig, so brauch' ich Gewalt." - Der Erlkönig
  • "Und bring', da hast du meinen Dank // Mich vor die Weiblein ohn' Gestank. // Musst alle garst'gen Worte lindern, // Aus Scheißkerl Schurken, aus Arsch mach Hintern, // Und gleich' das Alles so fortan, // Wie du's wohl ehmals schon getan." - in einem Briefgedicht an Friedrich Wilhelm Gotter
  • "Und ich habe […] gefunden, dass Missverständnisse und Trägheit vielleicht mehr Irrungen in der Welt machen als List und Bosheit." - Die Leiden des jungen Werther, Brief vom 4. Mai 1771
  • "Und wer des Knäuels zartes Ende hält, // Der schlingt sich wohl durchs Labyrinth der Welt." - Die ersten Erzeugnisse der Stotternheimer Saline / Geognosie
  • "Und wie der Dichter eher ist als der Kritiker, so müssen wir auch vieles sehen, lesen und hören, ehe wir uns einfallen lassen wollen zu urteilen." - Theatralische Sendung II,2
  • "Völlig fremde und gegeneinander gleichgültige Menschen, wenn sie eine Zeitlang zusammenleben, kehren ihr Inneres wechselseitig heraus, und es muss eine gewisse Vertraulichkeit entstehen." - Wahlverwandtschaften II,13
  • "Von Verdiensten, die wir zu schätzen wissen, haben wir den Keim in uns." - Zum Shakespears Tag
  • "Vor Ihro Kaiserliche Majestät hab ich, wie immer, schuldigen Respekt. Er aber, sag's ihm, er kann mich im Arsch lecken!" - Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Ein Schauspiel, Goetz, 1. Auflage 1773, S. 139
  • "Wäre die Schweiz flach wie ein Pfannkuchen, wäre sie größer als Preußen." - Tag- und Jahreshefte, 1803
  • "Was hilft all das Kreuzigen und Segnen der Liebe, wenn sie nicht tätig wird." - an Charlotte von Stein, 9.-11. Dezember 1781
  • "Was ist unser höchstes Gesetz? Unser eigener Vorteil." - Der Gross-Cophta / Graf Domherr
  • "Wenn ich bedenke, wie man wenig ist, // Und was man ist, das blieb man andern schuldig." - Torquato Tasso
  • "Wenn wir uns jedoch Ihm (dem Koran) zuwenden, empört er uns jedesmal aufs neue, dann zieht er uns an, verblüfft uns und verlangt uns am Ende Ehrerbietung ab… Sein Stil, in Verbindung mit seinem Inhalt und seinem Ziel ist streng, groß, prächtig – dann und wann geradezu edel – so wird dieses Buch zu allen Zeiten eine sehr starken Einfluss ausüben." - zitiert von Thomas Patrick Hughes in Dictionary of Islam
  • "Wer nicht von dreitausend Jahren // Sich weiß Rechenschaft zu geben, // Bleib im Dunkeln unerfahren, // Mag von Tag zu Tage leben." - West-östlicher Divan: Rendsch Nameh, Buch des Unmuts
  • "Wer Wissenschaft und Kunst besitzt, hat auch Religion; wer jene beiden nicht besitzt, der habe Religion." - Zahme Xenien IX., Anfang
  • "Wie über die Menschen, so auch über die Denkmäler lässt sich die Zeit ihr Recht nicht nehmen." - Die Wahlverwandschaften
  • "Wo ist einer, der sich quälet // Mit der Last, die wir getragen? // Wenn es an Gestalten fehlet, // Ist ein Kreuz geschwind geschlagen. // Pfaffenhelden singen sie, // Frauen wohl empfohlen, // Oberleder bringen sie, // Aber keine Sohlen." - Auf den Kauf
  • "Wo die Geselligkeit Unterhaltung findet, ist sie zu Hause." - Tag- und Jahreshefte, 1802
  • "Wo viel Licht ist, ist auch ein starker Schatten." - Götz von Berlichingen
  • "Worte sind des Dichters Waffen." - Deutscher Parnass

Briefe

  • "Alle Argumente sind nur Variationen eines ersten festgefaßten Meinungs-Thema, deswegen unsere Vorfahren so weislich gesagt haben: mit einem, der deine Prinzipien leugnet, streite nicht." - Brief an Klaus F. Bachmann, 2. Februar 1822
  • "Allerdings ist in der Kunst und Poesie die Persönlichkeit alles, allein doch hat es unter den Kritikern und Kunstrichtern der neuesten Zeit schwache Personnagen gegeben, die dieses nicht zugestehen und die eine große Persönlichkeit bei einem Werke der Poesie oder Kunst nur als eine Art von geringer Zugabe wollten betrachtet wissen." - an Johann Peter Eckermann, 13. Februar 1831
  • "Alles Poetische sollte rhythmisch behandelt werden! Das ist meine Überzeugung." - Brief an Schiller, 25. November 1797
  • "An den Novellen des Cervantes [habe ich] einen wahren Schatz gefunden, sowohl der Unterhaltung als der Belehrung." - an Friedrich Schiller, 17. Dezember 1795
