Arthur Schnitzler - Zitate
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Arthur Schnitzler (1862-1931)
österreichischer Dramatiker und Erzähler
Überprüft
- "Bereit sein ist viel, warten können ist mehr, doch erst den rechten Augenblick nützen ist alles." - Buch der Sprüche und Bedenken
- "Das Wichtigste im Verkehr mit Menschen: ihnen ihre Ausreden wegräumen." - Aphorismen und Betrachtungen aus dem Nachlass
- "Dass du ihn völlig durchschautest, das hat dir noch keiner verziehen, er mag noch so gut dabei weggekommen sein." - Buch der Sprüche und Bedenken
- "Der Dichter scheint sich vom Literaten manchmal nur durch seine geringere Geschicklichkeit in den Bemühungen um einen äußeren Erfolg zu unterscheiden, der ihm oft erst die Voraussetzung für die Möglichkeit weiteren Schaffens bieten würde oder bietet." - Der Geist im Wort
- "Die Eigenschaften unserer Nebenmenschen sind uns immer nur ihrer qualitativen Bedeutung nach offenbar; und es ist nie vorzusehen, bis zu welchem Grad irgendeine Eigenschaft unter bestimmten Umständen sich zu entwickeln vermag." - Buch der Sprüche und Bedenken
- "Die Probleme der Sittlichkeit liegen auf dem Gebiet der Verantwortung, die der Sitte auf dem der Tradition." - Zurückgelegte Sprüche
- "Ein ernster Mensch sein und keinen Humor haben, das ist zweierlei." - Zurückgelegte Sprüche
- "Es fließen ineinander Traum und Wachen, Wahrheit und Lüge. Sicherheit ist nirgends. Wir wissen nichts von anderen, nichts von uns. Wir spielen immer, wer es weiß, ist klug." - Paracelsus
- "Heilige hat es immer gegeben, niemals aber noch einen Menschen, der das Recht gehabt hätte, einen andern Menschen heilig zu sprechen." - Ungedrucktes (in: Österreichische Dichtergabe, Wien 1928)
- "Horch auf die Verleumder, so wirst du die Wahrheit über dich erfahren." - in: Österreichische Rundschau, 9. September 1905
- "Ich liebe mein Vaterland nicht, weil es mein Vaterland ist, sondern weil ich es schön finde. Ich habe Heimatgefühl, aber keinen Patriotismus." - Aphorismen und Betrachtungen aus dem Nachlass
- "In den Beziehungen zwischen Menschen gibt es so wenig einen Stillstand wie im Leben des Einzelnen." - Buch der Sprüche und Bedenken
- "Jeder Dichter ist Realist und Idealist, Impressionist und Expressionist, Naturalist und Symbolist zugleich, oder er ist überhaupt keiner." - Buch der Sprüche und Bedenken
- "Wer einmal völlig begriffen hat, dass er sterblich ist, für den hat eigentlich die Agonie schon begonnen." - Aphorismen und Betrachtungen aus dem Nachlass
- "Wer Materie sagt, sagt Geist, ob er es will oder nicht. Denn sie wäre überhaupt nicht vorstellbar ohne Geist. Und wer Geist sagt, sagt Materie, denn ohne Materie könnte er es nicht sagen, nicht einmal denken." - Aphorismen und Betrachtungen aus dem Nachlass
- "Wie eilig ordnet sich Geschehnes ein." - Aphorismen und Betrachtungen aus dem Nachlass
- "Wie sinnlos die Welt dir erscheinen mag, vergiss nie, dass du durch dein Handeln wie durch dein Unterlassen dein redlich Teil zu dieser Sinnlosigkeit beiträgst." - Buch der Sprüche und Bedenken
Zugeschrieben
- "Aufgabe der Erziehung wäre es, den metaphysischen Hunger der Menschheit durch Mitteilung von Tatsachen mit weisem Maß zu stillen, statt ihn durch Märchen, was ja die Dogmen sind, zu betrügen."
- "Das Morphium, dieser souveräne Schmerzstiller, ist allzu oft nur ein falscher Freund der Leidenden; es lässt sich seine Gefälligkeit allzu teuer bezahlen, es fordert mit der Zeit die Freiheit, zuweilen auch das Leben."
- "Die Kennworte des Wieners: Wie komm denn i dazu? Es zahlt sich ja net aus! Tun S' Ihnen nix an!"
- "Diejenigen Tugenden werden am lautesten gepriesen, zu deren Ausübung weder Gedankenarbeit, noch Energieentfaltung, noch Selbstüberwindung gehört, vor allem also diese beiden: Patriotismus und Gottesfurcht."
- "Ein Abschied schmerzt immer, auch wenn man sich schon lange darauf freut."
- "Es gibt keine neuen Wahrheiten auf Erden; und gerade in diesen kleinen Sätzen dachtest du sie zu finden?"
- "Im Herzen jedes Aphorismus', so neu oder gar paradox es sich gebärden möge, schlägt eine uralte Wahrheit."
- "Jeder Wolkendunst unserer Jugend, der sich harmlos zu verziehen schien, kommt irgendwann einmal als Gewitter wieder."
- "Kein Gespenst überfällt uns in vielfältigeren Verkleidungen als die Einsamkeit, und eine ihrer undurchschaubarsten Masken heisst Liebe."
- "Keinen Anlass zur Lüge haben, heißt noch nicht: aufrichtig sein."
- "Lebensklugheit bedeutet: alle Dinge möglichst wichtig, aber keines völlig ernst nehmen."
- "Schüttle einen Aphorismus, so fällt eine Lüge heraus und eine Banalität bleibt übrig."
- "Sentimentalität ist das Alibi der Hartherzigen."
- "Stärke des Charakters ist oft nicht anderes als eine Schwäche des Gefühls."
- "Tiefsinn hat nie ein Ding erhellt; Klarsinn schaut tiefer in die Welt."
- "Toleranz heißt, die Fehler der anderen zu entschuldigen. Takt heißt, gar nicht erst bemerken."
- "Trotz ist die einzige Stärke der Schwachen - und eine Schwäche mehr."
- "Was als Persönlichkeit wirkt, ist das Leuchten aller Möglichkeiten eines Charakters hinter seinen wirklichen und zufälligen Lebensäußerungen."
Zitate mit Bezug auf Arthur Schnitzler
- "Im Grund Ihres Wesens sind Sie ein psychologischer Tiefenforscher, so ehrlich unparteiisch und unerschrocken wie nur je einer war." -Sigmund Freud in einem Brief an Arthur Schnitzler