Paul Kirchhof Quotes
From Famous Quotes
Paul Kirchhof (*1943)
deutscher Jurist und Finanzexperte
Überprüft
- "Der Gesetzgeber muss sich auch die Frage stellen - nachdem er eine Unternehmenssteuerreform geregelt hat -, ob mindestens eine gleiche Steuerreform mit ähnlichen Volumina zu Gunsten der Familie geboten ist. Gestaltungsräume sind da; die Wissenschaft hat Modelle unterbreitet, deren man sich bedienen kann." - Rede am 15. Januar 2005 in Münster
- "Gegenwärtig setzen wir das deutsche Steuerrecht ein, um dem Bürger vorzuschreiben, welche Verträge er schließen soll. Wir trauen ihm nicht mehr zu, dass er mit seinem selbst erworbenen Einkommen am besten wisse, wie er es zu verwenden habe. Deswegen drängen wir ihn mit dem Instrumentarium des staatlichen Gesetzes, in den Schiffsbau in Korea zu investieren, obwohl unsere Schiffbauer in Hamburg und Rostock Überkapazitäten haben. Wir drängen ihn Filmfonds zu zeichnen, um den deutschen Film zu fördern, obwohl wir wissen, dass diese Förderung zu 80% in Hollywood ankommt. Wir veranlassen ihn, Windräder zu finanzieren, obwohl er weder mit Wind noch mit Rädern etwas zu tun hat. Das staatliche Gesetz ist der Anlass, dass jemand eintritt in eine Personengesellschaft, mit einem Partner, den er nicht kennen lernen will, wegen eines Produkts, das ihn nicht interessiert, an einem Standort, den er nie betreten wird, allein in der Sehnsucht nach Verlusten." - Rede am 6. Mai 2005 auf dem Bundesparteitag der FDP
- "In 20 Jahren... würde auch der Letzte merken, dass alle Sicherungssysteme darauf basieren, dass leistungsfähige, junge Menschen dieses Wirtschafts- und Staatssystem übernehmen. Der altersgebrechliche Mensch wird sich nicht mit der einen Hand auf eine Aktie und der anderen auf einen 500€ Schein stützen können - er wird glücklich sein, wenn er einen Menschen findet, der ihn stützt." - Rede am 15. Januar 2005 in Münster
- "Jeder Steuerrechtler weiß, dass man ohne Bilanzrecht keine Steuerschuld ausrechnen kann. Das ist so, als wenn man sagte: Fahren Sie mit dem Auto, den Motor liefere ich nach." - Bei Maybrit Illner am 15. September zu Hans Eichels Berechnungen zum Kirchhof-Konzept
- "Wenn die Mutter ihrem Kind das Allerbeste wünscht, ist diese Mutter ein guter Mensch. Wenn der Staat für seine Bürger das Allerbeste anordnet, ist er ein Tyrann." - Rede am 6. Mai 2005 auf dem Bundesparteitag der FDP
- "Wie sieht Familienglück in einer wirklich gelebten, echten Gemeinschaft von Eltern und Kindern aus? Die Mutter macht in ihrer Familie Karriere, die nicht Macht, sondern Freundschaft verheißt, nicht Geld, sondern Glück bringt. Ihr Beruf als Familienmanager fordert - jenseits des zweiten, des eher handwerklichen Auftrags - stetige Präsenz, einen Raum der Bedingungslosigkeit und des Humanum, eine Intimität als Grundmuster der Familie, ohne die eine Frau zwischenmenschliche Beziehungen nicht gestalten, Menschlichkeit nicht schenken kann. Die Mutter widmet ihren Kindern vor allem Zeit, gibt ihnen auf dieser Grundlage Zärtlichkeit, Zuwendung und ein Zuhause. ... Vatertugend wird vor allem von der klassischen Erfahrung bestimmt, dass es die Aufgabe der Einflussreichen ist, die ihnen Anvertrauten zu schützen. Der Vater findet seine Identität, wenn er die ökonomischen Grundlagen der Familie beschafft und die Kinder in ihrer Zugehörigkeit zu Familie, Staat, marktwirtschaftlicher Ordnung, Kulturgemeinschaft und Kirche erzieht. Das »Abenteuer Familie« öffnet uns die Augen für die Kernbedrohung unserer Gegenwart, für Fehlleistungen der Politik und für eine existenzgefährdende Gleichgültigkeit im Sog allgemeiner Erwerbsfaszination." - Welt am Sonntag 31. März 2002 Der Text erschien zuerst als Vorwort des Buches von Jürgen & Martine Liminski in: Abenteuer Familie
- "Wir müssen die Rahmenbedingungen verbessern, damit die Menschen ihrem Willen zum Kind folgen können. Dazu gehört es, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf besser zu organisieren. Das heißt mehr Unterstützung bei der Erziehung und Rückkehrgarantien zum Arbeitsplatz." - sueddeutsche.de 30. August 2005