  • "An der Politik kann man sich so köstlich ergötzen wie an einer schönen Frau." - Brief an Schiller, 4. Dezember 1797
  • "Bei den Anstalten zu einem Feste vergisst man oft den einzuladen, dem zu Ehren es angestellt wird." - an Friedrich Wilhelm RiemerRiemer, 26. April 1810
  • "Das Epitomisieren eines poetischen Werks, das zuerst in eine große Weite und Breite angelegt war, bringt ein Schwanken zwischen Skizze und Ausführung hervor, das dem ganz befriedigenden Effekt durchaus schädlich ist." - an Friedrich Schiller, 5. Juli 1802
  • "Das musikalische Talent kann sich wohl am frühesten zeigen, indem die Musik ganz etwas Angeborenes, Inneres ist, das von Außen keiner großen Nahrung und keiner aus dem Leben gezogenen Erfahrung bedarf." - an Johann Peter Eckermann, 14. Februar 1831
  • "Das Rauchen macht dumm; es macht unfähig zum Denken und Dichten. […] Die Raucher verpesten die Luft weit und breit und ersticken jeden honetten Menschen, der nicht zu seiner Verteidigung zu rauchen vermag. Wer ist denn imstande, in das Zimmer eines Rauchers zu treten, ohne Übelkeit zu empfinden?" - Brief an Karl Ludwig von Knebel
  • "Dass ich Sizilien gesehen habe, ist mir ein unzerstörlicher Schatz auf mein ganzes Leben." - an Herzog Karl August, 27./29. Mai 1787
  • "Denn der Fall kommt öfter vor, als man denkt, dass eine Nation Saft und Kraft aus einem Werke aussaugt und in ihr eigenes inneres Leben dergestalt aufnimmt, dass sie daran keine weitere Freude haben, sich daraus keine Nahrung weiter zueignen kann." - an Thomas Carlyle, 15. Juni 1828
  • "Denn was ist eine Novelle anders als eine sich ereignete unerhörte Begebenheit. Dies ist der eigentliche Begriff, und so vieles, was in Deutschland unter dem Titel Novelle geht, ist gar keine Novelle, sondern bloß Erzählung." - an Johann Peter Eckermann, 29. Januar 1827
  • "Der entschiedene Vulkanist wird immer nur durch die Brille des Vulkanisten sehen, so wie der Neptunist und der Bekenner der neuesten Hebungstheorie durch die seinige." - an Johann Peter Eckermann, 18. März 1824
  • "Der Staat trägt einen Januskopf: Er hilft den Schwachen und erdrückt sie auch." - Brief an Charlotte von Stein
  • "Der Tabak bringt mehr Leute unter die Erde als alle Kriegereien." - Brief an Johann Friedrich Heinrich Schlosser, 3. Februar 1826
  • "Die Buchhändler sind alle des Teufels, für sie muß es eine eigene Hölle geben." - Brief an Friedrich von Müller, 21. Mai 1829
  • "Die Fratze des Parteigeists ist mir mehr zuwider als irgendeine andere Karikatur." - Brief an Schiller, 17. Mai 1797
  • "Die Hoffnung hilft uns leben." - Brief an Charlotte von Stein
  • "Die Irrtümer meiner Gegner sind seit einem Jahrhundert zu allgemein verbreitet, als dass ich auf meinem einsamen Wege hoffen könnte noch diesen oder jenen Gefährten zu finden. Ich werde allein bleiben! Ich komme mir oft vor wie ein Mann in einem Schiffbruch, der ein Brett ergreift, das nur einen einzigen zu tragen im Stande ist. Dieser eine rettet sich, während alle übrigen jämmerlich ersaufen." - an Johann Peter Eckermann, 10. Februar 1830
  • "Die Naturwissenschaften sind die einzigen, die uns auf einen sicheren, festen Grund führen, oder vielmehr, die uns nicht täuschen." - Brief an Ludwig von Löw und zu Steinfurt, 3. Oktober 1829
  • "Die Konsequenz der Natur tröstet schön über die Inkonsequenz der Menschen." - Brief an Karl Ludwig von Knebel, 2. April 1785
  • "Die Wahrheit enthält immer auch Lüge." - Brief an Charlotte von Stein
  • "Dieses alles, was dem Erzählenden und der Erzählung angehört, habe ich hier unter dem Worte: Dichtung begriffen, um mich des Wahren, dessen ich mir bewusst war, zu meinem Zweck bedienen zu können." - an Carl Friedrich Zelter, 15. Februar 1830; über Goethes Werke, Dichtung und Wahrheit
  • "Ein deutscher Schriftsteller, ein deutscher Märtyrer! - Ja, mein Guter! Sie werden es nicht anders finden! Und ich selbst kann mich kaum noch beklagen, es ist allen andern nicht besser gegangen, den meisten sogar schlechter, und in England und Frankreich ganz wie bei uns." - an Johann Peter Eckermann, 14. März 1830
