Ernst Jünger - Zitate

From Famous Quotes

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Ernst Jünger (1895-1998)

deutscher Schriftsteller

Überprüft

  • "Carpe bellum." - 1943
  • "Der intensive Glaube ist jedenfalls bei den Mohammedanern augenblicklich sehr stark vorhanden, auch wo vielleicht Irrtümer sind. Aber ein richtiger Irrtum ist mir noch lieber als ein allgemeines Gerede." - 19. Oktober 1989
  • "Der Waldgänger ist der konkrete Einzelne, er handelt im konkreten Fall. Er braucht nicht Theorien, nicht von Parteijuristen ausgeheckte Gesetze, um zu wissen, was rechtens ist. Er steigt zu den noch nicht in die Kanäle der Institutionen verteilten Quellen der Sittlichkeit hinab. Hier werden die Dinge einfach, falls noch Unverfälschtes in ihm lebt." - Der Waldgang
  • "Die Untat wechselt ihre Namen; sie bleibt unausrottbar und permanent. Auch der Geldverkehr hat sich dynamisiert und ist abstrakt geworden; er erlaubt Transaktionen von einem Raffinement, das sich dem Gesetz entzieht. Man wird nicht mehr der Börse, sondern an der Börse beraubt." - Tagebucheintrag 1983, Siebzig verweht III., 242
  • "Frühislamische Mystiker. Man könnte fast das ganze Heft zitieren. Offenbar eine für uns noch kaum erschlossene Schatztruhe. Abu Bakr Schibli, Mystiker zu Bagdad, bekannt für sein exzentrisches Auftreten, gestorben 945. Über ihn: Einmal hatte er einen Stock in der Hand, der an beiden Enden lichterloh brannte. Man fragte ihn: Was hast du vor? Ich laufe, um mit dem einen Ende das Paradies und mit dem anderen die Hölle anzuzünden, damit die Menschen sich allein mit Gott beschäftigen. Von ihm: Die Wissenschaft stellt fest, das Wissen deutet an." - Siebzig verweht III., 489
  • "Ich habe den Eindruck, daß das philosophische Denken vielleicht durch theologische Veränderungen überwölbt werden wird. Und dafür sind eigentlich keine Gedanken mehr nötig, sondern Erscheinungen. Und es wäre vielleicht gut, wenn ein neuer Moses käme und neue Erscheinungen gehabt hätte. Auf jedenfalls wird das 21. Jahrhundert in dieser Hinsicht sehr bedeutend werden. Die alten Werte sind nicht mehr gültig und die neuen, die sind noch nicht da." - Pressegespräch in Bilbao, 19. Oktober 1989
  • "Ihr alle kennt die wilde Schwermut, die uns bei der Erinnerung an Zeiten des Glückes ergreift." - Auf den Marmorklippen, Anfang
  • "In jeder Reise muß Pilgerschaft im alten Sinne eingeschlossen sein. Sonst bleibt sie eine Anhäufung von Bildern (die dem Wanderer schädlich sind), weil sie ihn zer­streut. Der Moslem kennt nicht unsere Reisen, er kennt nur die Handels-, Kriegs- und Pilgerfahrt. Doch sieht er mehr als Lichteffekte und ihre Schönheit, wenn er in der Wüste auf seinem Teppich kniet." - Sämtliche Werke, VI., San Pietro, S. 348
  • "Merkwürdig ist die Renaissance des Islam in unserer Zeit. Zu beobachten ist dabei, daß er auf die Technik als die Uniform des Arbeiters angewiesen bleibt." - Die Schere, 191
  • "Warum ist man im Islam, ohne Teleskope, noch so viel dichter am Unendli­chen? Man hat den Eindruck, daß nur ein dünnes Blättchen die Welten trennt. »Allah il Allah« ist die Gleichung, der unerschütterliche Pfeiler, auf dem sie ruhen. Und der Verstand hat Schärfe nur, weil er sich an diesem Diamanten die Zähne wetzt." - Sämtliche Werke,VI, S. 378, Serpentara

Zugeschrieben

  • "Auf irgendeinem trüben Bahnhof musste man in den Zug einsteigen - als Nationalist oder als Bolschewik, als Revolutionär oder als Soldat, im Dienst obskurer Geister oder Theorien - es fragt sich nur, wie weit man mitfahren will."
  • "Das Wunder ist die Substanz, von der das Leben zehrt."
  • "Ich bin zu alt, um alles zu wissen."
  • "Mit jedem dieser Sehr-Alten, deren Namen uns seit Jahrzehnten vertraut sind, geht mehr dahin als eine Person. Eine Zeit nimmt Abschied."
  • "Nürnberg muss, ähnlich wie Prag und Venedig, doch in anderem Sinne, zu den magischen Städten zählen."
  • "Noch ist kein Sturm gemeldet. Aber wären wir ihm gewachsen?"
  • "Wissen, wo etwas Gewusstes steht, das ist der größte Teil alles Wissens heute."