Max Frisch - Zitate

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Max Frisch (1911-1991)

Schweizer Schriftsteller

Überprüft

  • "Sie wird gebraucht, unsere Schuld, sie rechtfertigt viel im Leben anderer." - Montauk, 1975
  • "Alltag ist nur durch Wunder erträglich." - Mein Name sei Gantenbein, 1964
  • "An den Scheiben summt eine Fliege, Wolken von Glück, der Traurigkeit nahe, umfangen und tragen die Stunde, das seltsame Dasein und Wachsein, das Unerwartet-Gemeinsame, das in dieser werktäglichen Bauernstube wie ein Schicksal gelauert hat, das Wissen, man hat sich getroffen." - Stiller, 1954
  • "Auch sind wir die Verfasser der anderen; wir sind auf eine heimliche und unentrinnbare Weise verantwortlich für das Gesicht, das sie uns zeigen, verantwortlich nicht für ihre Anlage, aber für die Ausschöpfung dieser Anlage." - Erstes Tagebuch
  • "Blinder als blind ist der Ängstliche." - Biedermann und die Brandstifter, 1958
  • "Das Bewusstsein unserer Sterblichkeit ist ein köstliches Geschenk, nicht die Sterblichkeit allein, die wir mit den Molchen teilen, sondern unser Bewusstsein davon. Das macht unser Dasein erst menschlich." - Tagebuch 1946-1949, 1950
  • "Eifersucht ist Angst vor dem Vergleich." - Tagebuch 1946-49, 1950
  • "Ein ehrlicher Mensch ist einer, der etws verlegen wird, wenn man ihm sagt, er sei ein ehrlicher Mensch." - Montauk, 1975
  • "Es ist nicht die Zeit für Ich-Geschichten. Und doch vollzieht sich das menschliche Leben oder verfehlt sich am einzelnen Ich, nirgends sonst." - Mein Name sei Gantenbein, 1964
  • "Es sind die kleinen Rechthabereien, die eine große Liebe zerstören können." - Mein Name sei Gantenbein, 1964
  • "Ich bin Techniker und gewohnt, die Dinge zu sehen, wie sie sind." - Homo Faber, 1957
  • "Ich probiere Geschichten an wie Kleider!" - Mein Name sei Gantenbein
  • "Jeder Mensch erfindet sich früher oder später eine Geschichte, die er für sein Leben hält." - Ich schreibe für Leser 11
  • "Katastrophen kennt allein der Mensch, sofern er sie überlebt; die Natur kennt keine Katastrophen." - Der Mensch erscheint im Holozän, 1979
  • "Literatur hebt den Augenblick auf, dazu gibt es sie." - Montauk, 1975
  • "Man hat Arbeitskräfte gerufen, und es kamen Menschen. Sie fressen den Wohlstand nicht auf, im Gegenteil, sie sind für den Wohlstand unerlässlich." - Vorwort zu Alexander J. Seilers "Siamo italiani / Die Italiener", 1965
  • "Scherz ist die drittbeste Tarnung. Die zweitbeste: Sentimentalität. Aber die beste und sicherste Tarnung ist immer noch die blanke und nackte Wahrheit. Die glaubt niemand." - Biedermann und die Brandstifter, 1958
  • "Was zuweilen am meisten fesselt, sind die Bücher, die zum Widerspruch reizen, mindestens zum Ergänzen." - Tagebuch 1946 - 1949, Abschnitt »1946«

Zugeschrieben

  • "Charme, zur Haltung gemacht, ist etwas Fürstliches. Waffenstillstand mit der eigenen Lüge."
  • "Geld verdirbt nicht den Charakter eines Menschen, es entlarvt ihn!"
  • "Das Höfliche, oft als leere Fratze verachtet, offenbart sich als eine Gabe der Weisen."
  • "Das Sterben ist das einzige, worauf man im Leben nicht trainiert wird."
  • "Die Würde des Menschen ist die Wahl."
  • "Die Zeit verwandelt uns nicht, sie entfaltet uns nur."
  • "Die meisten verwechseln Dabeisein mit Erleben."
  • "Erfolg verändert den Menschen nicht, er entlarvt ihn."
  • "Feministinnen sind Frauen, die dem Mann nicht vorspielen, dass sie auf eine Enträtselung durch den Mann warten."
  • "Frauen altern besser."
  • "Geist ist die Voraussetzung der Langeweile."
  • "Krise kann ein produktiver Zustand sein, man muss ihr nur den Beigeschmack von Katastrophe nehmen."
  • "Man sollte dem anderen die Wahrheit wie einen Mantel hinhalten, dass er hineinschlüpfen kann, und sie ihm nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren schlagen."
  • "Nicht nur indem wir schreiben, auch indem wir leben erfinden wir Geschichten."
  • "Nur durch das Todesbewusstsein erfahren wir das Lebenswunder als das, was es ist, ein Wunder. Ich brauche keine anderen Wunder!"
  • "Verhältnis von Lebensalter und Unwissen. Welche mathematische Kurve ergibt das? Trotz Zuwachs an Wissen schnellt die Kurve mit dem Lebensalter: das Unwissen wird unendlich."
  • "Wenn Menschen, die eine gleiche Erziehung genossen haben wie ich, die gleichen Worte sprechen wie ich und gleiche Bücher, gleiche Musik, gleiche Gemälde lieben wie ich - wenn diese Menschen keineswegs gesichert sind vor der Möglichkeit, Unmenschen zu werden und Dinge zu tun, die wir den Menschen unserer Zeit, ausgenommen die pathologischen Einzelfälle, vorher nicht hätten zutrauen können, woher nehme ich die Zuversicht, daß ich davor gesichert sei?"
  • "Wer sich nicht mit Politik befasst, hat die politische Parteinahme, die er sich sparen möchte, bereits vollzogen: Er dient der herrschenden Partei."
  • "Wir können das Arsenal der Waffen nicht aus der Welt schreiben, aber wir können das Arsenal der Phrasen, die man hüben und drüben zur Kriegsführung braucht, durcheinander bringen."
  • "Wir leben in einer Zeit, in der die Menschen nicht mehr in der Lage sind, zu definieren, was Kultur ist."
  • "Worte verbinden nur, wo unsere Wellenlängen längst übereinstimmen."