  • "Ein Weib soll ihre Weiblichkeit nicht ausziehen wollen." - Brief an Charlotte von Stein, 21. September 1785
  • "Ein weiser Mann sollte das Wort Narr nicht so oft gebrauchen, besonders da ihm selbst der Hochmut so lästig ist." - Brief an Christian Gottlob Voigt
  • "Es gibt wunderliche Kritiker. An diesem Roman tadelten sie, daß der Held sich zu viel in schlechter Gesellschaft befinde. Dadurch aber, daß ich die sogenannte schlechte Gesellschaft als Gefäß betrachtete, um das, was ich von der guten zu sagen hatte, darin niederzulegen, gewann ich einen poetischen Körper und einen mannigfaltigen dazu. Hätte ich aber die gute Gesellschaft wieder durch sogenannte gute Gesellschaft zeichnen wollen, so hätte niemand das Buch lesen mögen. Den anscheinenden Geringfügigkeiten des Wilhelm Meister liegt immer etwas Höheres zum Grunde, und es kommt bloß darauf an, dass man Augen, Weltkenntnis und Übersicht genug besitze, um im Kleinen das Größere wahrzunehmen. An dem mag das gezeichnete Leben als Leben genügen." - an Johann Peter Eckermann, 25. Dezember 1825 über Wilhelm Meister
  • "Es ist immer erbaulich, sich zu überzeugen: dass im hohen Alter die verständige Vernunft, oder, wenn man will, der vernünftige Verstand sich als Stellvertreter der Sinne legitimieren darf." - an Carl Friedrich Zelter, 16. Dezember 1829
  • "Es ist ja doch alles Dämmerung in dieser Welt, ein bisschen mehr oder weniger, dafür lässt sich Trost finden." - an Johann Christian Limprecht, 19. April 1770
  • "Es ist keine Kleinigkeit, das, was man im zwanzigsten Jahre konzipiert hat, im 82. außer sich darzustellen und ein solches inneres lebendiges Knochengeripp mit Sehnen, Fleisch und Oberhaupt zu bekleiden, auch wohl dem fertig Hingestellten noch einige Mantelfalten umzuschlagen, damit alles zusammen ein offenbares Rätsel bleibe, die Menschen fort und fort ergötze und ihnen zu schaffen mache." - an Carl Friedrich Zelter, 1. Juni 1831
  • "Es wird die Zeit kommen, da die Frauen regieren werden. Ob diese Zeit besser sein wird, wer weiß es?" - Brief an Schiller, 11. Februar 1798
  • "Gar hübsch ists, auf seinem Pferde mit dem Mantelsäckchen wie auf einem Schiffe herumzukreuzen." - an Charlotte von Stein, 2. Dezember 1777
  • "Hegel hat in den Berliner Jahrbüchern eine Rezension über Hamann geschrieben, die ich in diesen Tagen lese und wieder lese und die ich sehr loben muss. Hegels Urteile als Kritiker sind immer gut gewesen." - an Johann Peter Eckermann, 17. Februar 1829
  • "Ich befinde mich in dem Falle Voltaires, der nichts heißer erstrebte als die Anerkennung derjenigen, die ihm ihren Beifall versagten." - Brief an Alexander Graf von Stroganoff, 1825/1830
  • "Ich sprach mir's aus: als wenn die ewige Harmonie sich mit sich selbst unterhielte, wie sich's etwa in Gottes Busen, kurz vor der Weltschöpfung, möchte zugetragen haben, so bewegte sich's auch in meinem Innern, und es war mir, als wenn ich weder Ohren, am wenigsten Augen und weiter keine übrigen Sinne besäße noch brauchte." - Brief an Carl Friedrich Zelter, über die Musik von Johann Sebastian Bach
  • "In diesem Sinne mach ich aufmerksam auf einen Mann, der die große Epoche reinerer Menschenkenntnis, edler Duldung, zarter Liebe in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts zuerst angeregt und verbreitet hat. An diesen Mann, dem ich so viel verdanke, werd ich oft erinnert, auch fällt er mir ein, wenn von Irrtümern und Wahrheiten die Rede ist, die unter den Menschen hin und wider schwanken." - über Laurence Sterne, Schriften zur Literatur
  • "Jede Hoffnung ist eigentlich eine gute Tat." - Brief an Friedrich von Müller
  • "Käme er, man würde ihn zum zweiten Mal kreuzigen." - an Johann Peter Eckermann, 12. März 1828
  • "Man darf beide Dichter nicht miteinander vergleichen, ohne den einen durch den andern zu vernichten. Byron ist der brennende Dornbusch, der die heilige Zeder des Libanon in Asche legt. Das große Epos des Italieners hat seinen Ruhm durch Jahrhunderte behauptet, aber mit einer einzigen Zeile des Don Juan könnte man das ganze Befreite Jerusalem vergiften." - über Torquato Tasso und Georg Lord Byron, an Johann Peter Eckermann, 18. Mai 1824
  • "Man soll tun, was man kann, einzelne Menschen vom Untergang zu retten." - Brief an Charlotte von Stein, 12. September 1780
  • "Schreibe nur, wie du reden würdest, und so wirst du einen guten Brief schreiben." - Brief an Cornelia Goethe, 7. Dezember 1765
  • "Sein Jahrhundert kann man nicht verändern, aber man kann sich dagegenstellen und glückliche Wirkungen vorbereiten." - Brief an Schiller, 21. Juli 1798
  • "So, in ewiger Dämmerung und Einsamkeit beharrend, sind die Mütter schaffende Wesen, sie sind das schaffende und erhaltende Prinzip, von dem alles ausgeht, was auf der Oberfläche der Erde Gestalt und Leben hat. Was zu atmen aufhört, geht als geistige Natur zu ihnen zurück, und sie bewahren es, bis es wieder Gelegenheit findet, in ein neues Dasein zu treten. Alle Seelen und Formen von dem, was einst war und künftig sein wird, schweift in dem endlosen Raum ihres Aufenthaltes wolkenartig hin und her, es umgibt die Mütter, und der Magier muss also in ihr Reich gehen, wenn er durch die Macht seiner Kunst über die Form eines Wesens Gewalt haben und ein früheres Geschöpf zu einem Scheinleben hervorrufen will." - an Johann Peter Eckermann, 10. Januar 1830 zu Goethes Werke, Faust
  • "Sonst, der Mensch auf sich allein gestellt, suchte er Hilfe bei anderen: in Burgen, Schlössern, bei Freunden. Jetzt, in der öffentlichsten Kommunikation hilflos, und nur durch sein Inneres zu trösten und zu helfen." - an Friedrich Wilhelm Riemer, 14. Mai 1808
  • "Was ist Schönheit? Sie ist nicht Licht und nicht Nacht. Dämmerung, eine Geburt von Wahrheit und Unwahrheit. Ein Mittelding." - an Friederike Oeser, 13. Februar 1769

Zugeschrieben

  • "Alle Empiriker streben nach der Idee und können sie in der Mannigfaltigkeit nicht entdecken; alle Theoretiker suchen sie im Mannigfaltigen und können sie darinne nicht auffinden."
  • "Alles auf der Welt kommt auf einen gescheiten Einfall und einen festen Entschluss an."
  • "Alles ist einfacher, als man denken kann, zugleich verschränkter, als zu begreifen ist."
  • "Alles ist Kampf, Ringen. Nur der verdient die Liebe und das Leben, der täglich sie erobern muss."
  • "Alles Lebendige bildet eine Atmosphäre um sich her."
  • "Alles, was wir treiben und tun, ist ein Abmühen; wohl dem, der nicht müde wird."
  • "Ältere Freundschaften haben vor neuen hauptsächlich das voraus, dass man sich schon viel verziehen hat."
  • "Arzneien gibt es viele, doch nur wenige helfen."
  • "Anstatt meinen Worten zu widersprechen, sollten sie nach meinem Sinn handeln."
  • "Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen."
  • "Aufrichtig zu sein, kann ich versprechen, unparteiisch zu sein aber nicht."
  • "Bin männlichen Geschlechts, der Geiz!"
  • "Da ein Lexikon so wie ein Compendium einer Erfahrungswissenschaft eigentlich nur eine Sammlung des kursierenden Wahren und Falschen ist, so wird man auch von dieser Gesellschaft nichts weiter erwarten."
  • "Dankbarkeit ist manchmal ein Band, oft aber eine Fessel."
  • "Das Allgemeine und Besondere fallen zusammen: Das Besondere ist das Allgemeine, unter verschiedenen Bedingungen erscheinend."
  • "Das Auge bevorzugt gar zu gerne das Ohr."
  • "Das beste Monument des Menschen ist der Mensch."
  • "Das ganze Leben besteht aus // Wollen und Nicht-Vollbringen, // Vollbringen und Nicht-Wollen."
  • "Das Gleiche lässt uns in Ruhe, aber der Widerspruch ist es, der uns produktiv macht."
  • "Das Leben vor uns ist wie ein Steinbruch vor dem Baumeister."
  • "Das Menschenleben ist seltsam eingerichtet: Nach den Jahren der Last hat man die Last der Jahre."
  • "Das Publikum beklagt sich lieber unaufhörlich, übel bedient worden zu sein, als dass es sich bemühte, besser bedient zu werden."
  • "Das schönste Glück des denkenden Menschen ist, das Erforschliche erforscht zu haben und das Unerforschliche ruhig zu verehren."
  • "Das Wahre ist gottähnlich; es erscheint nicht unmittelbar, wir müssen es in seinen Manifestationen erraten."
  • "Das wahre Glück ist die Genügsamkeit"
  • "Denn an diesen Ort Rom knüpft sich die ganze Geschichte der Welt an."
  • "Denn wer lange bedenkt, der wählt nicht immer das Beste."
  • "Den Stoff sieht jedermann vor sich, den Gehalt findet nur der, der etwas dazu zu tun hat, und die Form ist ein Geheimnis den Meisten."
  • "Der Charakter ruht auf der Persönlichkeit, nicht auf den Talenten."
  • "Der Mensch träumt nur, damit er nicht aufhöre, zu sehen."
  • "Der menschliche Geist, welche Fortschritte er auch auf anderen Gebieten zeitigen mag, wird nie die Höhe und die sittliche Kultur des Christentums übersteigen, das in den Evangelien aufstrahlt und erglüht."
  • "Der Glaube ist nicht der Aufgang, sondern das Ende allen Wissens."
  • "Der Witz setzt immer ein Publikum voraus. Darum kann man den Witz auch nicht bei sich behalten. Für sich allein ist man nicht witzig."
  • "Der Zweck des Lebens ist das Leben selbst."
  • "Deutschland ist und bleibt auf ewig das wahre Vaterland meines Herzens und Geistes."
  • "Die Dunkelheit gewisser Maximen ist nur relativ: nicht alles ist dem Hörenden deutlich zu machen, was dem Ausübenden einleuchtet."
  • "Die Form will so gut verdaut sein als der Stoff; ja, sie verdaut sich viel schwerer."
  • "Die Geheimnisse der Lebenspfade darf und kann man nicht offenbaren; es gibt Steine des Anstoßes, über die ein jeder Wanderer stolpern muss. Der Poet aber deutet auf die Stelle hin."
  • "Die Natur – durch ein paar Züge aus dem Becher der Liebe hält sie für ein Leben voll Mühe schadlos."
  • "Die Natur ist das einzige Buch, das auf allen Blättern großen Gehalt bietet."
  • "Die Menschheit? Das ist ein Abstraktum. Es hat von jeher nur Menschen gegeben und wird nur Menschen geben."
  • "Die Wissenschaften so gut als die Künste bestehen in einem überlieferbaren (realen), erlernbaren Teil und in einem unüberlieferbaren (idealen), unlernbaren Teil."
  • "Die Wissenschaften zerstören sich auf doppelte Weise selbst: Durch die Breite, in die sie gehen, und durch die Tiefe, in die sie sich versenken."
  • "[Eckermann] bleibt, wegen fördernder Teilnahme, ganz unschätzbar."
  • "Eckermann [...] ist [...] vorzüglich die Ursache, dass ich den Faust fortsetze."
  • "Eigentlich ist es nur des Menschen, gerecht zu sein und Gerechtigkeit zu üben; denn die Götter lassen alle gewähren: Ihre Sonne scheint über Gerechte und Ungerechte."
  • "Ein alter gutmütiger Examinator sagte einem Schüler ins Ohr: // »Etiam nihil didicisti«, // und lässt ihn für gut hingehen." (»Auch du hast nichts gelernt.«)
  • "Ein guter Mensch in seinem dunklem Drange ist sich des rechten Weges wohl bewusst."
  • "Ein Lebenskünstler ist, wer sich von den lästigen Kleinkriegern des Alltags nicht Kleinkriegen lässt."
  • "Ein Problem lösen heißt, sich vom Problem zu lösen."
  • "Eine Sammlung von Anekdoten und Maximen ist für den Weltmann der größte Schatz, wenn er die ersten an schicklichen Orten ins Gespräch einzustreuen, der letzten im treffenden Falle sich zu erinnern weiß."
  • "Einen Tyrannen zu hassen vermögen auch knechtische Seelen. Nur wer die Tyrannei hasset, ist edel und groß."
  • "Einer neuen Wahrheit ist nichts schädlicher als ein alter Irrtum."
  • "Es geht nichts über die Freude, die uns das Studium der Natur gewährt. Ihre Geheimnisse sind von unergründlicher Tiefe, aber es ist uns Menschen erlaubt und gegeben, immer weitere Eingriffe hinein zu tun. Und gerade, dass sie am Ende doch unergründlich bleibt, hat für uns einen ewigen Reiz, immer wieder zu ihr heranzugehen und immer wieder neue Einblicke und neue Entdeckungen zu versuchen."
  • "Es gibt Bücher, durch welche man alles erfährt und doch zuletzt von der Sache nichts begreift."
  • "Es gibt keine patriotische Kunst und keine patriotische Wissenschaft. Beide gehören, wie alles hohe Gute, der ganzen Welt an und können nur durch allgemeine freie Wechselwirkung aller zugleich Lebenden, in steter Rücksicht auf das, was uns vom Vergangene."
  • "Es gibt viele Menschen, die sich einbilden, was sie erfahren, das verstünden sie auch."
  • "Es hört doch jeder nur, was er versteht."
  • "Es ist ein großer Unterschied, ob ich lese zum Genuss und Belebung oder zur Erkenntnis und Belehrung."
  • "Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden. Es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun."
  • "Es ist nichts schrecklicher als eine tätige Unwissenheit."
  • "Es soll nicht genügen, dass man Schritte tue, die einst zum Ziele führen, sondern jeder Schritt soll Ziel sein und als Schritt gelten."
  • "Es werden wohl noch zehntausend Jahre ins Land gehen, und das Märchen vom Jesus Christus wird immer noch dafür sorgen, dass keiner so richtig zu Verstande kommt."
  • "Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen, ist alles andere ein Kinderspiel."
  • "Gegner glauben uns zu widerlegen, indem sie ihre Meinung wiederholen und die unsre nicht achten."
  • "Geheimnisse sind noch keine Wunder."
  • "Gerne der Zeiten gedenk' ich, da alle Glieder gelenkig - bis auf eins. Doch die Zeiten sind vorüber, steif geworden alle Glieder - bis auf eins."
  • "Geschichten schreiben ist eine Art, sich das Vergangene vom Hals zu schaffen."
  • "Gewisse Bücher scheinen geschrieben zu sein, nicht damit man daraus lernt, sondern damit man wisse, dass der Verfasser etwas gewusst hat."
  • "Gewissen Geistern muss man ihre Idiotismen lassen."
  • "Hab' nur den Mut, die Meinung frei zu sagen und ungestört! Es wird den Zweifel in die Seele tragen, dem der es hört. Und vor der Lust des Zweifels flieht der Wahn. Du glaubst nicht, was ein Wort oft wirken kann."
  • "Hoch ist der Doppelgewinn zu schätzen: Barmherzig sein und sich zugleich ergetzen."
  • "Hypothesen sind Wiegenlieder, womit der Lehrer seine Schüler einlullt."
  • "Ich hörte mich anklagen, als sei ich ein Widersacher, ein Feind der Mathematik überhaupt, die doch niemand höher schätzen kann als ich, da sie gerade das leistet, was mir zu bewirken völlig versagt worden."
  • "Ich habe kein anderes Interesse, als das Äußere der Gegenstand deutlich zu fassen, dadurch freilich verstand ich auch den inneren Gang der Dinge."
  • "Ich verwünsche das Tägliche, weil es immer absurd ist. Nur was wir durch mögliche Anstrengung ihm übergewinnen, lässt sich wohl einmal summieren."
  • "In Bibliotheken fühlt man sich wie in der Gegenwart eines großen Kapitals, das geräuschlos unberechenbare Zinsen spendet."
  • "Im Auslegen seid frisch und munter - legt ihrs nicht aus, so legt was unter."
  • "Ironie ist das Körnchen Salz, das das Aufgetischte überhaupt erst genießbar macht."
  • "Irrend lernt man."
  • "Jede Lösung eines Problems ist ein neues Problem."
  • "Jede methodische Zusammenstellung zerstreuter Elemente bewirkt eine Art von geistiger Geselligkeit, welche denn doch das Höchste ist, wonach wir streben."
  • "Lachen, Weinen, Lust und Schmerz sind Geschwisterkinder."
  • "Lehre tut viel, aber Aufmunterung tut alles."
  • "Man darf nur alt werden, um milder zu sein; ich sehe keinen Fehler begehen, den ich nicht auch begangen hätte."
  • "Man kann sein Gewissen betrügen, aber nicht täuschen."
  • "Man könnt' erzogene Kinder gebären, wenn die Eltern erzogen wären."
  • "Man muss erst jemand sein, bevor man etwas tun kann."
  • "Man reist nicht um anzukommen, sondern um zu reisen."
  • "Man soll alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen."
  • "Manches Herrliche der Welt ist in Krieg und Streit zerronnen. Wer beschützt und erhält, hat das schönste Los gewonnen."
  • "Mehr Licht!" - Letzte Worte, 22. März 1832, In seiner Heimatstadt Frankfurt erzählt man sich, dass Goethe aber eigentlich sagen wollte: "Mer lischt [hier so schlescht]." Was für einen Hochdeutschen als "Mehr Licht. [Mir so schlecht]." gedeutet werden könnte. Oder aber auch: "Man liegt hier so schlecht."
  • "Mit dem Wissen wächst der Zweifel."
  • "Nichts ist höher zu schätzen als der Wert des Tages."
  • "Nichts ist schrecklicher als ein Lehrer, der nicht mehr weiß als das, was die Schüler wissen sollen."
  • "Nun ging mir eine neue Welt auf. Ich näherte mich den Gebirgen, die sich nach und nach entwickelten."
  • "Sammler sind glückliche Menschen."
  • "Schönheit ist ein gar willkommener Gast."
  • "Setze den Stein nach der Richtschnur, nicht die Richtschnur nach dem Stein."
  • "Sieht man ein Übel, so wirkt man unmittelbar darauf, d.h. man kuriert unmittelbar aufs Symptom los."
  • "Sobald der Geist auf ein Ziel gerichtet ist, kommt ihm vieles entgegen."
  • "Toren und gescheite Leute sind gleich unschädlich. Nur die Halbnarren und Halbweisen, das sind die Gefährlichsten."
  • "Unsere Wünsche sind die Vorboten der Fähigkeiten, die in uns liegen."
  • "Unter allen Festen ist das Hochzeitsfest das unschicklichste. Keines sollte mehr in Stille, Demut und Hoffnung begangen werden als dieses."
  • "Vom Ziel haben viele Menschen einen Begriff, nur möchten sie es gern schlendernd auf Promenaden erreichen."
  • "Wäre nicht das Auge sonnenhaft, die Sonne könnt es nie erblicken."
  • "Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah!"
  • "Was aber ist deine Pflicht? Die Forderung des Tages."
  • "Was die Franzosen tournure nennen, ist eine zur Anmut gemilderte Anmaßung. Man sieht daraus, dass die Deutschen keine tournure haben können; ihre Anmaßung ist hart und herb, ihre Anmut mild und demütig; das eine schließt das andere aus und sind nicht zu verbinden."
  • "Was immer Du tun kannst oder wovon Du träumst - fange es an. In der Kühnheit liegt Genie, Macht und Magie."
  • "Was man nicht versteht, besitzt man nicht."
  • "Wenn auch die Welt im Ganzen fortschreitet, die Jugend muss doch immer wieder von vorn anfangen."
  • "Wenn die Affen es dahin bringen könnten, Langeweile zu haben, so könnten sie Menschen werden."
  • "Wenn je das Göttliche auf Erden erschien, so war es in der Person Christi."
  • "Wenn man alle Gesetze studieren würde, hätte man gar keine Zeit, sie zu übertreten."
  • "Wenn man die Unredlichkeit der Deutschen in ihrer ganzen Größe kennenlernen will, muß man sich mit der deutschen Literatur bekannt machen."
  • "Wenn man einmal weiß, worauf alles ankommt, hört man auf, gesprächig zu sein."
  • "Wenn man von den Leuten Pflichten fordert und ihnen keine Rechte zugestehen will, muß man sie gut bezahlen."
  • "Wenn mir eine Sache missfällt, so lass ich sie liegen oder mache sie besser."
  • "Wer das erste Knopfloch verfehlt, kommt mit dem Zuknöpfen nicht zu Rande."
  • "Wer klare Begriffe hat, kann befehlen."
  • "Wer mit dem Leben spielt, kommt nie zurecht; // wer sich nicht selbst befiehlt, bleibt immer ein Knecht."
  • "Wer nicht eine Million Leser erwartet, sollte keine Zeile schreiben."
  • "Wer nicht neugierig ist, erfährt nichts."
  • "Wer sichere Schritte tun will, muss sie langsam tun."
  • "Wer vorsieht, ist Herr des Tags."
  • "Wie schwer ist es, dass der Mensch recht abwäge, was man aufopfern muss gegen das, was zu gewinnen ist."
  • "Willst du dich am Ganzen erquicken, so musst du das Ganze im Kleinsten erblicken."
  • "Willst lustig leben, Geh mit zwei Säcken, // Einen zum Geben, Einen um einzustecken. // Da gleichst du Prinzen, // Plünderst und beglückst Provinzen."
  • "Wir blicken so gern in die Zukunft, weil wir das Ungefähre, was sich in ihr hin und her bewegt, durch stille Wünsche so gern zu unsern Gunsten heranleiten möchten."
  • "Wir erschrecken über unsere eigenen Sünden, wenn wir sie an anderen erblicken."
  • "Wir mögen die Welt kennen lernen, wie wir wollen, sie wird immer eine Tag- und eine Nachtseite behalten."
  • "Wir tappen alle in Geheimnissen und Wundern."
  • "Wissen: Das Bedeutende der Erfahrung, das immer ins Allgemeine hinweist."
  • "Wohl ist alles in der Natur Wechsel, aber hinter dem Wechsel ruht ein Ewiges."
  • "Wollte, Gott hätte mich zum Gärtner oder zum Laboranten gemacht, ich könnte glücklich sein."
  • "Zustand ist ein albernes Wort; weil nichts steht und alles beweglich ist."
  • "Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel."

Fälschlicherweise zugeschrieben

  • "Fleiß mein Freund, ist Arbeit zu tun, die man nicht kann." - Benjamin Körner
  • "Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht." - Bertolt Brecht
  • "Sammler sind glückliche Menschen." - Entspricht zwar Goethes Denkweise, ist aber nicht nachweisbar

Zitate mit Bezug auf Johann Wolfgang von Goethe

  • "Da ich keinen Vater hatte, brauchte ich ein männliches Vorbild, auf das ich mich beziehen konnte. Und so schwärmte ich für alles, was Goethe betraf." - Marlene Dietrich
  • "Die Deutschen haben die Manie, sämtliche Völker erlösen zu wollen. Parzival mit dem Maschinengewehr. Man fragt sich nur, wieso Goethe in diesem Lande existieren konnte." - Walter Hasenclever
  • "Eckermann zu ertragen, ist für Goethe sicher ein Opfer gewesen. Seien wir ihm dankbar dafür." - Oswald Bumke
  • "Eine kritische Betrachtung der Biographie der Charlotte von Stein provoziert allerdings die Frage, ob sie die ihr gewidmete Aufmerksamkeit auch ohne ihre komplizierte Verbindung zu Goethe gefunden hätte. Wie mit einem goldenen Faden ist ihr ganzer Lebenslauf mit dem Namen Goethe durchwirkt." - Gerhart Söhn, Frauen der Aufklärung und Romantik, Von der Karschin bis zur Droste, 1998
  • "Ich halte dafür, dass diese Gespräche für Leben, Kunst und Wissenschaft nicht allein manche Aufklärung und manche unschätzbare Lehre enthalten, sondern dass diese unmittelbaren Skizzen nach dem Leben auch ganz besonders dazu beitragen werden, das Bild zu vollenden, was man von Goethe aus seinem mannigfaltigen Werk bereits in sich tragen mag. Weit entfernt aber bin ich auch wiederum, zu glauben, daß hiermit nun der ganze innere Goethe gezeichnet sei. Man kann diesen außerordentlichen Geist und Menschen mit Recht einem vielseitigen Diamanten vergleichen, der nach jeder Richtung hin eine andere Farbe spiegelt. Und wie er nun in verschiedenen Verhältnissen und zu verschiedenen Personen ein anderer war, so kann ich auch in meinem Falle nur in ganz bescheidenem Sinne sagen: dies ist mein Goethe. Und dieses Wort dürfte nicht bloß davon gelten, wie er sich mir darbot, sondern besonders auch davon, wie ich ihn aufzufassen und wiederzugeben fähig war. Es geht in solchen Fällen eine Spiegelung vor, und es ist sehr selten, dass bei dem Durchgange durch ein anderes Individuum nichts Eigentümliches verloren gehe und nichts Fremdartiges sich beimische. Die körperlichen Bildnisse Goethes von Rauch, Dawe, Stieler und David sind alle in hohem Grade wahr, und doch tragen sie alle mehr oder weniger das Gepräge der Individualität, die sie hervorbrachte. Und wie nun ein solches schon von körperlichen Dingen zu sagen ist, um wieviel mehr wird es von flüchtigen, untastbaren Dingen des Geistes gelten! Wie dem nun aber in meinem Fall auch sei, so werden alle diejenigen, denen aus geistiger Macht oder aus persönlichem Umgange mit Goethe ein Urteil dieses Gegenstandes zusteht, mein Streben nach möglichster Treue hoffentlich nicht verkennen." - Johann Peter Eckermann über Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens, zitiert nach der Ausgabe: Tempel Klassiker, Tempel Verlag, 1958
  • [Johann Wolfgang von Goethe ist] "wirklich ein Mann, dessen Liebe kein edles Herz zu erwerben sich schämen darf. Je näher ich ihn kennenlerne, je mehr innere Güte entdecke ich an ihm." - Christian Gottlob Voigt, Brief an Gottlieb Hufeland, 1784
  • "Goethe behagt die Hofluft zu sehr, mehr als es einem Dichter ziemt. Es ist nicht viel mehr über die Lächerlichkeiten der Virtuosen hier zu reden, wenn Dichter, die als die ersten Lehrer der Nation anzusehen sein sollten, über diesen Schimmer alles andere vergessen können." - Ludwig van Beethoven
  • "Goethe hält durch die Macht seiner Werke die Entwicklung der deutschen Sprache wahrscheinlich zurück." - Franz Kafka, Tagebücher, 1911
  • "Goethe trank täglich mehr als zwei Liter Wein und wurde über 80 Jahre alt. Und niemand sage, mit nur einem Liter hätte er zweimal so viel geschrieben und wäre er doppelt so alt geworden." - Gregor Brand
  • "Goethe war der größte Deutsche, nicht nur der größte deutsche Dichter." - Karl Marx und Friedrich Engels in einem Aufsatz
  • "Seit ich fühle, (...) habe ich Goethe gehasst, seit ich denke, weiß ich, warum." - Ludwig Börne
  • "Wenn mein Sohn von Frankfurt nach Mainz reist, so bringt er mehr Kenntnis heim als andere aus Amerika." - Katharina Elisabeth Goethe, Mutter
  • "Wer dichten will, der täte gut, er macht' es so, wie Goethe tut!" - Erich Mühsam, Schüttelreime
  • "Wie konnte es geschehen, dass es nach dem Erscheinen von Goethes Werther zu einer Selbstmordwelle kam und beim Erscheinen meiner Tagebücher eine Antiselbstmordwelle einsetzte?" - Anaïs Nin, Der Künstler als Magier
  • "Zwei Weltgenies, jahrzehntelang gleichzeitig lebend, die gleiche Sprache sprechend, nur ein paar hundert Kilometer voneinander entfernt wohnend, aber: Kant habe nie von ihm Kenntnis genommen, stellte Goethe nüchtern fest. Spätestens seit selbst der überintelligente Kant nicht von Goethe Kenntnis nahm, braucht sich kein Genie mehr über Nichtbeachtung zu grämen." - Gregor Brand